Pax

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Es war eine sternenklare Nacht. Keine einzige Wolke war am Himmel und die dünne Sichel des Mondes schien über der Stadt. London war eine helle Ansammlung von weissen Lichter. Die Temperatur lag ein wenig unter zehn Grad und es wehte eine kühle Briese. Mitten in der Stadt, in der Nähe der von the british libary lag ein unbedeutendes Wohnhaus in der Phoenix Road. Ein Haus, wie alle anderen, nichts auffälliges, nichts spezielles. Doch dieses Haus hütete ein Geheimnis, von dem kaum ein Mensch etwas wusste, dabei war diese Geheimnis sehr bedeutend und die Zukunft von London hing daran. Was wohl so bedeutend war?

Ein Mann, Mitte vierzig schlurfte von der Küche des, sogenannten Walker House in der Phoenix road,  in einen abgedunkelten Raum.  Der Mann hatte eine Glatze und trug abgetragene Jogginhosen mit denen er nicht ein einziges mal Sport gemacht hatte. Er liess sich in einer der beiden Bürostühle fallen, die alt und häufig gebraucht waren, stellte ein Teller mit nicht mehr ganz so frisch aussehenden Keksen hin. "Hier Pax!" Er warf ein buttrigen Keks nach links, wo ein Mädchen, dessen Alter schwer einzuschätzen war, aber noch nicht erwachsen sein konnte, sass und an einem Computer mit einem riesigen Bildschirm arbeitete. Ohne aufzusehen fing sie den Keks und steckte sich ihn in den Mund. Ihr dickes, braunes Haar mit ein paar blonden Strähnen war zu zwei Zöpfen geflochten worden, doch das war schon zwei Tagen her, was man auch sehen konnte, denn die Haare waren strubbelig und standen zu allen Seiten ab. Pax, deren echter Name Venus war ( und diesen Namen wie die Pest verabscheute) trug eine gestreifte Bluse und ein altmodisches, kariertes Jacket. Niemand ausser sie selbst mochte ihren Kleiderstil, doch das störte Pax nicht im Geringsten. Sie tippte eifrig auf der Tastatur. "Wie weit biste gekommen?", fragte der dickliche Mann neben ihr. "Weiter als du", gab sie bissig als Antwort. Musste der die ganze Zeit mit ihr reden? Er blickte ihr über die Schulter. "Na? Haste noch noch nicht geknackt?" Pax verdrehte ihre haselnussbraunen Augen. Echt? "Natürlich nicht! Es hat mich fünf Tagen gebraucht mich in das Sicherheitssystem von Sherrinford zu hacken. Glaubst du ich schaffe das hier in sechs Stunden? Du bist echt ein Idiot", erwiderte sie genervt, worauf Chad lachte. Im Gegensatz zu ihrem Arbeitspartner hatte Pax noch genügen Energie und Motivation um weiter zu arbeiten. "Ich geh jetzt ins Bett!", verkündete Chad und erhob sich. "Was?", fragte Pax entsetzt.  "Es ist erst zwei Uhr morgens! Spinnst du? Wir müssen hier bis  nächste Woche fertig sein und die Zeit ist jetzt schon extrem knapp!" Er zuckte mit den Achseln. "Tu jetzt nicht so, als wäre das nicht dein Problem!" Chad blickte seine Arbeitskollegin an. Da sass sie also vor ihm. Die beste Hackerin ihres Alters. Jung und noch so voller Motivation. Was für ein Preis wurde ihr geboten, damit sie von Island hier hin kam um für ein illegales Netzwerk zu arbeiten? Vielleicht wurde sie auch nicht bezahlt, sondern erpresst, was sehr schwer vorzustellen war, denn Pax liess sich von niemandem etwas sagen, war stur und zog ihr Ding durch. Ein kleines bisschen bewunderte er sie dafür, aber nie im Leben hätte er das zugegeben. "Was bekommst du dafür?" Ihre dünne Augenbraue schoss in die Höhe. "Für was?"  "Na, für das hier" Er zeigte mit dem Kinn auf den leuchtenden Bildschirm. "Das geht dich nichts an!", fauchte sie und wandte sich wieder ihrem Computer zu. Ohne ein weiteres Wort verliess Chad das Zimmer. Pax blickte ihm argwöhnisch hinter her. Fauler Sack! Sie wollte ihm nicht sagen wie viel Geld sie dafür bekam. Es war eine ganze Menge und das konnte sie gut gebrauchen, ausserdem wusste sie, dass sie fast das doppelte bekam wie er. Es hatte seine Vorteile eine der besten Hacker zu sein.

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JACK THE RIPPER - a Sherlock FanfictionWhere stories live. Discover now