Kapitel 9

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Hallo, es ist einfach so komisch Kapitel hochzuladen, die man vor Monaten geschrieben hat XD Weil man sich einfach null mit der Handlungs auskennt ;) Naja, viel Spaß damit ^^ ~ Thackera

Vollkommen abwesend starrte ich das Bilderregal an, bis mich ein Klirren aus meinen Gedanken riss, weswegen ich erschrocken zu Kevin sah, der soeben einen Löffel fallen gelassen hat. „Tschuldigung", nuschelte er, ehe er sich nach unten beugte um das Metallstück wieder aufzuheben. Auch ich machte mich nun auf den Weg in die Küche und stapelte die Teller auf einem hölzernen Tablet, doch gerade als ich nach der warmen Teekanne greifen wollte, stach mit eine Frauenzeitschrift ins Augen, auf der irgendein Modell im Dessous posierte, weshalb ich mit einer hochgezogenen Augenbraue zu Kevin schaute, der anscheinend meinem verwirrten Blick gefolgt war und sagte spaßeshalber: „Stehst du jetzt seit neustem auf solche Magazine", ohne eine Antwort abzuwarten nahm ich das Tablett und trug es zu seinem Küchentisch, konnte aber trotzdem seine Verlegenheit wahrnehmen, da er leise anfing zu stottern, ehe er schüchtern meinte: „Ich nicht, aber...", leider brach er ab bevor er seinen Satz zu Ende bekommen hatte, was der Grund dafür war weswegen ich mich wieder umdrehte und ihn abwartend ansah. Als er jedoch nach einigen Sekunden immer noch schwieg und meinen Blicken auswich hakte ich zögerlich nach: „Kevin? Hast du mir etwas zu sagen?", wobei sich ein ungutes Gefühl in meinem Magen breit machte, vor allem in dem Moment, als er aus der Küche zu mir kam und sich auf einen der verschnörkelten Stühle setzte. Auch ich nahm nun Platz, da ich es für besser hielt, schließlich rasten gerade tausende von Möglichkeiten durch meinen Kopf, was er mir nun sagen könnte und wie dieses Gespräch ausgehen könnte, weswegen ich auf Augenhöhe mit ihm sein wollte.

Kurz hielt er inne, ehe er sich räusperte und in einem verständnisvollen Ton anfing zu reden: „Du weißt, dass ich deine Mum immer geliebt habe, oder? Selbst wenn es schwer für uns war?", fragte er mich zunächst und unwillkürlich musste ich an den Brief meiner Mutter denken, den ich vor einigen Monaten erhalten hatte. Natürlich hatte Kevin damals ein riesiges Opfer vollbracht, allerdings hatte er dabei wohl eher an mich und an Jane gedacht, als an das Wohlbefinden meiner Mutter. Trotzdem nickte ich langsam und starrte ich seine hellbraunen Augen, während er fort fuhr „Nach ihrem Tod und Janes Tod ging es mir wirklich schlecht, vor allem da du auch noch weg warst, aber ich wusste, dass ich es durchstehen musste und das ich es konnte", augenblicklich bekam ich ein schlechtes Gewissen „Und naja sieh her wo ich gelandet bin, in einem wunderschönen Haus in London", dabei zeigte er mit einer ausladenden Geste im Raum umher, weshalb ich falsch lächelte. „Aber wie du sicherlich weißt kann man für seine Gefühle nichts und nun ja", setzte er nun endlich zu seinem großen Geständnis an und beinahe konnte ich mir schon denken, was er mir sagen wollte, allerdings wollte ich es aus seinem eigenen Mund hören, nur um Gewissheit zu haben, also meinte ich mit einem scharfen Unterton: „Sag einfach was los ist." Wieder verstrichen einige Sekunden, doch urplötzlich platze es aus ihm heraus: „Ich habe jemanden kennen gelernt"

Trotz meiner Vorahnung traf mich sein Geständnis wie ein Schlag ins Gesicht. Schließlich waren er und meine Mutter, auf ihre verkorkste Art und Weise, das einzige Paar, das ich mein ganzes Leben über so richtig mitbekommen hatte, denn Jane hatte ihren Verlobten so gut wie nie mit nach Hause gebracht, nicht einmal zu Festen, um ehrlich zu sein hatte ich ihn nur zweimal flüchtig gesehen, weswegen ich mich kaum an ihn erinnern konnte. Kevin war immer für meine Mum dagewesen, in guten wie in schlechten Tagen, hatte sie aufgebaut, sie getröstet, wenn sie kurz vor dem Aufgeben war, mir hatte er jeden Abend eine Geschichte vorgelesen, als ich noch klein war und mit Jane hatte er so gut wie jeden Abend irgendwelche Spiele gespielt. Doch das alles kam mir nun so weit weg vor, so als wäre es ein anderes Leben von mir gewesen, was vermutlich daran lag, dass die Personen mit denen ich diese Erinnerungen verknüpfte schon tot waren, außer Kevin, der nun vor mir saß. Mit seinen Augen sah er mich hoffnungsvoll an und seine leichtgebräunten Hände hatte er andächtig ineinander verschränkt. Seine Lippen hatte er fest aufeinander gepresst, so als würde er auf eine Predigt von mir warten. Allerdings konnte ich ihm nicht böse sein, was hätte es auch gebracht, wenn ich mich mit der einzigen Person verstritt, die noch in irgendeiner Art und Weise Familie für mich war. Immerhin war meine Mum nicht mehr da und ich konnte ja nicht erwarten, dass er für immer und ewig alleine sein würde. Also verzog ich meine Lippen zu einem Lächeln, das mir mehr oder weniger gut gelang, bevor ich neugierig fragte: „Wer ist denn deine neue Freundin?" Jedoch veränderte sich dadurch seine Körperhaltung von einer Sekunde auf die andere. Zuvor hatte er mich eher flehend angesehen, dass ich nicht wütend sein würde, wohingegen er nun fast peinlich berührt wirkte, was ich zu allererst nicht richtig deuten konnte. Fast schon schüchtern blickte Kevin auf seinen Schoss, weswegen ich eine Augenbraue nach oben zog und ihn perplex ansah, wieso konnte er mir denn nicht einfach sagen, wer seine neue Flamme war? Schließlich hatte er es mir jetzt schon so gut wie gebeichtet, da konnte er mir auch noch den Rest sagen, denn das würde an der ganzen Situation auch nichts mehr ändern.

Doch dann fiel es mir plötzlich wie Schuppen von den Augen, als ich zurück dachte an die Zeitschrift, die ich gerade eben noch begutachtet hatte und eigentlich hätte es mir sofort auffallen müssen. Immerhin hatte es sich dabei um eine jener Zeitschriften gehandelt, die in meiner Jugend ziemlich aktuell gewesen waren, mit ihren schrilligen Berichten über die neusten Lifestyle Trends unseres Jahrhunderts, bloß dass dieses Magazin eben kaum von Frauen gekauft wurde. „Es ist gar keine Frau nicht wahr?", stammelt ich ein wenig überfordert, wobei ich bemerkte, dass Kevin bei meinen Worten kaum merklich zusammen zuckte. Eigentlich war es keine Frage, sondern vielmehr eine Feststellung gewesen und mit seiner Reaktion hatte er sich auch schon so gut wie verraten. Trotzdem nickte er noch zögerlich und wartete ab, wie ich reagieren würde. Ich fühlte mich hingegen so, als würde mein Kopf jeden Moment explodieren, all diese Entdeckungen, die ich hier innerhalb einer Stunde gemacht hatte, waren einfach zu viel und dennoch fing ich plötzlich an zu lachen, wofür ich einen verstörten Blick von Kevin erntete, der noch immer nicht wusste, wie er mit der Situation umgehen sollte.

„Alice ist alles okay?", hakte er leicht schockiert nach, nachdem mir vor lauter Lachen die Tränen über das Gesicht rannen und ich mein Gesicht in meinen Händen vergrub, aus den Augen winkeln nahm ich wahr, wie Kevin sich neben mich setzte und mir beruhigend eine Hand auf den Rücken legte, während ich einfach nur durch meine Hände hindurch auf die Tischplatte starrte. Ich hatte natürlich nicht wegen ihm gelacht oder der Tatsache, dass er sich in einen Mann verliebt hatte, aber all diese Ereignisse der letzten Monate waren wohl auf Dauer zu viel für mich und meinen Geist gewesen, weswegen ich mich einfach mal wieder besinnen musste, was ich überhaupt wollte. Kurze Zeit später richtete ich mich auf, vermutlich musste ich ziemlich durch den Wind aussehen, und lächelte ihn freundlich an. „Also wie heißt der Glückliche?", fragte ich ihn und schenkte ihm ein zweideutiges Grinsen, während ich ihn leicht in den Oberarm boxte, was Kevin mit einem leichten Schlag auf meinen Hinterkopf konterte, so wie er es bereits in meiner Kindheit getan hatte, ehe er sachlich meinte: „Er heißt Thomas", dabei schaute er mich abwartend an, vermutlich erwartete er noch immer darauf, dass ich komplett ausrasten würde, jedoch würde er darauf lange warten können. „Und wann lerne ich ihn endlich kennen?", erfragte ich weiter, was Kevin vollkommen aus der Bahn warf. Sein Gesichtsausdruck veränderte sich schlagartig und man sah ihm deutlich an, dass er ziemlich nervös wurde, so wie ein Jugendlicher, der zum ersten Mal seinen Schwarm mit nach Hause bringt, bloß dass ich seine Tochter war und er sicherlich kein Teenager mehr. „Er ist zur Zeit in New York, aber wenn du das nächste Mal zu Besuch kommst, dann können wir ja gemeinsam Essen gehen", stammelte er mit großen Augen und beobachtete aufmerksam jede Regung meines Gesichts. „Schön, dann hab ich ja schon einen Grund wieder zu dir zu kommen", meinte ich, ehe ich aufstand um den Tee aus der Küche zu holen, bevor dieser kalt wurde. Jedoch merkte ich recht schnell, dass Kevin noch immer etwas auf dem Herzen lag, weshalb ich leicht eine Augenbraue nach oben zog, während ich ihm etwas von der dampfenden Flüssigkeit einschenkte. „Alice, bitte denke von mir nicht, dass ich deine Mutter nicht geliebt habe, das habe ich sehr wohl, allerdings...", fing er zaghaft an, wurde aber schnell von mir unterbrochen, nachdem ich bemerkte worauf er hinaus wollte. Kevin sollte niemals das Gefühl haben, dass er sich vor mir rechtfertigen musste, nicht nach alldem was er für mich getan hatte, kurzzeitig überlegte ich sogar ihm von Mum's Brief zu erzählen, jedoch hielt ich das Ganze für eine doofe Idee, weshalb ich beschwichtigend erwiderte: „Es ist alles okay, ich lebe doch auch mein Leben, also darfst du deins leben und jetzt sollten wir uns auf ein paar schöne Tage zusammen freuen."

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