Teenage Disaster - XIII

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»Jared nein! Lass die Erdnussbutter in Frieden!«

»Wehe du wirfst noch einmal Schokolade nach mir, ich warne dich Mary!«

»Oh mein Gott nein, nein, nein-«

Genauso hört es sich an, wenn Jared Johnson und Marylynn Sparks versuchten, zusammen zu backen.
Eigentlich, sollte diese Aktion hier Cupcakes hervorbringen, die unserem lieben Bobby wortwörtlich den Atem rauben sollten.

Aber, hm nun ja... immerhin kann ich jetzt eines behaupten, gelernt zu haben:

Erstens: niemals mehr freiwillig mit Jared irgendetwas backen geschweige denn kochen.
Zweitens: Jared wirft gerne mit Erdnussbutter und Mehl.

Inzwischen waren wir wieder bei mir Zuhause und wollten eigentlich die Cupcakes -oder auch 'Bobbys süße Verdammnis'- so schnell wie möglich fertig bekommen.
Aber der liebe Jared (oder eher sein Ego) konnte meine Aktion von vorhin ja nicht einfach so -ohne zurück zu schlagen- auf sich sitzen lassen.
Nein, er musste sich ja unbedingt mit einem Löffel und einem Glas Erdnussbutter bewaffnen und mich damit abschießen wollen, wie es Mace und ich manchmal mit Spinat machen.

Aber, das bleibt unter uns Freunde; das mit dem Spinat.

»Man Jared, wegen dir muss ich dann auch noch dieses Küchen Chaos aufräumen!«, jammerte ich und hielt mir schützend ein Backblech vor den Kopf, gegen das auch nur Sekunden später eine Ladung Erdnussbutter klatschte.
Zum Glück hatten wir davon mehr als genug mitgenommen, dachte ich mir, als ich daran dachte, dass inzwischen bestimmt schon drei Gläser von dem klebrigen Nuss Zeug leer sein mussten.

Immerhin waren die Cupcakes fertig und- ja das war's auch schon an Erfolgen.
Unsere Küche sah aus wie ein Schlachtfeld; überall lagen Chilischoten herum, leere Erdnussbutter Gläser deren Inhalt großzügig überall klebte und Krümel so weit das Auge reichte...

💐

Nie, nie wieder, schwor ich mir innerlich, als wir das Küchen Chaos besiegt hatten (ich hatte Jared gezwungen mir dabei zu helfen) und ließ mich auf einen Barhocker fallen.

»Du weißt, dass ich jetzt nie wieder mit dir irgendwas kochen werde, oder?«, fragte ich Jared, als er sich mit einem erschöpften Seufzen neben mich setzte.
Mit einem frechen Grinsen drehte er seinen Kopf zu mir, welchen er vor sich auf der Glasplatte auf seine Arme gelegt hatte.

»Wieso denn?«

»Du fragst ernsthaft wieso? Jared, ich durfte die verdammte Erdnussbutter vom kompletten Fenster wischen und mir noch dazu die Haare waschen, da du ja unbedingt Ei rein klatschen musstest!«, sagte ich beleidigt und drehte mich arrogant von ihm weg.
Wegen ihm fühlte ich mich grade wie eine Putzfrau, die hier schwarz arbeitete...

Danke dafür, Jared.

»Du hast Erdnussbutter im Gesicht«, warf Jared aus heiterem Himmel in den Raum, weshalb ich ruckartig hoch fuhr und mir mit einer Hand über die Wangen strich.

»Wo?!«

»Na da.«

»Und wo ist dein 'Na da'?!«, flippte ich fast aus, da Jared sich prächtig zu amüsieren schien. Auf meine Kosten.
Ich atmete einmal tief ein und aus. »Jared, egal wo dieses Zeug in meinem Gesicht ist- mach es bitte, bitte einfach weg.« ich kam mir schon ein wenig dumm vor, ihn das jetzt so zu fragen, aber...
Mace besetzte das Badezimmer. Und dieses naive Etwas, das gestern mächtig Spaß mit meinem Bruder hatte, das Andere.

Ich hatte nichts dagegen, dass Mace' One Night Stands mal kurz unser Bad benutzten; das war okay.

Aber doch nicht so lange.

(Wenn man mal davon absieht, dass mein lieber Bruder grade über dem Klo hängen, und kotzen müsste...)

Ich war so tief in meinen Gedanken über den Zustand meines Bruders und dessen ,ich sag jetzt mal 'Kurzzeit Affäre', dazu berechtigt waren MEIN Bad zu blockieren, dass ich erst merkte, dass Jared mir bedrohlich nahe kam, als es sowieso schon viel zu spät war.

