Kapitel 31

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Huhu, nachdem das letzte Kapitel ja eingeschlagen hat wie eie Bombe, heute mal ein bisschen was Ruhigeres um die Nerven zu besänftigen :) ~ ladyciriloki


Mit verheulten und rot unterlaufenen Augen starrte ich reglos an die schneeweiße Decke meines Schlafzimmers. Ich hatte mich auf mein Bett gelegt und alle viere von mir gestreckt, während die Tränen langsam trockneten, wodurch mein Gesicht klebrig und salzig wurde. Stundenlang hatte ich in der Küche gesessen und abwechselnd geschrien und geweint, immer in der Hoffnung, dass ich nächsten Moment meine Wohnungstür aufgehen würde und Jim herein rennen würde und sich für alles entschuldigen würde, oder dass dieser ganze Tag ein einziger schrecklicher Albtraum war. Je länger ich jedoch auf den kalten Fliesen gesessen hatte, desto stärker wurde mir bewusst, dass es kein Traum war und James nie wieder in meine Wohnung gelaufen kommen würde. Doch auch meine Kraft schien mit den Tränen aus meinem Körper gewaschen zu werden, weswegen ich mich erst einmal hinlegen musste, obwohl ich sicherlich keinen Schlaf finden würde heute Nacht. Noch nicht einmal Uhura hatte ich über unsere Trennung informiert, da ich es mir einfach nicht eingestehen wollte, wenn ich es ihr erzählen würde, dann wäre es offiziell, dann würde es keinen Weg zurück geben. Ob Jim wohl gerade auch so sehr litt wie ich? Oder hatte er sich schon anderweitig beschäftigt und nur ich litt unter dem Schmerz des Verlustes. Eine gewisse Sorge über meine Zukunft schlich sich gemächlich in den Vordergrund meiner Gedanken, immerhin wäre er noch immer mein Vorgesetzter auf der Enterprise, doch wie wollte ich fünf Jahre mit ihm im All überstehen, auf einem Raumschiff, dass nicht viel Privatsphäre bot. Sicherlich würde er in dieser Zeit jemandes neues kennen lernen, aber mir schien dazu im Moment einfach der Wille zu fehlen, denn für mich war Jim der einzige Mann gewesen, den ich jemals wollte. Wie hatte er nur so belanglos über den fast Kuss mit Pille reden können, so als wäre alles in Ordnung für ihn, er hätte wütend sein müssen. Vielleicht war aber auch diese Trennung die Bestrafung für alles, vermutlich hatte er keine Zukunft mehr in unserer Beziehung gesehen. Während ich so über alles nachdachte, ging es mir immer schlechter, denn Gedanken und Worte konnten tiefer schneiden als jedes Messer. Doch ehe ich meine Selbstkasteiung zum äußersten treiben konnte, wurde meine Wohnung durch den hellen Ton der Türklingel erfüllt, weswegen ich mich verwundert aufrichtete. Meine braunen Haare standen in alle Richtungen ab und nicht einmal mein wunderschönes Kleid konnte von meinen aufgequollenes und rotes Gesicht ablenken. Allerdings konnte ich mir nicht vorstellen, dass es etwas wichtiges sein konnte, da ich meinen freien Tag hatte, weshalb ich mich nach dem zweiten Klingeln mühsam erhob und zur Tür tapste. Bei jeder Berührung mit dem kalten Boden gaben meine Füße ein komisches Geräusch von sich, was allerdings durch das leichte Hämmern gegen die Tür des Aufzuges übertönt wurde.

