03 | Westwood

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i don't know what's tighter,
my jeans or our friendship
— world wide web

❝i don't know what's tighter,my jeans or our friendship❞— world wide web

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A R I E L L E

Ich konnte mich gerade noch rechtzeitig am Armaturenbrett abstützen, bevor ich mit dem Gesicht voraus gegen die Windschutzscheibe geprallt wäre. Vielleicht hätte ich mir auch eine üble Verletzung zugezogen, eine der Art, die einen aussehen ließ, wie einen russischen Boxer in der Endrunde.

„Matt, was zur Hölle?", schnaubte ich, während hinter uns ein weißes Cabrio hupend stehen blieb und uns beinahe von der Seite schick abgeschürft hätte. „Autofahren kannst du aber noch, oder?"

Auf der Interstate hatte sich eine hübsche Schlange an im besten Falle überraschten Autofahrern gebildet, die durch die plötzliche Bremsaktion seitens Matt mindestens genauso irritiert waren, wie ich. Während ich das Fenster herunterließ und den diversen glotzenden, ungehaltenen Menschlein Entschuldigungen hinterher rief, griff ich unauffällig nach dem Gurt, der über meiner rechten Schulter verharrte und mir während der Fahrt immer wieder vorwurfsvoll gegen die Schläfe geschlagen hatte.

Matt verzog verlegen das Gesicht, keine Sekunde später fand sein Fuß das richtige Pedal und schon bald hatten wir unsere Hater auf halber Höhe zurück nach Downtown LA hinter uns zurückgelassen.

„Immer wieder für eine Überraschung gut", erwiderte ich kopfschüttelnd, während ich auf den Schreck hin sofort das Radio betätigen musste und Matt stöhnte wie auf Kommando genervt auf.

„Elle, heute nicht. Bitte."

„Was heute nicht?", gab ich beleidigt zurück. „Singen oder tanzen?"

Ich pflegte beides zu tun, oft simultan und meistens auf dem Beifahrersitz. Da Matt jegliche Musik seit Britney Spears grundlos verabscheute und ich ihn daher niemals für modernen Hip-Hop oder Pop begeistern konnte, waren meine spontanen Gesangseinlagen eine doppelte Qual für ihn.

Ich sagte oft einfach, dass er mental in den frühen Neunzigern steckengeblieben war, selbst, wenn er auf dem Papier damals noch nicht existiert hatte.

Gerade lief etwas von dem Pop, den ich selber nicht wirklich leiden konnte, der aber sehr gut geeignet dafür war, Matt mit schlechten Imitationen auf die Nerven zu gehen.

Oder mit improvisierten Tanzschritten, die meist daraus bestanden, dass ich wie ein Käfer auf dem Rücken in meinem Gurt festhing und versuchte, nicht gegen Matts Arm zu schlagen, der mehr oder minder unsicher über die Interstate hinwegraste.

City of StarsWhere stories live. Discover now