»Genau da.« irritiert schielte ich auf meine Nasenspitze, genau dahin, wo Jared zeigte.
»Oh.« schnell wischte ich mir die Erdnussbutter von der Nase, bevor ich auch schon zu einem 'Danke dafür' ansetzten wollte, meinen Mund jedoch wieder schloss und mich damit selbst zurück hielt.
Stattdessen drückte ich ihm einen Kuss auf die linke Wange und wuschelte ihm einmal durch die Haare.
»Ein schlichtes 'Danke' war mir zu... einfach«, erklärte ich mich grinsend und wollte gerade nach oben gehen und meinen Bruder oder seine Kurzzeit Affäre fragen, wie lange er oder sie noch brauchte, als ich am Handgelenk festgehalten wurde und wieder zurück auf den Barhocker gezogen wurde.
»Weißt du was ich jetzt wirklich gerne tun würde?«, fragte er leise und biss sich auf die Unterlippe, während er mich zu sich heran zog.
Ich ließ es geschehen und antwortete ihm nur, genauso leise: »Mich küssen, oder etwa nicht?«

»Mary, verdammt du kannst Gedanken lesen, das will ich wirklich.«

»Dann tu es«, flüsterte ich, bewusst ohne darüber nachzudenken, zog ihn mit einem Arm, den ich in seinen Nacken legte, zu mir und drückte meine Lippen auf seine.
Ich sah noch, wie sich kurz geschockt seine Augen weiteten, bevor er realisierte, was hier gerade passierte und sich mit einem leisen Seufzen darauf ein ließ.
Ich merkte, wie er begann, seine Lippen vorsichtig und testend gegen meine zu bewegen, so als wäre er unsicher, dass ich ihn jeden Moment von mir stoßen und ihm eine klatschen würde.

Was ich nicht tat.

Nein, stattdessen verließ meine andere Hand die Kante der Glasplatte, an der sie eben noch verweilte, und fand ihren Weg in seine Haare und zog leicht an deren Spitzen, was Jared ein ersticktes Keuchen entlockte, woraufhin ich leicht zu grinsen begann.

Schwachpunkt gefunden, eindeutig. Punkt für mich.

Gerade als ich noch weitergehen wollte, zu benebelt und berauscht von dem Gefühl, Jared zu küssen, hörte ich ein lautes Räuspern, welches schuld daran war, dass Jared und ich uns abrupt voneinander lösten, ich zurück sprang; da ich inzwischen fast auf ihm saß, und versuchte, meine erhitzten Wangen mit meinen roten Haaren zu verdecken.

»Meine Fresse, ehe ihr mal aufhört rum zu knutschen verreck ich hier noch...«

Da stand er. Mace lehnte mit verschränkten Armen im Türrahmen und schien dort nicht erst vor zwei Sekunden aufgetaucht zu sein.

»S-seit wann stehst du da schon?«, verpeilt versuchte ich, ihn nicht anzusehen, damit er nicht mitbekam, wie ich sicherlich aussah; Wangen feuerrot, Lippen  geschwollen und meine Haare zerzaust wie ein Vogelnest, da Jared ja verdammt noch mal seine Hände nicht einfach bei sich hatte lassen können.
Als Mace wirklich amüsiert anfing zu lachen, sah ich endlich auf.

»Lang genug um auf meine Filmsammlung die nächste Woche verzichten zu können, hab 'ne neue Vorstellung in meinem Kopfkino«, sagte er verstört und kam seelenruhig auf uns zugelaufen.

»Jared, ich mag dich Bro«, sagte er ehrlich und klopfte Jared brüderlich auf die Schulter, »also versau es dir nicht mit Mary.«

Jared sah genauso aus, wie ich mich gerade fühlte; Atemlos, Frisur zerstört - als wäre er gerade um die halbe Welt gerannt. 

»Also... ich, ähm, überlass euch dann mal das Feld -Männergespräche und so - ich bin bei Six«, verabschiedete ich mich schnell von Mace mit einer flüchtigen Umarmung und raunte Jared ein 'Morgen Nachmittag' zu.

Sein Grinsen entging mir nicht.

Und leider ebenso, der letzte Satz meines Bruders, als ich meine Schuhe anzog und mich beeilen musste, da das Treffen mit Six geplant war - und ich, wie kommt es bloß, die Zeit vergessen hatte.

»Jared, sie steht auf dich. Auch wenn sie es vielleicht nicht zugibt - aber so was von...«

Und diese Person ist doch tatsächlich mein Zwilling...

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Ich überlege mir ernsthaft, einen 'real life Blog' zu erstellen, was denkt ihr?

~May&Bae

Teenage DisasterWhere stories live. Discover now