18 my little twins.

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LOUIS

And when I look in your eyes

All of my life is before me

And I'm not running anymore

Cause I already know I'm home

[ Ronan Keating ]



Sie waren zu klein. Viel zu klein.

Obwohl der Arzt Eleanor mehrmals versichert hatte, dass alles in Ordnung war, so gab es bei der Geburt Komplikationen. Man entschied schließlich, dass man beide Kinder mit Kaiserschnitt holen würde.

Drei Stunden begleitete ich Eleanor zuvor, ich versuchte sie von ihren Schmerzen abzulenken, redete ihr gut zu, strich ihr das feuchte Haar aus der Stirn und ließ sie weinen, einfach, weil sie wünschte, es möge endlich vorbei sein.

Als man sie schließlich für die OP fertig machte und ich  hörte, dass der zuständige Arzt fluchte, da wusste ich, dass irgendetwas nicht in Ordnung war. Es ging alles so schnell, niemand sagte uns etwas. Wir konnten kaum einen Blick auf Robin werfen, da wurde er schon eilends in den Brutkasten gelegt.

Im ersten Moment hatte ich das Baby kaum gesehen und als man Robert holte, da wusste ich warum. Sie waren winzig.

Wenn ich das mit Tommy verglich, so waren die Zwillinge nur eine Hand voll Leben. Sofort bekamen sie Atemhilfen und die Schläuche in ihrer Nase sahen brutal groß aus. 

Ein Atemwächter wurde angebracht nachdem sie gewaschen und gewogen worden waren, sowie außerhalb der OP-Saals untersucht wurden.

Vier Stunden lang sagte man uns überhaupt nichts und ich tat nichts anderes, als bei Eleanor am Bett zu sitzen und ihre Hand zu halten. Ich hatte nicht einmal all den Leuten, die draußen warteten, bescheid gegeben.

Stattdessen befanden sich nur Eleanor und ich in diesem einsamen Raum und schwiegen. Unaufhörlich strich ich ihr über den Kopf und sie hielt meine Hand so fest, als bräuchte sie diesen Halt. Ich wollte Eleanor sagen, dass alles gut werden würde, aber ich konnte nicht.

Was, wenn es gelogen war?

Was, wenn sich die Zukunft dermaßen verändert hatte und es wieder Robin, noch Robert schafften?

Am frühen Abend suchte uns endlich der zuständige Arzt auf und schon als er zur Tür reinkam, da brach Eleanor in Tränen aus und ich tat es ihr gleich. An seiner Miene konnte ich ablesen, wie der Stand der Dinge lautete.

„Es ist alles in Ordnung."

Dann setzte er sich zu uns und erklärte uns, dass beide einen kräftigen Herzschlag hatten, aber wegen ihrer kleinen Größe unbedingt einen Atemwächter bräuchten, die Wärmebettchen und eine kleine Atemhilfe.

„Sie müssen für ein paar Wochen hier bleiben. Wenn die Jungs ein wenig an Gewicht zugelegt haben, dann dürfen sie auch nach Hause. Trotzdem sollten sie den Atemwächter die ersten sechs bis acht Monate noch nutzen. Sicher ist sicher", erklärte uns der Arzt und versprach, dass sich jemand darum kümmern würde, dass wir verstanden, wie man einen Atemwächter handhabte.

„Die Jungs sind auf der Frühchenstation. Noch können wir sie nicht hier hin bringen lassen, aber Mr Tomlinson kann sie schon besuchen. Sie, Miss Calder, sollten sich noch ausruhen und morgen kann eine Schwester sie dann dorthin bringen", schlug der Arzt vor und Eleanors Hand verkrampfte sich in meiner.

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