Chapter 12

3.5K 192 6
                                    

Als es langsam später wurde, verabschiedeten wir uns von ihnen. Raven und ich umarmten uns und Julien warf ich nur einen kurzen Blick zum Abschied zu. Mein Eltern schüttelten zum Abschied wiederum förmlich die Hand.

„Bis morgen!",sagte ich noch und schon waren wir aus der Tür raus.

Zuhause angekommen, fiel ich erschöpft in den Schlaf.

Clary

Als ich am nächsten Tag aus dem Haus trat fuhr auch schon der Wagen unserer neuen Nachbarn aus der Einfahrt und am Steuer saß dieser eingebildete Julien.

War er etwa schon 18? Oder hatte er Sonderrechte?

Ich setzte mich auf mein Fahrrad und radelte über den Erdweg durch den Wald zur Schule. Gerade als ich ankam, kam auch Julien an, zusammen mit seiner Schwester und alle Schüler schauten zum Wagen.

Vor allem die Weiber gafften nicht schlecht.

„Morgen Leute!", begrüßte ich die anderen und zog Raven hinter mir her, der die Show unserer Mitschüler langsam zu viel wurde.

„Morgen!", tönte es einstimmig.

„Darf ich euch vorstellen? Das ist Raven, sie ist gestern gegenüber von mir eingezogen!", erklärte ich ihnen.

„Zusammen mit mir, ihrem Bruder! Ich bin Julien!", stellte er sich vor und stand plötzlich neben Raven.

„Willkommen, an unserer Schule!", sagten sie nur und unterhielten sich wieder weiter. Kurze Zeit später kam Jake an, der anscheinend von Julien genauso wenig wie ich auch begeistert war.

Als er neben mir stand, nahm er mich kurz in den Arm und mein Magen drehte sich förmlich wieder.

„Sind das die neuen Nachbarn?", fragte er leise, da er es anscheinend auch schon mitbekommen hatte, schließlich wohnten wir in einer Siedlung. Ich nickte nur und er warf Julien einen bedrohenden Blick zu. So wie er es gestern getan hatte, zog er wieder seine eine Augenbraue nach oben und unterhielt sich weiter mit Stasy, die zu uns gestoßen war und versuchte ihm schöne Augen zu machen und dabei immer ganz unaufmerksam ihre Brust puschte.(Beachte man die Ironie in diesen Satz).

Sie tat es so offensichtlich, das selbst ich es mitbekam, zudem warf sie mir immer wieder siegessichere Blicke zu. Ich verdrehte nur die Augen und fing an mich mit Jake zu unterhalten.

„Und hast du schon was vor am Freitag?", fragte er mich neugierig.

„Nein noch nicht, wieso?", antwortete ich nervös.

„Also ich...wollte dich fragen ob wir uns mal treffen könnten!", sagte er etwas unsicherer als zuvor.

„Klar gerne!", stimmte ich zu und konnte meine aufsteigende Freude nicht unterdrücken und lächelte danach versonnen vor mich hin.

„Da ich hier noch nicht so wirklich jemanden kenne, würde ich mich wirklich freuen wenn ihr am Freitag zu mir kommen würdet! Ich lass eine Party steigen!", unterbrach mich nun Julien, der damit mein Treffen mit Jake zerstörte. Jetzt stand es fest! Ich konnte ihn nicht leiden.

Jake

Dieses verdammte Arschloch hatte uns wirklich zugehört und hinterhältig mein Treffen mit meiner Clary zerstört. Was für ein Arsch, genau das habe ich gerade wie aus meinem Munde auch in Clarys Gedanken gesehen. Genauso konnte Julien ihre Gedanken lesen und das regte mich auf.

Was wollte er hier eigentlich bei uns? Ich hatte mein Revier eindeutig markiert und doch versuchte er mich weiterhin zu provozieren.

An sich hatte ich nichts gegen seine Art, aber wenn man wie er einfach nur ein riesiges Ego hatte und mit jedem spielte, wie konnte man dan einen wie ihn mögen. Zudem machte er mich ohne Grund eifersüchtig.

Er blickte kurz zu Clary, doch da sie sich gerade mit Kim unterhielt, bemerkte sie nichts, in Gedanken begann ich Kontakt mit ihm aufzunehmen.

(J=Jake; Ju= Julien)

J: Verpiss dich, das hier ist mein Revier. Deine Schwester kann gerne hierbleiben, aber du mit Sicherheit nicht!"

Ju: Mit Sicherheit nicht! Weißt du, wie lange ich schon darauf gewartet habe? Erst habe ich es nicht kapiert, aber seit gestern Abend weiß ich es.

J: Was weißt du?

Ju: Siehst du das Band denn etwa nicht?

Mein Blick wechselte von ihm zu ihr und tatsächlich ein minimaler Faden zog sich von ihr zu ihm.

J: Das kann doch nicht wahr sein!

Ju: Weißt du, es gibt auch Ausnahmen. Und bevor du fragst, ich sehe eure Verbindung ebenfalls!

J: Lass die Finger von ihr, du Bastdart!

Ju: Nanana, fangen wir schon an mich zu beleidigen?

Jetzt reicht es, meine Händen bildeten sich zu Fäusten, doch bevor ich einen Satz machen konnte, sah Clary mir beruhigend in die Augen und lächelte mich an. Dadurch kam ich wieder runter und das schlimmste an mein „FastVergehen" war, dass er es wahrscheinlich genauso geplant hatte, um mich schlecht dar stehen zu lassen.

Der wird noch was erleben und glaubt mir, für ihn wird es mit Sicherheit nicht gut enden.

Der Kampf war eröffnet und ich hätte nie gedacht, dass ich das mal sage, aber wohl oder übel hatte ich nun keinen Einfluss mehr. Ich konnte zwar mein Bestes geben, aber Clarys Herz musste die Entscheidung treffen.

Erwählt vom Mond »sehr alt«Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt