16 | Thousand Oaks

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i think my soulmate
might be chocolate
— could be me

❝i think my soulmatemight be chocolate❞— could be me

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M A T T

Ich hatte Amanda nicht mehr gesehen, seit ich die Party am Unabhängigkeitstag weit vor Mitternacht in einem Taxi Richtung Stadtzentrum verlassen hatte. Sie hatte inmitten ihrer hunderten Bewunderer gestanden und gelacht, gescherzt und hatte allgemein viel befreiter gewirkt, als ich sie in einer langen Zeit gesehen hatte.

Am Morgen danach war ich alleine in meiner Wohnung in Downtown aufgewacht und hatte versucht den Lärm zu ignorieren, der durch das halb geöffnete Fenster in mein Schlafzimmer gedrungen war und mich davon abgehalten hatte, mindestens noch zwei Stunden länger meinen dröhnenden Kopf zu entlasten.

Jetzt, eine knappe Woche später, hatte ich immer noch kaum etwas von Amanda gehört. Es war beinahe so, als hätte sie das Interesse verloren, aber ich wusste, dass ich zu hart mit ihr ins Gericht ging. Sie musste drehen und hatte nicht viel Zeit für ihren Freund, der ohnehin bloß Tag und Nacht versuchte, eine möglichst schonende Art und Weise zu finden, mit ihr Schluss zu machen.

Diesen Entschluss hatte ich gleich nach dem Telefonat mit James gefasst. Ich wollte sie und mich nicht länger belügen, indem ich mit ihr zusammen war, ohne etwas für sie zu empfinden. Und noch schlimmer — dass ich dabei Gefühle für jemanden entwickelt hatte, der zu lange in meinem Leben gewesen war, um solch eine Reaktion in mir hervorzurufen.

Gerade saß ich über eine Schüssel Cornflakes — ich hatte spontan entschieden, mir heute freizunehmen, denn ich hatte ohnehin noch genug Urlaubstage übrig und es hatte draußen fast vierzig Grad — und ging die neusten Meldungen auf meinem Handy durch.

Zuerst sah ich auf Arielles Twitterseite ein paar seltsame Fotos, auf denen sie einen Morgenstern über ihrem Kopf herumschwenkte, die von mehr als vierzig Leuten retweeted worden waren. Es sah so aus, als seien die Fans ihrer Filmreihe schon fleißig dabei, Arielle als ihre Königin zu etablieren.

Langsam schüttelte ich den Kopf. Wie konnte man sich so etwas nur freiwillig antun?

Dann suchte ich unter Amandas Namen die neusten Meldungen heraus — die Party stand noch immer an erster Stelle — und die euphorischen Klatschblätter überschlugen sich vor Begeisterung darüber, dass Amanda nun endlich von den Toten zurückgekehrt schien.

Ich verdrehte die Augen, während ich das Handy langsam sinken ließ und lustlos in meinen Cornflakes herumrührte. Gerade hatte ich das größte Bedürfnis, Amanda einfach eine Nachricht zu schreiben, und die Sache zwischen uns zu beenden. Aber das war ein so unglaublich fieser Schachzug, dass ich die Idee nach wenigen Sekunden wieder aus meinen Gedanken verbannte.

Als Manon plötzlich vehement gegen meine Scheibe klopfte, fegte ich beinahe meine Schüssel von der Anrichte. Sie spähte von außen durch das Fenster, das von einer Feuerleiter gerahmt wurde und deswegen auch für sie zugänglich war.

City of StarsWhere stories live. Discover now