10 | Calabasas

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you gotta stop
watering dead plants
— tumblr i guess

❝you gotta stop watering dead plants❞— tumblr i guess

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M A T T

„Matt?", rief Amanda aus dem Wohnzimmer und ließ mich von meinem Handy aufsehen. Schuldbewusst steckte ich es in meine Hosentasche und rutschte von der Küchentheke. Ich hatte gerade Arielles Facebook-Profil gestalkt, aber neben neuen Bildern von ihr, Manon und einer gewissen Elizabeth Grant hatte ich keine aufregenden Neuigkeiten erfahren.

Ich lehnte mich in den Türrahmen zum Wohnzimmer und sah Amanda zu, die vor einer großen Schüssel Erdbeeren saß und ihren Laptop auf ihren Knien balancierte, während sie irgendetwas im Internet zu suchen schien.

„Ja?", fragte ich und versuchte den Gedanken an meine beste Freundin aus dem Hinterkopf zu vertreiben. Seit fast drei Wochen hatten wir kein Wort mehr miteinander gesprochen und langsam begann ich wirklich, sie zu vermissen.

Es waren diese kleinen Momente, in denen ich mir sie herbeisehnte. Wenn ich am Abend einen Film ansah, und auf ihre Hollywood-glorifizierenden Kommentare wartete – ich ging sogar so weit, sie mir in Gedanken selbst vorzusagen, einfach nur, damit die Leere, die ich seit unserer Auseinandersetzung hin und wieder verspürte, ein wenig aufgelöst wurde.

Und dann, an anderen Tagen, dachte ich kaum an sie. Einige Male hatte ich mich aber schon dabei ertappt, einem Rotschopf hinterher zu sehen, den ich auf der Straße begegnet hatte, einfach aus der Gewohnheit heraus und vielleicht dem kleinen Bisschen Hoffnung, sie irgendwo in einer Sushi-Bar stehen zu sehen.

Aber Los Angeles war nicht gerade ein vierhundert-Seelen-Dorf und so lief ich ihr kein einziges Mal über den Weg. Und es war ja nicht so, dass ich nicht viel ausging. Amanda konnte kaum einen Abend zuhause verbringen, sie musste unter die Leute, sie musste gesehen und bewundert werden.

Und seltsamerweise wollte sie mich immer dabei haben.

Aber in die Clubs, in die Amanda mich führte, würde Arielle freiwillig keinen Fuß hineinsetzen. Sie verabscheute jegliche Musik, die lauter als hundert Dezibel war und auch ansonsten war sie nicht gerade diejenige, die sich freiwillig in eine so zerrende, schubsende Menge begab.

So spannend es auch war, Amanda um sich herum zu haben; ich konnte nicht umhin, als zuzugeben, wie sehr ich Arielles Leichtigkeit vermisste. Oder die Tatsache, dass sie niemals wirklich wütend war. Nicht launisch.

Amanda drehte ihren Computer, sodass ich auf den Bildschirm sehen musste. Sie hatte die Website einer Veranstaltung aufgerufen, die in einem alten Fabriksgebäude in Calabasas angepriesen war.

City of StarsWhere stories live. Discover now