Mit meiner alt bekannten Bewegung zum Knopf, der meine Tür öffnete. Glitt der Turbolift auf und ich blickte in das mitleidsvolle Gesicht meiner besten Freundin Uhura, die augenblicklich ihre Handtasche auf den Boden fallen ließ und mich in eine enge Umarmung zog. „Es tut mir so leid", wisperte sie, während mir erneut Tränen in die leuchtenden Augen schossen. Sie wusste es also, natürlich wusste sie es, es gab so gut, wie nichts, was man in der Sternenflotte verheimlichen konnte. Jedoch stieg in mir eine unglaubliche Angst empor, denn wenn Nyota es bereits mitbekommen hatte, hieß es wohl, dass auch die anderen es bald erfahren würden. „Woher...", fing ich mit brüchiger Stimme an zu stammeln, wobei ich mich langsam aus ihrem Griff löste. „Jim ist mir vorhin im Hauptquartier begegnet, er sah aus wie ein Häufchen Elend und naja, da hab ich ihn eben gefragt, was passiert sei", erklärte sie mir und warf mir einen traurigen Blick zu, ehe ich mich von ihr abwandte und zurück in mein Wohnzimmer lief. „Wenigstens leidet er auch", flüsterte ich, so dass Uhura, die noch im Eingangsbereich stand mich nicht hören konnte. Mit einem leichten Plumps ließ ich mich auf mein ledernes Sofa fallen und winkelte meine Beine an, bevor ich meinen Blick auf Uhura richtete, ihre Handtasche mit aufs Sofa nahm und den Inhalt ausleerte. „Also ich hab alles gekauft, was irgendwie ungesund und lecker war", meinte sie und hielt mir eine Tafel meiner Lieblingsschokolade hin. „Danke", erwiderte ich und nahm sie schwach grinsend entgegen. Sekunden darauf erhob sich Nyota und ging in meine offene Küche, wo sie anfing in sämtlichen Schubladen und Schränken zu wühlen, während ich ihr nur verblüfft zu sah. „Was ist überhaupt passiert?", erkundigte sie sich, als sie mit mehreren Gläsern und Schüsseln in den Armen zurückkam und alles auf meinen gläsernen Tisch abstellte. „Naja...", fing ich an ihr die ganze Geschichte zu erzählen. Von meinem wunderschöne Plan, das Wetter zu nutzen über James komische Art, bis hin zu seinem traurigen Geständnis und dem Moment, in dem ich weinend in mir zusammen gesackt war. „Zu sagen, dass du ihn vergessen sollst wird wohl nichts bringen oder?", fragte sie, als sie von einer grünen Gummischlange abbiss, die sie in der Hand hielt. „Wohl eher weniger", konterte ich betrübt und nahm mir ein paar Gummibärchen aus einer Schale. „Mhmm", kam es von meiner Freundin, die allem Anschein nach fieberhaft zu überlegen schien, selbst wenn ich nicht genau wusste, was sie plante. Immerhin gehörte Uhura zu den Frauen, die sich nicht einfach unterkriegen ließen, allerdings schien dieser Kampf für mich ziemlich aussichtslos, trotz der Tatsache, dass Jim nicht wirklich glücklich gewirkte hatte, bei unserer Trennung. „Heute Abend ist doch dieser Party, in dieser riesigen Villa, außerhalb von San Francisco, da geht doch die halbe Stadt hin", sagte sie nach einiger Zeit in der ich unzählige Süßigkeiten verputzt hatte. „Mir ist wirklich nicht nach Feiern zu Mute", antwortete ich ihr und blickte ein wenig bedrückt auf meine Hände. „Alice, du musst der Welt zeigen, dass du keinen Mann brauchst, außerdem wird Jim da sowieso nicht hingehen, du kennst ihn doch", redete sie weiter auf mich ein, was mich schief grinsen ließ. „Ich weiß nicht, wie du das immer machst, aber okay, ich werde mitgehen", stimmte ich zu, selbst wenn ich es jetzt schon bereute. Die Party, war so etwas wie das Fest des Jahres, jeder der Rang und Namen hatte, kam in den unglaublichsten und größten Club den ich jemals gesehen hatte und auch für die nicht so Reichen gab es genügend Platz und Karten, die sogar erschwinglich waren. Ich wusste zwar nicht, ob ich ein passendes Kleid dafür hatte, immerhin wollte ich nicht mit einem meiner billig Kleider aufkreuzen, jedoch hoffte ich, dass Uhura einen Plan B für mich hatte."Ich hätte auch kein Nein zu gelassen, schließlich habe ich dein Kleid für heute Abend nicht umsonst durch halb San Francisco getragen", entging sie mir und deutete auf eine riesige Tüte aus Papier die ziemlich edel aussah, weshalb sich meine Augen weiteten. „Du spinnst doch", stammelte ich und wollte vollkommen überrumpelt aufstehen. „Nein nein, du wartest jetzt noch ein wenig, ich brauch ja noch ein Ass im Ärmel", meinte sie, während sie mich am Arm packte und mich zurück aufs Sofa zog. „Aber...", stotterte ich und sah ich beleidigt an. „Wir haben noch genügend Zeit, um den perfekten Look zu kreieren", erklärte sie, ehe sie erneut von ihrer Gummischlange abbiss.



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