Kapitel 6

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Unfassbar. Wirklich das ist verrückt. Einem zu verbieten das Land zu betreten! Mein Vater gestattet es mir ernsthaft nicht zurück nach Deutschland zu fliegen. Wie wütend muss er bitte sein das er solch eine Entscheidung getroffen hat? Hasst er mich dermaßen? Sie müssen ja keinen Kontakt zu mir pflegen, wenn sie nicht wollen, wobei ich sie gerade wirklich brauche...
Es war falsch von mir sie zu verstoßen und ich bereue es ja auch zutiefst aber mein Vater wird seine Meinung nicht ändern. Mich trifft das sogenannte Karma von dem alle immer sprechen...
Flashback
Lasst mich endlich in Ruhe verdammt!", schreie ich meine Eltern an und stehe aufgebracht vom Sofa auf. „Verschwindet endlich! Ich bin glücklich mit Diyar und wir werden heiraten was begreift ihr daran nicht?!" Mein Vater schüttelt den Kopf. „Merkst du gar nicht wie abhängig du von ihm bist!" Ich ziehe wütend meine Augenbrauen zusammen. „Baba es reicht!" Mein Vater schaut mich kopfschüttelnd an. „Yade! Er nutzt dich aus! Du hast dein Studium abgebrochen, arbeitest rund um die Uhr für diesen Bastard und er allein profitiert von deinem Geld! Du hast nichts in den Händen!" Meine Eltern wollen es einfach nicht verstehen. „Diyar arbeitet ebenfalls und der Grund dafür das ich ihm das Geld gebe ist, das wir für ein Haus ansparen!" Mein Vater fängt an zu lachen. „Das hat er also gesagt? Kizim öffne endlich deine Augen, bevor es zu spät ist."
Unglaubwürdig sehe ich meinem Vater in die Augen und blicke dann zu meiner Mutter welche schweigend neben meinem Vater sitzt und die ganze Zeit über kein Wort sagt. „Anne sag doch etwas!", zische ich. Sie schaut mich nicht mal an. „Dein Vater hat Recht Yade! Mehr habe ich nicht zu sagen." WAS? „Yade sei nicht so naiv, er belügt dich, das ist doch wohl offensichtlich! Du lässt dich ausnutzen und wenn er fertig mit dir ist, wird er dich gnadenlos vor die Tür setzen! Bitte Yade komm zurück nach Hause, ich flehe dich an." Das stimmt nicht, niemals! Diyar würde so etwas niemals tun. Er liebt mich und meint es Ernst mit mir! Wir wollen heiraten und eine Zukunft miteinander haben! Er ist der Richtige, da bin ich mir sicher! „Nein, das ist nicht wahr! Er ist der Richtige und wenn ihr das nicht akzeptiert dann verschwindet aus meinem Leben!" Ich gehe in den Flur und hole ihre Jacken die ich im Wohnzimmer ihnen ins Gesicht knalle. „Ich hasse euch! Lasst euch nie wieder hier blicken! Ich lasse nicht zu das ihr mir das kaputt macht verstanden! Jetzt verschwindet! Lieber habe ich gar keine Eltern als solche!" Beide blicken mir geschockt in die Augen.
Meiner Mutter laufen Tränen über die Wangen. Meinem Vater hingegen kann ich den Schmerz aus den Augen ablesen. Ich weiß das ich sie mit meinen letzten Worten sehr gekränkt habe aber sie verdienen es nicht anders. Diyar ist der Richtige und wenn sie das nicht einsehen wollen dann ist da die Tür. „Worauf wartet ihr, geht endlich!", schreie ich. Mein Vater nimmt meine Mutter bei Hand und steht mit ihr zusammen vom Sofa auf. Bevor sie an mir vorbei gehen äußert er folgende Worte.
„Das wirst du bereuen Kizim, aber unsere Tür wird dir zu sein."

Ja Baba ich bereue es. Seufzend fahre ich mir durch die Haare und schließe meine Augen. Es ist alles genauso gekommen wie es mein Vater vorhergesagt hat. Aber jetzt muss ich nach vorn blicken.
Demir wird mich nun gehen lassen. Das ist schon mal sicher und darüber bin ich wirklich erleichtert. Ich werde diesen Mistkerl endlich los. „Du bist schon wieder in Gedanken." Bei Ritas Worten drehe ich mich zu ihr und zucke mit den Schultern. Was? Immerhin muss ich das alles erstmal verdauen. Wir sind übrigens gerade auf dem Weg zu Demirs Haus, dort werde ich nämlich meine Sachen abholen. „Sie wussten nichts von all dem?", frage ich Rita welche verneinend den Kopf schüttelt. „Nein ich schwöre dir Yade ich wusste nichts davon Liebes." Seufzend drehe ich mich ans Fenster und sehe mir die an uns vorbeifahrenden Autos an.
„Ist er Zuhause?" Sie nickt. Komisch. Es ist früh am Morgen sonst ist er um die Uhrzeit nie Zuhause, sondern arbeiten. „Ich werde gehen, das weißt du oder?" Rita sieht mich mit leicht angezogenen Augenbrauen an. „Wie bitte? Wie meinst du das? Wohin gehen?"
"Zurück nach Deutschland."
„Yade das wird nicht funktionieren." Wütend drehe ich mich zu Rita. „Wird es! Ich habe keine Ahnung was zwischen meinem Vater und Demir vorgefallen ist und die wirkliche Absicht meines Vaters war oder ist. Punkt ist jedoch, Demir wird mich gehen lassen und ihn interessiert es nicht ansatzweise was ich danach tue! Ihr werdet mir gleich meine Sachen aushändigen, mein Handy und das wichtigste mein Portmonee, wo mein Ausweis und meine Bankkarte drin stecken sowie mein Reisepass! Ach und auf meinem Bankkonto sollte noch ausreichend Geld für ein Flugticket sein." Rita schaut mich unsicher an. „Du solltest Zuhause mit ihm sprechen." „Es gibt nix zu besprechen! Ich nehme meine Sachen und fahre zum Flughafen!"
„Yade du bist Hochschwanger und frisch aus dem Krankenhaus entlassen worden!" Verdammt. Da hat sie Recht aber ich kann und will nicht mehr bei ihm bleiben. „Du brauchst dringend Bettruhe Yade! Willst du etwa weitere Blutungen riskieren?" „Nein...", murmele ich. „Dann hör bitte auf mich und ruhe dich erst einmal paar Tage aus." Schweigend nicke ich und in den nächsten Minuten kommen wir auch vor dem Haus an.

YADEWhere stories live. Discover now