Teenage Disaster - XIV

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Gedankenverloren lief ich durch den Auquapark der Stadt, auf der Suche nach Six, mit der ich mich eigentlich schon vor zehn Minuten am Delfinbecken treffen sollte...

Aber ich hatte es verpennt.

Und jetzt war sie sicherlich sauer und voll darauf aus, mir eine Standpauke über Pünktlichkeit zu halten.

Das hier war aber auch wirklich verwirrend, ich meine hier gab es mindestens drei Delfinbecken - Woher sollte ich denn dann bitte wissen, bei welchem ich mit Six treffen sollte?
Verloren ließ ich mich auf eine Bank sinken, direkt vor einem der Delfinbecken und neben einen kleinen Jungen, der gerade voller Freude über sein Zitronen Eis vergaß, dass dieses in der Sonne schmolz.

»Willst du auch was haben?« der kleine Junge hielt mir sein Eis entgegen und -überrascht von der plötzlichen Geste- hob ich meine Augenbrauen, sah auf das Eis in seinen in seinen Händen und verzog angeekelt mein Gesicht, als ich sah wie das flüssige Eis über seine Hand lief.
»Nein, danke«, sagte ich etwas reserviert. »Und selbst wenn es so wäre-«

»Würde ich dir nichts abgeben!« er lachte mit einem fetten Grinsen und meine sowieso schon etwas angespannte Laune zerbrach wie ein Zahnstocher.
Ein vermeintlich süßes Lächeln bildete sich auf meinen Lippen. »Du stehst bestimmt auf Süßes, oder Kleiner?«, meinte ich beiläufig. »Weißt du, dieses Zeug das du so sehr liebst ist die schlimmste Droge die es überhaupt gibt. Zuerst wirst du unglaublich süchtig danach, aber dann verwandelt sich dein ganzer Körper langsam komplett in Zucker - und dann, wenn du das nächste Mal Wasser berührst, löst du dich auf - wie Zucker.«

Das Zitroneneis rutschte aus seiner Hand und landete auf dem Boden, der Kleine starrte mich mit offenem Mund und ängstlich geweiteten Augen an. Ich warf ihm lediglich einen monotonen Blick zu. »Und, stehst du immer noch so auf Süßes?«

Der Junge sprang auf und lief mit zitternden Schritten auf eine Frau zu. Ich sah ihm mit einem sauren Blick nach. »Ja, lauf zu Mommy, Kleiner.«

Gerade wollte ich mein Handy heraus holen, um Six zu schreiben, dass sie mich doch wenn möglich bei den Hectordelfinen aufgabeln möge, als sich ein Schatten vor mir ausbreitete; die Person hatte beide Arme auf die Hüfte gelegt und schien-

»Du bist echt besonders Mary...«, beschwerte sich die gewisse Person vor mir amüsiert, gleichzeitig jedoch auch auch etwas genervt.
»Oh, hey Six«, lachte ich ertappt und ließ mein Handy unauffällig wieder in meiner Hosentasche verschwinden.
Sie schüttelte nur schmunzelnd ihren Kopf und zog mich an beiden Händen von der Bank hoch.
»Also, was haben du und Jared heute morgen gemacht?«, stichelte sie auf einmal brennend interessiert und warf mir dabei einen wissenden Blick zu.
Ich sah sie mit einer hochgezogenen Augenbraue an und fragte ein wenig irritiert: »Erstens, woher weißt du das? Stalkst du mich etwa? Und zweitens, das wirst du schon noch früh genug erfahren.«
Als sie das mit dem Stalken hörte, lachte sie kurz auf.
»Ich gehöre zur absoluten Oberelite der Stalker, ehrlich, frag doch mal Reeve.«

Okay, ich ignorierte jetzt mal die Tatsache, dass Six gerade zugegeben hatte, eine Stalkerin zu sein...

»Und wieso grade Reeve?«
Sie stöhnte nur leise und verdrehte ihre Augen, so, als ob ich sie gerade zum vierten Mal gefragt hätte, wie alt sie sei.
»Frag ihn selbst.«
Mit der Antwort konnte ich zwar leben, optimal war sie jedoch nicht - wie ich zumindest fand.
Doch kurz darauf schüttelte sie eilig ihren Kopf und zog mich neben sich. »Aber das ist jetzt auch erstmal egal, Mary. Denn wir zwei machen heute einen Mädelstag.«

Der zwar mein Vorschlag war, aber lassen wir's gut sein...

💐

»Mary weißt du wieso da Erdnussbutter an unserem Küchenfenster klebt?«, rief meine Mutter aus der Küche quer durch unser ganzes Haus, hoch in mein Zimmer.

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