Kapitel 27

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Bild von Seraph eingefügt.

Müde zwinge ich mich meine Augen zu öffnen.
,,Verdammte Scheiße", murmelt Nora neben mir und als ich zu ihr gucke, sehe ich was sie macht.
Sie versucht sich in eine Sportleggings zu quetschen und hat ein lockeres Tshirt an.

Ich muss lächeln bei dem Gedanken, dass ich froh bin und mich nicht in eine Leggings quetschen muss.
Dafür habe ich zu viele Jogginghosen.

Aber meine Laune sinkt auf Minusgrade als mir einfällt, dass ich nicht mit Kanu fahren darf, sondern mit Marlon im Camp verweilen muss.

,,Weißt du, wenn du willst, kannst du eine Jogginghose von mir haben", sage ich und drehe mich auf die Seite, was aber höllisch weh tut wegen meinem Wangenknochen, sodass ich sofort aufstehe.

,,Mist, habe ich dich geweckt?", fragt Nora und sieht mich entschuldigend an.

,,Schon in Ordnung, wäre sowieso jetzt aufgestanden"

Sie nickt.
,,Steht das Angebot noch?",fragt sie mich Sekunden später, als sie verzweifelt aufgibt, die Leggings höher zu ziehen, welche nicht höher als die Hälfte ihrer Oberschenkel will.

Lachend sage ich zu.
Ich zeige auf das Fach meines Koffers in dem sich meine Jogginghosen befinden.

Sie öffnet diese und holt sich eine graue raus, welche Türkis von innen ist.
(A/N: meine Lieblings-Jogginghose)

Nora zieht sie sich über und seufzt erleichtert.
,,Ich glaube ich lege mir auch mehr Jogginghosen an", sagt sie und lächelt mich dankbar an.

,,Das solltest du", sage ich.

,,Können wir nicht einfach Rollen tauschen? Ich hasse Kanu fahren", fragt sie mich frustriert während sie irgendwas in ihrem Sportbeutel sucht.

Ich seufze. Wie gerne ich das tun würde.
,,Und ich hasse Marlon", murmele ich.

,,Wie bitte?", fragt Nora nach.

,,Nichts", sage ich jetzt lauter und gebe ihr Bescheid, dass ich mein Gesicht waschen gehe.

Sie nickt nur.
Ich schmeiße mich vom Bett und gehe ins Bad wo ich auf Marlon treffe und sofort wieder umdrehen will, als er mich begrüßt.
Widerwillig drehe ich mich langsam zurück zu ihm und am liebsten will ich meine Augen verdrehen, aber ich halte mich noch zurück.
Ich lächele ihn an und er lächelt zurück.
Am liebsten würde ich jetzt Kotzen.

Er rasiert sich weiter im Spiegel, als mir seine Knutschflecken am Hals auffallen die immer weiter in Richtung Shirt verlaufen und sich schließlich darunter verstecken.
Ew, wer weiß wo die noch verteilt sind.

,,Hey", begrüße ich ihn schließlich zurück.

,,May, ich wollte dir sagen, dass es mir Lei-" Ich unterbreche ihn.

,,Ist nicht schlimm, wirklich nicht, okay ein bisschen, weil ich meinen Kindheitsfeind rum machen sehen habe, ich dachte ich kotze ", lüge ich lachend. Ein stechender Schmerz durchzuckt meine Brust, aber ich weiß, dass er irgendwann weggeht.
Das weiß ich.
Das hoffe ich.

Plötzlich sehe ich etwas in seinem Blick. Aber dieses Mal sehe ich es wirklich, ich denke nicht, dass ich es sehe und ich glaube nicht, dass ich es sehe, ich sehe es.
Er ist wütend.
Er öffnet kurz seinen Mund und für einen Moment hoffe ich, dass er etwas sagt, was mich freuen würde aber dann schließt er seinen Mund wieder und ich stehe wieder da im nirgendwo.

Er fängt sich wieder und lächelt mich an.
,,Es freut mich, dass es dich nicht weiter stört"

Ich lächele zurück und nehme meine Zahnbürste und Zahnpasta um mir die Zähne zu putzen.
Während ich versuche den letzten Rest der Tube auf meine Zahnbürste zu quetschen entscheide ich mich dazu Marlon zu fragen ob er mir helfen kann.
(A/N: Zahnpasta struggle is real)

Summer Camp with my Childhood Enemy✔️Where stories live. Discover now