Teenage Disaster - XII

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Die restliche Woche verlief ohne irgendwelche weiteren Zwischenfälle.
Was mich auf eine gewisse Art störte, da Jared bisher keinen einzigen Finger gerührt zu haben schien, was die zweite Chance anging, sondern einfach... einfach...

Na ja, eben Jared war.

Sich mit mir weiterhin um den Joghurt stritt -was ihm großen Spaß zu machen schien- und sich mit mir gegen Bobby verschwor.
Denn auch bei ihm schien Bobby kein unbeschriebenes Blatt zu sein, im Gegenteil, wie mir Six vor ein paar Tagen erzählt hatte.
Und seitdem, plante ich meine Rache. Sorgfältig und sauber durchdacht.

Obwohl... nein, eigentlich war mein Plan komplett beschissen. Es war, um genauer zu sein, eigentlich nicht mal ein richtiger Plan.

Aber wenigstens hatte sich Jared dazu bereit erklärt, mir dabei zu helfen.
Und genau deshalb, war ich heute morgen -an einem Samstag- auch so früh aufgestanden, dass es für meine Verhältnisse schon fast unmenschlich war.
Aber was tut man nicht alles, um seine Rache heiß servieren zu können?

Fertig angezogen, steckte ich bereits in einer weißen Jeans über die ich locker ein Hemd geknotet hatte und einem ebenfalls weißen The Beatles Shirt und schlich mich die Treppen herunter, da Jared jede Minute hier sein müsste.
»Bitte sei so schlau und klingel nicht«, wiederholte ich diesen einen Satz endlos, wie ein Mantra, da jeder aus meiner Familie noch schlief und ich wirklich, wirklich keine Lust noch Zeit für das 'Junge Dame, wo gehen wir denn hin?'-Gespräch hatte.

Denn mein Bruder würde mich eigenhändig erwürgen, würde er jetzt wegen mir wach werden. Denn gestern, war er -so sah er zumindest aus- auf einer ziemlich wilden Party gewesen.

Und glaubt mir, ich habe genug gehört um das zu wissen...

Und was das mit dem klingeln anging; bei Jared rechnete ich mit absolut allem.
Gerade stand ich vor dem Spiegel, der bei uns im Flur an der Wand hing und machte meine offenen Haare etwas zurecht, als ich ein leises Klopfen an der Haustür hörte.
Flink öffnete ich diese und spähte hinaus.
»Gott sei dank, ich dachte schon du klingelst«, seufzte ich erleichtert und öffnete die Tür nun ganz, blieb aber im Flur stehen und zog mir meine Schuhe an.
Mit einem amüsierten Blick beobachtete Jared mich, wie ich auf einem Bein herum hüpfte, um mir meine Schuhe zu zu binden.

»Dachtest du ernsthaft ich wäre so blöd und würde klingeln, nachdem du mir gestern achtmal gesagt hast, ich soll's nicht?« mit verschränkten Armen stand er vor mir und wartete, brav wie ein Hündchen auf mich, als ich mir meinen Rucksack schnappte und neben ihn trat.

»Ja«, beantwortete ich ihm nach kurzem überlegen seine Frage.
Er seufzte nur theatralisch und zog mich am Handgelenk hinter sich her auf sein Auto zu.
»Du stehst übrigens im Halteverbot«, amüsierte ich mich darüber, stieg aber trotzdem auf dem Beifahrersitz ein.
Alles was Jared dazu sagte war: »Ach was du nicht sagst Mary.«

Und das mit so viel Sarkasmus, dass ich schon dachte, Six säße neben mir.

💐

»Und wieso sind wir gleich nochmal hier?«, quengelte Jared weiter herum, lief jedoch neben mir her in den Supermarkt der Stadt.

»Ganz einfach, weil du mir helfen wolltest und wir nicht alles da haben, was wir brauchen«, erklärte ich ihm, wie einem kleinen Kind und zog ihn durch die ganzen Gänge.

Im Endeffekt, hatten wir uns jedoch aufgeteilt; er besorgt die Chilischoten, ich die Erdnussbutter.

Das Problem, was sich jedoch ergab war, dass ich vor einem Regal mit hunderten von verschiedenen Erdnussbutter Gläsern stand und nicht wusste, welche ich nehmen sollte.

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