Kapitel 36 - Brandys Dates

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Oh man, ich bin so unzufrieden mit dem Kapitel :(

„Ich würde sie aufmachen", sagt Benja und tippt sich nachdenklich ans Kinn, als er mich betrachtet, als wäre ich ein Ausstellungsstück.

„Nein, nach hinten geklemmt sind sie schöner", erwidert jedoch Charly und sieht mich genauso eindringlich an. „Das bringt ihre Augen mehr zur Geltung."

Ich, die auf dem Stuhl vor den beiden sitzt, sehe zu ihnen hinauf und warte auf eine Entscheidung. Schon seit fast zwei Stunden basteln wir an mir herum, damit ich für das Date mit Brandon gut aussehe, so wie es geplant war. Ich erwarte mir viel von dem Abend, deswegen erwarte ich auch viel von meinem Aussehen.

„Aber sie hat ihre Haare ständig geschlossen." Benja fährt mit verziehtem Mund durch die Locken, die er mir in die dunkelblonden Haarspitzen gezaubert hat. „Außerdem stehen Männer auf langes, offenes Haar. Brandon wird da mit Sicherheit keine Ausnahme sein."

„Ich bin immer noch für die Klammern in den Haaren, doch du bist hier der Meister", sagt Charly und legt die Klammern auf meinen Schreibtisch. „Wenigstens mit dem Make-Up bin ich zufrieden."

Benja verdreht die Augen, als er meinen Pony nochmal so richtet, dass er etwas zur Seite fällt, um meine Augen das erste Mal von den Franzen zu befreien. „Schön, dass ich dich glücklich machen konnte, Königin Charlotte." Er lächelt mich an, als er schlussendlich die Finger von mir nimmt. „Du siehst toll aus, Vy. Stell dich mal hin."

Ich stelle mich glücklich hin, knicke jedoch sofort wegen den Absätzen meiner hohen Schuhe zur Seite, weswegen Benja mich schnell hält. Ich lache. „Diese Scheiße habe ich wirklich noch nicht drauf."

„Selbst mit hohen Schuhen drückst du dich noch nicht wie eine Lady aus", feixt Charly im Hintergrund und verschränkt die Arme. „Aber wenigstens siehst du wie eine aus. Ich steh total auf das Kleid."

„Und ich würde total auf dich stehen, wenn ich nicht schwul wäre", sagt Benja und sieht mich von oben bis unten an.

Seufzend betrachte ich mich im Spiegel und muss zugeben, dass ich mich hübsch finde, jedoch denke, dass heute wahrscheinlich der einzige Tag sein wird, an dem ich so etwas tragen werde. Hohe schwarze Schuhe von Charly, schwarzes, an den Hüften lockeres Kleid – ebenfalls von Charly, was zwar null Ausschnitt hat, jedoch meinen halben Rücken präsentiert und außerdem bis zu meinen Ellenbogen reicht. Es sitzt perfekt und die Schuhe lassen meine Beine länger wirken, was mir noch mehr gefällt. Sogar das Make-Up, das Benja mir ins Gesicht gemalt hat, passt einwandfrei zum Rest. Dunkle Augen und konturierte Wangen. Und auch, wenn ich es nicht gewohnt bin, offene Haare zu tragen, steh ich darauf, wie sie lockig über meine Schulter fallen und mein Gesicht umrahmen. Ich bin so was von bereit für Brandon.

„Oh, oh, da kommt er", sagt Charly hektisch und geht von meinem Zimmerfenster weg. „Los, Jacke an!"

Schnell greift sich Benja meine Tasche und stopft ein paar schwarze Kniestrümpfe hinein mit schwarzen Converse. „Das ist, falls etwas passiert und du frieren musst. Aber du weißt, du kannst mich anrufen und Hardy und ich holen dich, wenn er dich irgendwo stehen lässt oder so."

Ich schnappe mir die Tasche und verdrehe die Augen. „So was wird aber nicht passieren."

„Wie auch immer." Er drückt mich in den Flur. „Halte uns auf dem Laufenden und jetzt hab den Spaß deines Lebens."

Und dann befinde ich mich auch schon in Brandons Wagen, während Brandon um das Auto herum läuft, um mir die Tür zu öffnen. Vor uns sehe ich schon die goldene Schrift des Lovegold Restaurants, in das er mich einlädt. Die ganze Fahrt über hat er mir gesagt, wie toll ich aussehe und wie stolz er sein wird, so ein schönes Mädchen wie mich, zu einem Essen einzuladen. Ich genieße jedes seiner Worte, denn das ist genau das, was ich mir immer erträumte, als ich ihn im Englischunterricht begafft habe.

Violet Socks I HSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt