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"Babe!?", ruft Ben durch das ganze Haus. "Was?", schreie ich schon beinahe zurück. "Wo ist mein Lieblingskapuzenpullover?" "In deiner Schrankhälfte bei den anderen Kapuzenpullover." "Da habe ich ihn nicht gefunden.", jammert er nun. Ich verdreh die Augen. Was würde der nur ohne mich machen. "Dann ist er im Badezimmer auf der Heizung.", schrei ich wieder. Joyce gefällt es nicht, dass wir hier so rumschreien, denn sie fängt an zu weinen. Ich seufze und stehe auf. Bis vorhin habe ich vor der Waschmaschine gekniet. Als ich Joyce aus ihrem Maxicosi nehme, wird sie leiser. Immerhin klappt das sofort. "Hab ihn gefunden. Danke Babe." Man warum muss der so schreien, jetzt fängt Joyce wieder an zu weinen. Vor drei Tagen hat er mir den Antrag gemacht und seit gestern bin ich übelst schlecht drauf und Ben macht es mit seinem ganzen Geschrei nicht gerade besser. Warum kann der nicht einfach mal selber zu seinem Zeug schauen?

"Komm Schatz auf geht es zu dem Rudel im Norden.", in Bens Stimme ist schon beinahe zu viel Euphorie. Ich brumme nur genervt, aber er scheint es noch nicht einmal zu merken. Während wir beim Rudel im Norden sind, bleibt Jerom beim Rudel. Ben hat den Alpha kontaktiert und es stimmt. Jerom ist Xaviers erstgeborener. Jetzt ist nur noch die Frage, ob die anderen zwei auch überlebt haben. Der Alpha sagte, dass der Beta den Jungen damals bei ihm versteckte. Sein Alpha wollte ihm nicht glauben, dass seine Kinder in Gefahr seien, weshalb er es ohne den Alpha einzuweihen tat.

"Halt an ich muss Joyce stillen.", sage ich zu Ben als unsere Kleine anfängt zu quengeln. Ich habe immer noch nicht blendende Laune und Ben scheint es nicht zu merken. Schön dass ich ihm so egal bin. Als er schliesslich an einer Raststätte anhält steige ich aus und gehe zu Joyce um sie aus ihrem Sitz zu nehmen. Nebenbei bemerke ich wie Ben auch aussteigt. "Komm wir gehen in der Raststätte noch etwas essen und trinken.", sagt er zu mir. Ich nicke nur, da ich immer noch mit Joyce beschäftigt bin. Nachdem ich sie rausgenommen habe, schliesst Ben das Auto ab.

Es sind nur wenige Leute im Restaurant. Ben geht zielstrebig auf einen Tisch zu und gleich darauf kommt auch eine Bedienung. "Guten Tag. Was kann ich euch bringen?", sie lächelt uns freundlich an, weswegen ich zurück lächle. "Ich nehme gerne ein Red Bull und eine Pizza Tutti Frutti. Was möchtest du Schatz?", fragt er nun an mich gewandt. "Ich nehme ein stilles Wasser und Spagetti Napoli.", sage ich nun. "Ah noch eine Frage.", wendet sich Ben nun wieder an die Bedienung. "Gibt es einen Raum wo meine Verlobte unsere Tochter stillen kann?" "Natürlich. Kommen Sie." Das letzte sagt sie an mich gewandt. Ich stehe mit Joyce auf und folge der Bedienung.

"Hier die Mitarbeiterumkleide. Es arbeiten nur Frauen hier.", sagt sie und zwinkert mir zu. Ich muss leicht lachen. Sie geht zu einem Spind und wühlt kurz darin herum. "Hier sind noch ein paar Tücher und hier ein Stuhl." "Danke", erwidere ich. "Immer wieder gerne Luna.", sie zwinkert mir zu und ergänzt: "Man merkt es an deiner Ausstrahlung, dass du eine Luna bist." und mit diesen Worten verlässt sie den Raum. Ich bin überrascht, aber anscheinend bin ich so müde, dass ich nicht einmal einen Werwolf bemerke, wenn er vor mir steht. 

Als ich mich wieder zu Ben setzte, ist unsere Bestellung schon da. Ich lege Joyce wieder in ihr Maxicosi, welches neben mir auf dem Boden steht. "Guten Appetit.", sagt Ben lächelnd zu mir. "Guten Appetit.", entgegne ich und gähne. Er muss schmunzeln und ich ringe mir ein Lächeln ab.

"Wusstest du, dass die Bedienung ein Werwolf ist?", fragte ich ihn leise. "Ich hatte eine Vermutung, allerdings hat sie es ziemlich gut versteckt. Ich würde mich mal ganz weit aus dem Fenster lehnen und behaupten, dass es entweder die Luna selbst oder die Tochter des Alphapaares ist.", antwortete er und schaute mir dabei in die Augen. "Deswegen hast du auch gleich nach einem Zimmer gefragt." Nun muss ich doch lächeln. "Jap. Erstens wenn sie sowieso ein Werwolf ist, hat sie uns als Alpha und Luna erkannt und würde kaum widersprechen. Aber es gibt immer Ausnahmen. Zum zweiten eine Luna oder die Tochter würden auch nicht verwehren, weil sie eigentlich immer ein sehr grosszügiges Herz haben. Der einzige der wohl Probleme gemacht hätte, wäre der Alpha gewesen und ein verfeindetes Rudel." Nun musste ich lachen. "Soviel hast du doch gar nicht überlegt." "Doch natürlich." "Wenn du meinst. Ach und Ben du hast etwas vergessen." Ich grinse ihn besserwisserisch an. "Ach und was?", fragt er mich herausfordernd. "Ein Rogue.", erwidere ich grinsend. Er verdreht die Augen und sagt: "Das ist so gut wie ausgeschlossen, dass ein Rogue nett wäre. Besonders zu einem Alpha und einer Luna." Ich lache. "Du hast nicht sehr viel Bücher über unsere Rudelvorfahren gelesen oder über andere kann das sein?" "Lesen? Ich?! Vergiss es." "Du bist das totale Klischee. Ein Lesemuffel, wie die Meisten.", entgegne ich. "Na und? Ich bin mir sicher du wirst mir gleich etwas erzählen, was ich noch nicht weiss." Auch er lachte leicht. Joyce hingegen schlief schon wieder und mittlerweile hatten wir auch unser Essen aufgegessen.

"Die meisten Rogues schaffen es, sich ein neues Rudel zu suchen oder ein einsames Leben zu leben. Nur ein kleiner Teil gerät ausser Kontrolle, aber es werden Jahr für Jahr in sehr strengen Rudel und besonders in sehr grossen ist es der Fall, dass bis zu 100 Mitglieder pro Jahr ausgestossen werden. Egal wie gross oder klein und folgenreich der Fehler ist und da spielt die Position, je nachdem in welchem Rudel du bist, gar keine so grosse Rolle. Wie gesagt der grösste Teil schafft es wieder in ein Rudel oder allein zu leben. Denn entweder finden sie ihren Mate und können zu ihm ins Rudel oder der Mate verlässt das Rudel. Oder wenn der Mate schon tot ist, suchen sie sich einen neuen Partner mit dem sie glücklich werden. Wenn ihr Mate schon tot ist, suchen sie sich meistens einen Partner, welcher auch schon einen Partner verloren hat. Diejenigen die es schaffen ohne fremde Hilfe weiter zu leben, verfallen aber nach einer sehr langen Zeit in Depression. Sie schaffen es Jahre ohne irgendwen zu leben, aber das hat Folgen, weil wir gerade Rudeltiere sind und somit Gesellschaft brauchen. Je älter sie werden, desto schlimmer die Depression. Nicht viel schaffen es da durch. Die Rogues mit Depression werden auch aggressiver und schliessen sich oft einem Roguerudel an. Diese Roguerudel bestehen meistens nur aus denen, welche uns dann zum Teil angreifen. Allerdings begehen auch einige Werwölfe nicht nur Rogues, aber hauptsächlich Rogues, Selbstmord, weil sie mit dem Ganzen nicht mehr leben können."

Ich bin deine Soulmate!Where stories live. Discover now