Teenage Disaster - IXX

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Missmutig saß ich neben Mace in seinem Auto und kratzte mit meinen Fingernägeln an der Scheibe entlang.
Er seufzt und warf mir einen kurzen, bösen Blick zu, da er es hasste wenn ich das tat. »Oh man Mary, du bist keine eingesperrte Katze mit Glas-Komplexen.«

»Ich bin aber grade mies gelaunt weil ich weiß, dass ich mich grundlos vollaufen lassen werde«, erklärte ich ihm sachlich, obwohl ich wusste, dass es ihn ohnehin mehr beschäftigte als mich.

Brüderlicher Beschützerinstinkt. Sagte er immer.

Noch dazu waren wir grade durch die gesamte Stadt gefahren, weil wir es beide völlig verpeilt hatten, irgendein Geschenk für Jared zu besorgen. Typisch Sparks - wir kapieren es erst, wenn es meistens schon zu spät war, was nicht unbedingt etwas so Tolles war...

Und zu allem Überfluss -wer hätte es gedacht- hatte ich kein einziges Geschenk gefunden, dass irgendwie... passend wäre. Ernsthaft.

»Und du willst dein Geschenk sicher nicht mit mir teilen?«, versuchte ich Mace weich zu kochen und sah ihn mit großen Augen flehend an.
Er seufzte genervt, fuhr sich mit einer Hand durch die Haare und erwiderte: »Nein, sicherlich nicht. Nie mehr Schwesterherz, oder erinnerst du dich etwa nicht mehr an Granny's Geburtstag?«

Abwehrend hob ich meine Hände. »Hey das war ja wohl so was von deine Schuld!«
Er warf mir einen sehr, sehr finsteren Blick zu. »Lassen wir das jetzt mal beiseite«, kam er zum eigentlichen Thema zurück. »Du hast also wirklich überhaupt nichts was du Jared schenken kannst?«

»Ach was Sherlock«, grummelte ich und verschränkte meine Arme vor der Brust.
Nachdenklich starrte er geradeaus und schien wirklich bemüht, mir zu helfen. »Okay... wie wär's mit deiner Jungfräulichkeit - obwohl, nein... Die besitzt du nicht mehr.«

»Was?!«, kreischte ich hysterisch und schlug ihm auf den Oberarm. »Sag mal hast du sie noch alle Mace?!«

Grinsend sagte er: »Jap, ich hab noch alle Fotos die jemals von uns beiden gemacht wurden. Auch die, von denen wir uns beide wünschen, sie wären niemals gemacht wurden.«

»Darauf wollte ich jetzt eigentlich nicht hinaus, aber gut zu wissen«, meinte ich überrascht und betrachtete gedankenverloren den schwarzen Stoff des Jumpsuits, den ich trug.
Dachtet ihr ernsthaft ich würde mich wegen einer blöden Party in ein Kleid zwängen? Als ob. Außerdem hatte mir das Ereignis mit Jared damals vor Augen geführt, was alles dabei passieren konnte. Nicht cool. Obwohl, wenn es Jared war...

»Mace an Mary, hallo wir sind da, Zwillingsbindung wo bist du?« erschrocken zuckte ich zusammen, als ich die Hand meines Bruders bemerkte, mit der er mir vor dem Gesicht herum fuchtelte.
Reflexartig zuckte meine rechte Hand hoch und ehe ich es verhindern konnte, landete meine Hand auf dem Hinterkopf meines Bruder's. Und das ziemlich fest - wie gesagt, meine Rechte war bisher echt ungeschlagen.
»Na so was, das nenne ich mal 'ne echt fette Mücke«, sagte ich gespielt erstaunt und flüchtete schnell aus dem Auto.

Schon hier draußen hörte man die laute Musik, die aus dem Inneren des Hauses kam und selbst hier draußen tanzten einige Leute, die mir jedoch unbekannt waren.
Ich versuchte erst gar nicht zu klingeln oder anzuklopfen, da drinnen würde mich sowieso niemand hören, sondern öffnete einfach die Tür und betrat das Haus.

»Mary«, brüllte mein Bruder mir über die laute Musik hin zu, als wir uns durch die tanzende Menge schoben, »hast du 'ne Ahnung wo die anderen sein könnten?«
Ich schüttelte nur meinen Kopf und zog Mace in Richtung Garten, da dort der einzige Ort zu sein schien, der noch nicht völlig von Partygästen überrannt zu sein schien.

»Hast du einen Plan wie wir hier jemals wieder lebendig rauskommen sollen?«, fragte ich Mace und ließ meinen Blick suchend umher schweifen, um vielleicht ein bekanntes Gesicht auszumachen.
Mace lachte kurz auf. »Nope Mary, wir werden hier wohl beide für immer festsitzen.«

»Mary, Mace!«

Ein schon sichtlich angetrunkener Bobby torkelte auf uns zu und schloss uns beide in eine... sagen wir feste Umarmung.

»Na Bobs, was läuft hier so?« mein Bruder schob Bobby's Arm langsam von seiner Schulter.
»Alles was Beine hat, Stühle, Tische und Rollstuhlfahrer ausgenommen«, antwortete er und lachte danach haltlos über seinen -wie er fand- wahnsinnig komischen Witz. Der eigentlich nich nicht mal einer war, aber hey.

»Scheiße Bobby, hier bist du!«, Reeve kam auf uns zugeeilt und atmete erleichtert auf, als er Bobby in unseren Armen hängen sah.
»Da hat wohl einer dezent über die Stränge geschlagen...«, lachte ich und klopfte dem überforderten Reeve auf die Schulter. »Aber mal was Anderes, wo ist eigentlich das Geburtstagskind?«

»Jared? Der rennt da hinten irgendwo rum und fragt alle drei Minuten ob jemand weiß wo du bist.« er deutete mit einem knappen Nicken über seine Schulter in einen anderen Teil des Gartens.
»Danke Reeve - ach warte mal, Six meinte ich soll dich fragen wieso sie die Oberelite der Stalker ist«, erinnerte ich mich an das, was mir Six vor kurzem noch gesagt hatte.
Auf Reeve's Lippen bildete sich ein Lächeln, als er sagte: »So haben wir uns kennengelernt: sie hat mich gestalkt.«

Okay. Das war verstörend. Das war sehr verstörend.

»Mace«, flüsterte ich panisch. »Hilfe!«

Er lachte jedoch nur und half stattdessen Reeve, Bobby zu den Anderen zu schieben. »Sorry Mary, bin schon ausgebucht.«

Mit einem simplen Schulterzucken beließ ich es dabei und ging zu den Anderen. »Ach da ist sie ja!«, kicherte Maddy und umarmte mich. »Weißt du eigentlich dass du und Mace so richtig spät dran seid?«

»Ich sag mal Oupsie, dumm gelaufen?«, erwiderte ich und begrüßte Six, Lois und Karen. Schmunzelnd schüttelte Maddy ihren Kopf.
»Leute sind Mace und - heilige Scheiße Mary ich dachte dir wäre sonst was passiert!« erleichtert drückte Jared mich an sich, als er bemerkte, dass ich direkt neben ihm stand.
»Ich hab dich auch ganz doll lieb Jared«, presste ich verständnisvoll heraus, da mir die Umarmung gerade sämtliche Luft aus meiner Lunge gedrückt hatte. Als er das bemerkte, ließ er mich augenblicklich los.

»Also... weil ich zu blöd bin dir ein Geschenk auszusuchen«, verlegen bis ich mir auf die Unterlippe, da ich einerseits fieberhaft überlegte, was ich ihm als improvisiertes Geschenk auftischen könnte und andererseits war es mir einfach nur verdammt peinlich, »hab ich nur ein winzig kleines Geschenk für dich.«

Aufmerksam beobachtete Jared mich dabei, wie ich mich mit einer Hand an seiner Schulter festhielt, um ihm einen Kuss auf die Wange zu drücken und ihm leise 'Happy Birthday' ins Ohr flüsterte.

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We're on the fast lane to the end, guys...

~May&Bae

Teenage DisasterWhere stories live. Discover now