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Im Schatten der Schulhausecke stehe ich versteckt und beobachte ihn, wie er unter der Linde auf dem Schulplatz steht.
Benjamin oder von allen Ben genannt.
Er ist ein soooo hübscher Junge mit einem verschmitzten Lächeln. Dazu ist er noch mein Mate. Doch das weiss er nicht.
Lu, meine innere Wölfin spielt verrückt. Sie will zu Lukas. Seinem Wolf. Die Namen passen doch.

Ich sehe er muss sich zusammen reissen um Lukas zu unterdrücken und los zu stürmen um mich zu suchen.
Er spürt meine Anwesenheit. Die Anwesenheit seiner Mate, aber er weiss nicht wer ich bin. Das soll auch so bleiben. Denn momentan leben unsere Rudel in Frieden und unsere Väter sind Freunde, aber ich weiss, dass wenn er seine Mate findet den Frieden brechen wird.
Warum erst dann? Vorher wird er kein Alpha.

Ich bin Tochter von einem sehr mächtigen Alpha. Thomas. Ich bin ein Einzelkind, deshalb wird mein Mate den Posten meines Vaters übernehmen und wenn ich ihn nicht finde, der Sohn von seinem Beta. Mein bester Freund. Er ist der einzige der weiss, dass er mein Mate ist.
Mate ist der Seelenverwandte eines Werwolfes. Meistens auch ein Werwolf.

Ich heisse Lune (ausgesprochen: Lünn), das ist französisch und heisst Mond.
Ich kann mich immer und überall Verstecken oder Tarnen. Ich besitze die Tarngabe. Dazu kann ich meinen Duft verstecken, was es Ben ziemlich schwer macht mich zu finden.
Ich bin ein unauffälliges Mädchen und als Wolf habe ich ein Erdfarbenes Fell, welches zum tarnen sehr praktisch ist.

Besser ich gehe nach Hause. Die Schule ist aus und bevor er mich noch entdeckt. Ich husche hinter dem Schulhaus über die Mauer und verschwinde im Wald.
Ich bleibe wachsam und gehe zügig nach Hause.

Zuhause wartet Mutter schon auf mich. Eine würdige Luna. Luna ist die Mate des Alphas.
"Komm Lune. Das Essen ist fertig." "Ja Mutter ich komme."
Zusammen gehen wir zum Tisch. Dort wartet mein Vater schon auf uns.

Im Gegensatz zu anderen Rudeln leben wir nicht in einem Rudelhaus. Hier hat jede Familie ein eigenes Haus und sobald man den/die Mate gefunden hat zieht man in ein anderes Haus um mit dem Gefährten eine Familie zu Gründen.
Es gibt ein grosses Haus. In diesem Leben immer nur der momentane Alpha mit seiner Luna und den Kindern.

"Lune du bist nachdenklich in letzter Zeit. Ist etwas passiert? Hast du deinen Mate gefunden?", löchert meine Mutter mich mit Fragen. "Komm Lune erzähl uns deine Sorgen.", sagt jetzt auch mein Dad. "Naja also.... ich habe meinen Mate gefunden aber er weiss nicht, dass ich seine Mate bin." "Warum denn nicht meine Tochter?" "Ich habe Angst Dad. Wie er reagieren wird." "Ist er jetzt schon treu?" "Ja. Seit sein Wolf das erste Mal meine Anwesenheit gespürt hat, hatte er kein einziges Mädchen mehr angeschaut. Er hat nur mich gesucht." "Vor was hast du dann Angst?" "Dass er mich nicht akzeptiert. Dass er mich als seine Mate ablehnt, weil ich eine Alphatochter bin." "Soll ich dir sagen was er machen wird, wenn er dich sieht?" "Ja bitte." "Nanana Schatz das mache ich als Mutter. Also wenn das Mädchen ein Mensch ist und der Junge ein Werwolf, wird er sie umarmen, knurren und sie als seines bezeichnen. Das kann ein Menschen Mädchen sehr überrumpeln. Wenn beide ein Wolf sind und einer oder beide tiefer als der Alpha umwirbt der Junge das Mädchen. Und noch der dritte Fall, wenn beide Alpha Kinder sind oder klar ist, dass sie die Alpha Position übernehmen. Dann wird sich der Junge zu erst verwandeln und sich an die rechte Seite des Mädchen kuscheln. Sobald sie ihn mit der rechten Hand streichelt hat sie ihn akzeptiert. Sobald sich dann das Mädchen zum Wolf wandelt, wird der Junge wieder Mensch und wenn er sie mit der linken Hand streichelt hat er sie akzeptiert. Eigentlich ganz einfach." "Okay danke Mutter."

