06 | Burbank

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the language of friendship
are not words, but meanings
— henry david thoreau

❝the language of friendshipare not words, but meanings❞— henry david thoreau

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M A T T

Zum ersten Mal in meinem Leben war es nicht Arielle, die ich auf dem Parkplatz der Warner Bros. Studios aussteigen ließ, während ich versuchte einen Parkplatz zu ergattern.

Zum ersten Mal in meinem Leben hatten wir auf der Fahrt nach Burbank Musik gehört, anstatt uns zu unterhalten und zum ersten Mal in meinem Leben hatte ich das Gefühl, dass etwas gehörig anders war.

Als Amanda ausstieg, fiel sie nicht über die Bodenschwelle neben dem Eingang, so wie Arielle es jede Woche wieder zustande brachte, sondern drehte sich mit einem weichen Lächeln auf dem Gesicht zu mir um – ihre Augen von einer großen dunklen Sonnenbrille verborgen.

Es war heute nicht so schwer, einen Parkplatz ausfindig zu machen – für die Callbacks war nur ein Bruchteil der Bewerberinnen zurückgerufen worden und da ich mich zufälligerweise in Amandas Gegenwart befunden hatte, als sie die frohe Botschaft ereilt hatte (und sich ihr Chauffeur gerade am anderen Ende der Stadt befand), hatte ich mich angeboten sie zu fahren. Gewohnt war ich es ja.

Zwischen Plastikpalmen und Eisbechern der Gelateria, in die sich mich geschleppt hatte, war sie mir so begeistert um den Hals gefallen, dass ich nicht anders konnte, als meine Seele für sie zu verkaufen.

Ich kannte sie jetzt seit knapp achtundvierzig Stunden und es war ihr gelungen, mein Leben erfolgreich auf den Kopf zu stellen.

Ich tat Dinge, die ich sonst nicht einmal ansatzweise in Erwägung ziehen würde. Eisessen? Ich hasste Eis. Schlittschuhlaufen in der Gallery? Im Sommer? Was für eine Energieverschwendung. Ein Plattengeschäft aufsuchen? Okay. Ich musste zugeben, da wäre ich auch ohne ihr Zutun hineingestolpert, in den schmalen Laden, der sich in der Nähe der Glendale Galleria in die großen Häuser gedrückt hatte, mit blauen Markisen, grünen Topfpflanzen und den sanften Klängen einer Cantata.

Und als wir wieder auf die Straße getreten waren, bepackt mit alten Vinyls längst vergessener Bands, da hatte sie ihre Tragetaschen auf dem Boden abgestellt und hatte mich geküsst.

Ja, der Kuss war definitiv von ihr ausgegangen; sie hatte mir damit also ihr stummes Einverständnis gegeben, dass ich für sie da sein durfte. Und irgendwie hätte mich das unglaublich glücklich gestimmt.

Noch hatte ich sie nicht gefragt, wie es mit uns beiden jetzt weitergehen würde. Waren wir zusammen? Oder tat sie so etwas öfter? In Plattenläden spazieren, sich zu Typen umdrehen, die sie kaum kannte und sie einfach auf die Lippen zu küssen, als wäre dies die einzig logische Schlussfolgerung auf so eine Prozedur.

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