Kapitel 15

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In zwei Stunden. In zwei Stunden wird er hier sein und ich werde Demir nach Monaten wieder sehen. Ich will mich nicht selbst belügen und muss sagen das ich ein kleinen wenig aufgeregt bin.
Das Zimmer ist eingerichtet und wahrscheinlich werden wir ab heute gemeinsam in einem Zimmer schlafen. Zusammen in einem...Bett. Ich schiebe den Gedanken schleunigst zur Seite.
Seufzend lehne ich mich auf dem Sofa zurück und beobachte Miran welcher auf seiner Spieldecke hockt und mit seiner Rassel beschäftigt ist. "Yade ich habe das Essen vorbereitet und dein Tiramisu ist im Kühlschrank."
Rita nehmt sich ihre Schürze ab und lächelnd rapple ich mich auf um ihr zu danken. "Danke für alles, wirklich." Den Tisch habe ich bereits selbst gedeckt und Rita wird gleich gehen und erst morgen früh wieder kommen. Sie meinte das sie uns heute weshalb auch immer alleine lassen möchte. Miran ist inzwischen zehn Monate alt geworden. Er wird so schnell groß das ist kaum zu glauben. Die Zeit vergeht einfach zu schnell.
Als ich vom Sofa aufstehe um Rita zur Tür zu begleiten krabbelt mir Miran hektisch hinterher. Krabbeln tut er übrigens seit einem Monat, Demir weiß noch nichts davon.
Miran ist übrigens in letzter Zeit ziemlich anhänglich geworden und fängt augenblicklich an zu weinen wenn ich mich nicht in seinem Blickfeld befinde. Ich bücke mich zu ihm runter und nehme ihn rechtzeitig auf die Arme. Er schlingt seine Arme um meinen Hals und immer wenn er das tut wird mir wirklich warm ums Herz. "Rita verlässt uns heute." Miran schaut mich mit seinem blauen Schnuller im Mund neugierig an und gibt kein Laut von sich. "Haben wir uns nicht geeinigt das der Schnuller abgelegt wird, hm?" Auf diese Art und Weise wird das Sprechen langsam gefördert, laut meiner Frauenärztin. Bis jetzt gibt er nur schrille Laute von sich oder schüttelt den Kopf wenn er etwas nicht möchte, das man ihm vor die Nase hält. Auch hat sich sein Schlafrhythmus etwas gebessert.
Ich laufe zur Haustür und sehe Rita ihren Mantel anziehen. "So meine Liebe ich bin dann weg, zeig ihm ja nicht die kalte Schulter! Habt einen schönen und romantischen Abend, genießt es.", sagt sie mir während sie sich ihren Mantel zuknöpft. Meine Wangen erhitzen sich und ich schüttle leicht den Kopf. Rita zwinkert mir zu und knutscht anschließend Miran ab dem das überhaupt nicht gefällt und Rita sich lachend zurück zieht. Anschließend schaut sie wieder mir zu und wahrscheinlich steht es mir im Gesicht geschrieben wie desorientiert ich gerade bin. Sie kneift mir in die Seite. "Jetzt sei nicht so verkrampft Yade, leg Miran ab und mach dich etwas hübsch, wie wärs mit einem Kleid?" Ich nicke und rede kaum als hätte ich meine Zunge verschluckt. Rita kichert und öffnet die Haustür. "Bis morgen Liebes." "Bis morgen.", murmele ich. Als ich die Tür zumache seufze ich gestresst. Ich würde mich ja etwas zurecht machen aber ist das denn nicht auffällig?
Er ist ja nicht blöd. Er soll nicht wissen oder gar denken das ich mich für ihn hübsch mache. Verdammt was mache ich denn jetzt? Mit Miran auf den Armen laufe ich hoch in mein Zimmer und setze Miran in sein Bett der damit überhaupt nicht zufrieden ist aber er muss jetzt leider warten. "Mama muss sich schick machen." Miran's Gequengel blende ich deshalb aus. Ich öffne meinen Kleiderschrank und greife nach einem schlichten Strickleid.
Das ist es! Nicht zu viel, nicht zu wenig. Aus meinem Schuhschrank schnappe ich mir noch transparante Pumps und zuletzt trage ich etwas Lippenstift auf.
Miran wird derweil immer ungeduldiger und ich mache mir noch schnell die Haare zurecht welche leichte Wellen aufweisen.
Okey, ich bin so weit.

 Okey, ich bin so weit

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YADEWhere stories live. Discover now