Mich geht ja eigentlich nur die letzte Möglichkeit an, aber das müssen sie noch nicht wissen. Mein Dad schaut mich an. "Bevor ich es vergesse Lune. In einer Woche ist ein grosses Rudeltreffen mit den umliegenden Rudel. Die Nachfolger beziehungsweise die Kinder. Die Betas und deren Nachfolger werden auch Anwesend sein logischerweise." "Okay Dad."

Äusserlich strahle ich Ruhe aus, aber innerlich bin ich total nervös. Denn wenn die umliegenden Rudel auch kommen, kommt Ben auch. Und dann muss ich mich ihm zeigen. Am besten ich rufe Kyle, meinen besten Freund, an und frage ihn nach seiner Meinung.

"Hier Kyle." "Hei ich bin's Lune." "Lune was verschaft mir die Ehre, dass du mich anrufst?" "Das Rudeltreffen in einer Woche." "Ja hab schon davon gehört und jetzt?" "Man Kyle! Benjamin wird auch da sein und das wieder rum heisst, dass er mich als Mate erkennen wird." "Ja und? Früher oder später musst du dich sowieso zeigen. Er hat ein Recht darauf zu wissen wer seine Mate ist." "Ja. Aber du weisst, dass ich Angst habe." "Ja das weiss ich, aber wenn er dich ablehnt verletzt er sich selbst. Ein Werwolf kann nicht ohne seine Mate." "Ja schon, aber du weisst, dass durch uns die Rudel endgültig verbunden werden und das ist genau das, was er nicht will" "Mach dir keine Sorgen Kleine. Du schaffst das. Er wird dich akzeptieren. Ich meine Scheisse siehst du ja nicht aus." "Danke für das Kompliment." "Ich hoffe ich konnte dich ein wenig aufmuntern. Sorry aber ich muss gehen. Wir sehen uns morgen in der Schule." "Ja bis morgen. Bye." "Bye"

Das Gespräch mit Kyle hat gut getan. Es geht mir schon besser. Ich lasse es einfach auf mich zu kommen. Während des ganzen Gespräches stand ich vor dem Fenster, nun lasse ich mich rückwärts auf mein Bett fallen und starre an die Decke.

Nach einiger Zeit mache ich mich an die Hausaufgaben. Ich bin zwar kein Streber, aber ich möchte mich absichern und das kann ich als Werwolf nur mit guten Noten. Werwölfe sind nicht wirklich willkommen. Nur wenn sie etwas gutes tun, dass heisst einen guten Job ausüben um andere zu unterstützen. Allerdings müssen wir sowieso aufpassen oder wir fallen plötzlich einem Jäger oder einem Wissenschaftler in die Hände und dann hat unser letztes Stündlein geschlagen.

Nach den Hausaufgaben machte ich mich auf den Weg zu See im Wald. Mein Dad arbeitet wieder und Mutter passt auf die Kinder auf. Dies ist eine der Aufgaben der Luna. Draussen verwandelte ich mich. Man denkt die Kleider gehen kaputt. Bei uns nicht. Die Kleider werden nur solange wir ein Wolf sind unsichtbar.

Ich laufe los und setzte mich an den See. Bis ich etwas höre. Schnell verstecke ich meinen Geruch und Tarnen mich im Unterholz. Ich halte den Atem an als ich sehe, wer auf die Lichtung beim See kommt.

Ich bin deine Soulmate!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt