Kapitel 51 - Wie Romeo

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„Ich bin bereit mich hier und jetzt auf diesem Parkplatz zu übergeben", sagt Charly, die sich zu Benja und Hardy und mir am Parkplatz gesellt. Ihre Hand hat sie gequält auf dem Bauch liegen. „Ist jemand dabei?"

„Absolut nicht", sagt Benja und lehnt sich an Hardys Auto, das neben Harrys steht, der gerade vor der Eingangstür des Restaurants mit Louis spricht. „Dieses Gourmetessen kotz ich doch nicht einfach aus."

„Weise Entscheidung", sagt Hardy und legt lässig einen Arm um Benjas Schulter. „Dieses ‚in der Öffentlichkeit kotzen' musst du dir abgewöhnen."

Benja verdreht die Augen, während ich weiter neugierig beobachte, wie Harry und Louis sich unterhalten. Sie reden schon fünf Minuten und ich verstehe leider kein einziges Wort. Nur zu gerne wüsste ich, was Louis von Harry will. Ich tippe immer noch darauf, dass er ihm einen Job anbietet. Harry war sich da nicht so sicher, aber ich bin mir mehr als sicher.

„Das war vielleicht einmal", sagt Benja zu Hardy. „Und außerdem ein Unfall."

„Oder vielleicht doch vier Unfälle", feixt Charly und knüpft sich die Hose auf. „Hat mich gewundert, dass der Rotwein im Essen heute verträglich für dich war. Du Pussy."

„Vy verträgt noch weniger als ich", sagt Benja und ich bemerke nicht, wie er zu mir sieht, weil meine Augen weiterhin auf Harry gerichtet sind. „Vy!"

Mein Kopf schwingt automatisch zu Benja und ich sehe ihn böse an. „Was ist?"

Er hebt eine Braue. „A-ha?"

„Aha, aha, aha, aha", fügt nun auch Charly hinzu und stumpt mich von der Seite an. Sie stellt sich neben mich und sieht ebenfalls zu Harry. „Ob das Brandon so gefällt, wenn du Harry von der Ferne anschmachtest?"

„Ich hoffe doch nicht", sagt Benja und noch immer hat er diesen wissenden Blick drauf.

Ich stöhne genervt auf. „Hört auf mit dem Mist. Waren wir nicht eben gerade noch bei Benja verträgt keinen Alkohol?"

„Sie haben gerade erst angefangen", sagt Hardy und wirft mir einen mitleidigen Blick zu.

„Hach, Vy." Benja seufzt und schüttelt den Kopf. „Du musst denken, dass wir hohl sind, wenn wir nicht merken, wie du auf Harry abfährst."

Ich sehe ihn entsetzt an.

„Volle Kanne", sagt Charly. „Und er auf dich! Meine Fresse, ihr ward süßer als der Puderzucker!"

Nun sehe ich sie entsetzt an. „Äh. Hallo?"

„Nein, ich hab's!", ruft Charly aus und hebt den Finger. „Du und Harry. Ihr seid süßer als ... Benja und Hardy."

Jetzt sieht Benja nicht mehr so amüsiert aus. „Moooment Mal, Charlotte. Deine Neigung zur Übertreibung kommt zur Geltung."

Sie zuckt nur lässig mit den Achseln und verschränkt die Arme. „Ich bleibe bei meinem Wort. Ihr zwei seid langsam ausgelutscht."

Benja will gerade etwas sagen, da sehe ich wie Harry auf uns zukommt. Ich hebe die Hand, als Zeichen, dass jetzt Schluss mit solchen Themen ist. „Hört auf. Seid einmal nicht peinlich und fahrt einfach nach Hause."

„Mein Gott", sagt Benja und dreht sich zu Hardys Auto. „Kaum ist sie verknallt, hat sie Ansprüche."

Ich werfe jedem einen bösen Blick zu, als sie nach und nach verschwinden. Dann sehe ich zu Harry, der zu mir kommt. Aus seiner Mimik könnte ich nicht lesen, was aus dem Gespräch mit Louis geworden ist.

„Und?", frage ich ihn und lehne mich an sein Auto, um cooler rüberzukommen. „Hatte ich Recht?"

Harry schließt sein Auto von weiten auf und ich gehe auf die Beifahrerseite. „Du hattest Recht", bestätigt er und wir öffnen gleichzeitig die Türen, um uns hineinzusetzen. „Er hat mir einen Job angeboten."

Violet Socks I HSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt