17

4K 140 2
                                    

Wir sitzen mit Jerom im Wohnzimmer und der Laptop von Ben läuft mit einem Kinderfilm. Ich denke immer noch darüber nach, was wir in den letzten Stunden erfahren haben. Xaviers erst geborener Sohn lebt noch und er sitzt bei uns im Wohnzimmer. Kurz darauf höre ich wie sich die Haustür öffnet und Josh nach Ben ruft. "Im Wohnzimmer", antwortet er kurz und bündig. Josh kommt mit Joyce im Maxicosi  und gefolgt von Cheyenne zu uns ins Wohnzimmer. Er macht den Mund auf, schliesst ihn aber gleich wieder.

"Wenn ihr jetzt hier so sitzt, mit einem kleinen Jungen. Dann gehe ich mal davon aus, du hast es noch nicht gemacht.", sagt Josh zu Ben, während er Joyce neben mir abstellt und sich setzt. Cheyenne setzt sich auf seinen Schoss. "Nein, der Luna Instinkt oder Mutter Instinkt hat angeschlagen und wir haben Jerom in diesem blöden Himbeer- und Brombeerstrauch gefunden.", antwortet er ihm ohne aufzusehen. Im Kopf von Josh fängt es an zu rattern und er murmelt leise vor sich hin: "Jerom, Jerom. Von wo kenne ich diese Namen?" "Der erstgeborene von Xavier und Nicole, Anführer des Windowsrudel, heisst so. Laut dem Alphabuch.", antworte nun ich und schaue ihn an.

In diesem Moment macht es wohl klick und er sieht mich mit grossen Augen an. "Wann habt ihr ihn denn gefunden?", fragt nun Cheyenne. "Am Nachmittag vielleicht so gegen drei oder vier.", antworte ich wieder ihr. "Dann hattet ihr ja gar nicht so lange Zeit alleine." "Nein leider.", seufzt nun Ben. Ich schmunzle leicht. War ja klar findet er es schade. "Na dann hopp, hopp. Ich und Josh beschäftigen Joyce und Jerom. Ihr könnt währenddessen spazieren gehen." Cheyenne scheucht uns schon beinahe aus der Tür. Ich sehe sie perplex an, während sie uns grinsend zu winkt und die Tür schliesst. Ben lacht nur und nimmt meine Hand. Zusammen gehen wir nun als Menschen durch den Wald bis wir auf eine Lichtung kommen.

Die Sonne ist schon am untergehen und das Farbenspiel des Lichtes, lässt die Lichtung wie in einem Märchen aussehen. Die letzten Vögel fliegen nach Hause, so wie sich auch die anderen Tiere verziehen.Der leichte Wind lässt die Blätter rascheln und streichelt uns über den Kopf. Die Grillen fangen an zu zirpen. Ich schliesse die Augen und drehe mich mit ausgestreckten Armen. Am Ende lasse ich mich fallen und seufze zufrieden. Ein Lächeln auf den Lippen und total glücklich liege ich da. Ich höre Ben leise lachen und weiss: besser kann es nicht sein. Ich und Ben hier auf der wunderschönen Wiese. Gut noch schöner wäre es, wenn er jetzt neben mir liegen würde und nicht hinter mir stehen.

Nach einiger Zeit spüre ich, dass er näher kommt und kurz darauf wie er sich neben mich legt. Ich öffne meine Augen und schaue in seine. Nichts anderes nehme ich wahr. Nur ihn. Ich habe einen wunderbaren Mate.

Nachdem wir uns einige Zeit lächelnd in die Augen geschaut haben, setzt er sich leicht auf und schaut zu mir hinunter. "Schliesse deine Augen.", sagt er zu mir. So wie er will, schliesse ich meine Augen. Ich vertraue ihm blind. Wie könnte ich nicht, wir gehören zusammen. "Nun setzt dich auf, aber lasse deine Augen geschlossen.", höre ich seine Stimme. Ich glaube er steht nun, denn seine Stimme ist weiter weg. "Steh auf." Ich tue was er sagt. Er nimmt mich an den Schultern und dreht mich nach links. Eine 180 Grad Drehung später lässt er mich wieder los. Er entfernt sich ein wenig von mir und sagt: "Nun öffne deine Augen." Ich tue es und sehe ihn vor mir knien. Hinter ihm eine Leinwand, auf welches mit schwarz geschrieben wurde: Heirate mich Lune <3  Die Lampen, welche daneben stehen, erhellen das Ganze, damit man es lesen kann. Ich quietsche und schmeisse mich mit ihm zusammen zu Boden. "Was ist das denn für eine Frage? Natürlich.", erwidere ich halb kreischend. Endlich hat er mich gefragt. Die ganze Schwangerschaft über habe ich auf das gewartet. Immerhin haben wir schon ganz am Anfang der Schwangerschaft von einer Hochzeit gehabt und ich habe nur noch auf den Antrag gewartet.

Aus seiner Hosentasche nimmt er ein schwarzes Kästchen und öffnet es. In ihm liegt ein schlichter Ring. "Ich habe mir gedacht, dass du zur Hochzeit einen auffälligeren bekommst.", sagte er während er mir den Ring ansteckt. Mittlerweilen sitzen wir wieder. Ich ihm gegenüber. Mit einem riesigen Lächeln schaue ich ihn an und er lächelt zurück. "Na komm wir gehen es den anderen sagen, dass wir nun offiziell verlobt sind.", sagt er während er schon aufsteht. Er reicht mir die Hand und zieht mich nach oben. Er schaltet noch die Lampen aus und wir gehen zusammen durch den dunklen Wald nach Hause. Wir haben auch in unserer menschlichen Form bessere Sinne als andere. Gerade weil wir Werwölfe sind. Mit einem grossen Lächeln und leuchtenden Augen gehe ich durch die Dunkelheit. Ben neben mir. Mein Mate. Mein Benjamin.

"Uuuund?", fragt Josh schon beinahe so hibbelig, wie gestern als er wusste, dass Cheyenne gleich kommt. "Na was wohl du Idiot. Wir laufen halt ohne riesen Lächeln im Gesicht herum und wir haben auch keine gemeinsame Tochter." Cheyenne und ich kichern leicht,als Ben das sagt. Er hat ja gar keine Ironie benutzt. Josh zieht einen Schmollmund und antwortet dann mit dem grössten Grinsen, das ich je gesehen habe: "Jetzt hat sie auch noch Nein gesagt. Sei nicht traurig Benjamin. Du kannst immer noch zu mir zurück kommen." Ben schüttelt darauf hin nur den Kopf. Ich wende mich an Cheyenne: "Wo sind Joyce und Jerom?" "Joyce in ihrem Bettchen am schlafen und Jerom im Gästezimmer.", ist ihre Antwort. "Was habt ihr jetzt mit Jerom vor? Er ist ja sehr wahrscheinlich der Sohn von Xavier.", fragt Josh nun ziemlich ernst. "Nun  ja. Er wurde nicht ohne Grund mit drei Jahren versteckt. Weswegen ich dafür wäre er bleibt erstmal hier. Ich versuche zum Alpha des Bluerudel Kontakt aufzunehmen. Er müsste wissen, ob Jerom wirklich der Sohn ist.", antwortet mein Mate. Josh nickt zufrieden mit der Antwort. Dann bleibt der kleine Jerom noch bei uns.

"Ich geh nach oben. Ich bin müde und Joyce wird zwischen drei und vier Uhr wieder schreien.", sage ich nachdem wir noch ein Weilchen geplaudert haben. "Gute Nacht Babe.", sagt Ben und gibt mir noch einen Kuss auf die Wange.

Ich bin deine Soulmate!Where stories live. Discover now