Chapter 16

3K 169 1
                                    




Clary

Dieses Mal stand ich in einem wunderschönen Wald, umgeben von Bäumen und beobachtete ein Reh, das gerade vor etwas weglief.

Ein wenig bekam ich es mit der Angst zu tun, doch ich war zu fasziniert, als das ich weglaufen würde.

Das Reh warf mir am Vorbeilaufen einen warnenden Blick zu und verwandelte sich plötzlich in den Wolf, auf dem ich das letzte Mal geritten bin. Es hechtete zu mir hin und hievte mich mit seinen gigantischen Kopf  auf seinen Rücken. Ich vergrub meine Hände in das weiche Fell und drückte mich an den Rücken des Tiers. Als ich Schritte hinter uns hörte, sah ich wie eine Gestalt hinter uns her war.

Genauer gesagt war es Julien, der mich und den Wolf mit entschlossen Blick verfolgte. Er kam uns immer näher.

Plötzlich riss er seinen Mund auf und es blitzen lange Eckzähne hervor. Der Wolf wurde auf ein mal zu Jake, der mich Huckepack hielt und bevor Julien uns erreichen konnte...


Mit einem Ruck wachte ich auf und blickte der Sonne ins Auge. Anscheinend war es noch recht früh und alle Mädchen waren noch am Schlafen.

Was träumte ich in letzter Zeit für einen Quatsch?

Ich meine, Vampire und Werwölfe? Hallo?

Irgendwas lief doch in meinen Kopf falsch!

Und dann auch noch Julien? Was wollte er denn jetzt noch in meinen Träumen? Wollte er selbst dort die Zweisamkeit von mir und Jake zerstören, die mich im Traum immer lächeln ließ?

Geräuschlos stand ich vom Bett auf und bewegte mich zwischen den schlafenden Mädchen hin und her.

Als ich nach untern kam, klingelte es an der Tür.

Warum kamen Postboten bloß immer so früh am Morgen?

Ich öffnete die Tür und mir blickte wie erwähnt ein Postbote in gelber Montur entgegen. Ich fand schon immer, dass das gelb einfach nur scheiße aussah.

„Ein Paket für Mrs. Montgomery!", begrüßte er mich unberührt.

„Ja das bin ich!", erwiderte ich und unterschrieb die Rechnung, die er mir entgegen hielt. Unhöflich wie er war, sagte er nichts mehr, selbst kein einfaches „Tschüss", also rief ich ihm hinterher: „Danke, ihnen auch noch einen schönen Tag!"

Er warf mir einen genervten Blick zu und stieg in sein hässliches gelbes Auto. Ich schloss die Tür hinter mir und stellte das kleine Päckchen auf den Esstisch. Bestimmt wieder ein Paket für meine Mutter. Er hatte ja nur Mrs. Montgomery gesagt und auf dem Paket stand nichts genauer.

Ich öffnete den Kühlschrank und holte mir Milch für mein Müsli raus. Als ich es gerade in meine Schüssel goss, kamen die Anderen runter, anscheinend geweckt von der Klingel.

„Morgen!", begrüßte ich sie enthusiastisch.

„Morgen!", murmelten sie alle gleichzeitig verschlafen.

„Wer war das, der uns erbarmungslos aus dem Bett geklingelt hat?", erwiderte Rude nun genervt.

„Der Postbote!", sagte ich nur und setzte mich hin.

Rude, Kim und Raven holten sich ebenfalls etwas zu Essen und setzten sich mit an den Tisch.

„Ich muss schon sagen, gestern Abend hast du echt nicht mehr lange durchgehalten!", durchbrach Raven die Stille.

„Du bist doch auch kurz nach ihr eingenickt!", beschwerte sich Rude, sodass wir alle lachen mussten.

„Aber eins muss ich zugeben, „Kein Ort ohne Dich" ist echt die Beste Schnulze die ich je gesehen habe und auch meine Erste! Ihr wisst ja, ich bin dafür nicht so der Typ!", gab Rude hinzu und aß weiter.

Erwählt vom Mond »sehr alt«Where stories live. Discover now