14 | Torrance

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but 'just friends' don't
look at each other
like this
— the web

❝but 'just friends' don't look at each other like this❞— the web

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M A T T

Obwohl ich schon den gesamten Abend neben mir gestanden hatte, fahrig zusammengezuckt war, wann immer Amanda mich etwas gefragt hatte, und auch ansonsten die makellosesten Anzeichen einer Psychose aufgezeigt hatte (mich besinnungslos zu betrinken, gehörte wohl auch dazu), bekam ich das Gefühl, all das durch eine einzige Bewegung wieder eingerenkt zu haben.

Ich hatte mich einfach nach vorne lehnen, und die leicht geöffneten Lippen meiner besten Freundin mit meinen verschließen müssen. Einfach so. Als sei dies das natürlichste auf der gesamten Welt.

Was mir dabei eingefallen war, würde ich wahrscheinlich nie wieder nachvollziehen können. Wahrscheinlich war ich zu betrunken, zu enttäuscht von der Welt, zu unglücklich. Arielle war schon immer mein sicherer Hafen gewesen.

Und wahrscheinlich hatte dieser dumme, verräterische Alkohol das Geheimnis aus mir hervorgekitzelt, dessen Wahrheitsgehalt ich im nüchternen Zustand niemals akzeptiert hätte. Dass nicht Amanda die Schauspielerin aus Hollywood war, die ich liebte. Dass es niemals Amanda Huxley gewesen war.

Allein die Tatsache, darüber nachzudenken, in Arielle verliebt zu sein (der bloße Wortlaut klang bereits ungemein absurd), war vollkommen realitätsfern. Ich hatte die beiden Bereiche meines Lebens; Verliebtsein und Arielle Green nicht einmal einen Meter aneinander herangelassen, sodass ihre plötzliche Verbindung mir beinahe einen Herzstillstand bescherte.

Oder war es die Tatsache, dass ihre Lippen noch immer auf meinen lagen und sie nicht versuchte, mich von sich fortzustoßen? Dass sie meinen Kuss erwiderte? Dass sie sich besser anfühlte, als ich es mir auch nur im Entferntesten hätte ausmalen können, (nicht, dass ich das hatte, zumindest nicht im nüchternen Zustand), und dass ihre Finger warm und weich an meiner Handfläche lagen?

Meine Gedanken waren ein Chaos, und als ich mich tiefer in den Kuss hineinlehnte, fielen wir rücklings auf die Liege hinter uns. Die düstere Monotonie des Abends war einem Farbenspiel gewichen, dass sich in meinem gesamten Körper ausbreitete und durch Arielle so dicht und so anders an mir, nur verstärkt wurde.

Als meine Hände unter die Träger ihres Sommerkleids fuhren, schien sie zur Besinnung zu kommen und sie richtete sich entsetzt auf.

Ihre Lippen waren leicht geöffnet, geschwollen und ich sah, wie sie abgehackt die Luft ausstieß, die sie die vergangene Minute angehalten hatte. Ihre Haare waren ein einziges Durcheinander, blond und hell und weich, aber mit jeder Sekunde, die sie mich fassungslos anblickte, schien sie mir zu entweichen.

Es kam mir fast so vor, als versuchte ich verzweifelt, sie festzuhalten, aber je stärker ich versuchte, sie bei mir zu behalten, desto vehementer löste sie sich aus meinem Griff. Es war ein schreckliches Gefühl und mit einem Mal war das dumpfe Tönen dieses Abends wieder vollkommen bei mir.

City of StarsWhere stories live. Discover now