Invitation

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Ich sah wie Sherlock sich mühsam aufrappelte und Dad die Tür zum Haus öffnete. So schnell wie möglich rannte ich nach unten auf die Strasse, bis ich neben Sherlock stand. Er rückte mühsam seinen Schal zurecht und folgte Dad mit eiligen Schritten ins Haus. Mein Blick fiel auf den Körper in der Türschwelle. Reflexartig schloss ich die Augen, trozdem hatte ich die Wunde gesehen, den fast abgetrenten Kopf. Reiss dich zusammen, dachte ich und wollte gerade mein Handy aus der Tasche nehmen um die Polizei zu rufen, als ich Sherlock rufen hörte: "Nicht schiessen, John!" Ich setzte mich in Bewegung über die Leiche ins Haus. Im Dunkeln konnte ich einen langen Gang sehen. "Dad? Sherlock?", rief ich unsicher. Keine Antwort. Wo waren sie? Mein Herz fing an zu hämmern als ich den Gang schneller entlang lief bis er breiter wurde und ich vor vier Türen stand. Ich erschrack fast zu Tode, als plötzlich die Holztür rechts in der Mitte mit Schwung geöffnet un d Sherlock fluchend heraustrat, dicht gefolgt von Dad. "Er trägt eine Kugelsichere Weste oder ein Metall als Schutz vor Schüssen. Trift man auf das Metall gibt es einen Querschuss und der könnte alles treffen auch dich!", sagte Sherlock aufgebracht, lief den Gang wieder zurück und beugte sich über die Leiche. Dad und ich folgten ihm. Ich bemerkte wie Sherlock ab und zu das Gesicht vor Schmerzen verzog. Jack the Ripper hatte ihm nicht zimperlich in die Wunde geschlagen. Ich versuchte die aufkommenden Schuldgefühle zu verdrängen. Ohne mich hätten wir vielleicht Jack the Ripper. Während Dad und Sherlock die Leiche genauer betrachteten, starrte ich bewusst die Decke im Flur an, damit ich auch ja nicht noch ein Mal die Leiche sehen musste. Sherlock murmelte irgendwelche Information vor mich hin, als mir plötzlich etwas einfiel. "Wurde die Leiche von Annie Chapman nicht im Hinterhof dieses Hauses gefunden?", überlegte ich laut. Sherlock blickte nicht auf, sondern nahm seine Lupe hervor. "Gibt es hier überhaupt ein Hinterhof?", fragte Dad, worauf ich mit den Schultern zuckte. "Die Tür ganz links", schaltete sich Sherlock in das Gespräch ein. "Wieso weisst du das?", fragte ich. "Es ist offensichtlich" Ich nickte. Offensichtlich, ja logisch und wieso? Keine Ahnung. "Vielleicht ist da ein Hinweis", sagte ich. "Dann schau nach", sagte Sherlock, während er die Hand der Frau untersuchte. Ja gut, dass wollte ich jetzt auch nicht umbdingt alleine tun. Was wenn Jack the Ripper hier irgendwo noch frisch fröhlich rumspazierte? "Er ist weg", sagte Sherlock, als ob er meine Gedanken lesen konnte. Nickend drehte ich mich um und lief mit einem mulmigen Gefühl den Gang entlang. Dad folgte mir, was mich beruhigte. Zusammen liefen wir zurück bis zu den Türen. Eine davon war eine mit Gitter, wo man beim in einen Hof hinaus sehen konnte. Ja, jetzt sehe ich das Offensichtliche auch. Als ob ich vorher darauf geachtete hätte wohin welche Tür führt. Ich öffnete die quitschende Tür und folgte Dad in den Innenhof. Es war kein Hinterhof wie in es in den Polizeiberichten von den orginalen Jack the Ripper Morden stand, aber hoffentlich kam es nicht so drauf an, falls wirklich hier etwas war. Er war kaum grösser als unser Wohnzimmer. Hauptsächlich stand Gerümpel herum, der Putz bröckelte von der Fassaden und Unkraut wuchs aus dem Boden heraus. Mehr konnte ich in der Dunkelheit nicht erkennen. Dad hohlte sein Handy heraus um Lestrade anzurufen. "Wo ist diePolizei, wenn man sie braucht?", fragte Dad leicht ironisch und wählte Lestrades Nummer. Ich suchte in den Untiefen meiner Jackentasche nach meiner Schlüsselanhängertaschenlampe, was damit endete, dass ich mein ganzer Inhalt der Jackentasche auf dem Boden ausleeren musste. Was ich auch alles mit mir die ganze Zeit rumtrug, dachte ich und fand schliesslich die Minitaschenlampe. Ich leuchtete den Hof ab, als Dad hinter mir aufstöhnte. "Lucy, hast du dein Handy dabei?" "Nö, hatte kein Akku mehr, wieso?" "Meins ist abgestürzt" Auf einmal fiel mein Blick auf ein farbiges Stück Papier, dass in der Mitte des Hofes auf dem Boden lag. "Dad, sie mal!" Es war ein Zirkusticket von einem Zirkus namens Midnight Circus. Die Vorstellung begann um morgen um 11 pm und es war reserviert auf Mr. Wiliam Sherlock Scott Holmes.Woher wusste jemand alle Namen von Sherlock? Und wieso brauchte er diese für eine einfache Reservation bei der Vor- und Nachnamen genügen würdem? Dad und ich blickten uns verwirrt an.Er hob es vom Boden auf. Wir konnten Schritte hören und drehte uns um. Sherlock betrat den Aussenhof und sagte bestimmt: "John, gib mir dein Handy. Meins ist abgestürtzt, wahrscheinlich ein Virus. Wir müssen unbedingt Lestrade verständ..." "Das gleiche ist mit meinem passiert und Lucy hat ihres nicht dabei", unterbrach Dad und blickte mich vorwurfsvoll an. Sorry, gehörte ich nicht zu den Leuten, die ihr geliebtes Handy überall herumschleppen! "Hatte kein Akku. Ausserdem hätte meins bestimmt auch ein Virus drauf", scherzte ich. Fand natürlich niemand lustig. Ich schon. Ist so eine Angewohnheit von mir. "Da will wohl jemand unbedingt verhindern, dass wir mit der Polizei kommuniezieren", sagte Sherlock nachdenklich. "Wir haben noch dieses Zirkusticket gefunden", sagte ich und Dad streckte es Sherlock entgegen, der es ihm neugierig aus der Hand nahm und genauer betrachtete. "Es muss noch nicht lange hier gelegen sein, denn es ist nicht nass. Ich muss es mir in der Bakerstreet genauer ansehen. Das Licht reicht hier nicht aus." 

Hoffentlich hat es euch gefallen, falls das so ist voted doch gerne. Würde mich sehr freuen!

JACK THE RIPPER - a Sherlock FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt