Die Unbekannte im Fall Newt Scamander, Artikel 3A

Der erste Abend

Ich setzte mich auf den Holzstuhl, der unter meinem Gewicht ein leichtes, kaum hörbares Knarzen von sich gab. Mir wurde der Hut aufgesetzt und seine Stimme ertönte in meinem Kopf:
"Oh, eine Gorthon, hm? Na wenn das so ist..."

"HUFFLEPUFF!", rief der Hut laut in die Halle. Erleichtert und fröhlich ging ich zu dem Tisch der freudig Klatschenden, zu denen auch Newt gehörte, und ich setzte mich neben diesen.
"Willkommen in Hufflepuff", hieß er mich willkommen und nach einem kurzen Pläuschchen sahen wir weiter zu, wie die anderen Erstklässler auf die Häuser verteilt wurden. Schließlich wurde "Nancy Harbour" aufgerufen und meine Freundin schritt nach vorn. Wie bei den anderen würfe auch ihr der Sprechende Hut aufgesetzt und nach wenigen Wimpernschlägen rief dieser "Ravenclaw!", und sie setzte sich an den Tisch neben unserem, sodass nur der Gang zwischen den Tischen unsere Rücken voneinander trennte. Auch wir wechselten ein paar Worte, bevor wir der weiteren Verteilung zusahen.

Als schließlich alle Schüler auf ihre Häuser verteilt worden waren, meldete sich der Mann, der in der Mitte des Lehrertisches saß, zu Wort, nachdem er sich erhoben hatte und vorgetreten war:
"Guten Abend. Ich bin Phineas Nigellus Black, stolzer Schulleiter von Hogwarts. Ich hoffe, ihr alle hattet eine angenehme Anreise. Bevor wir gleich gemeinsam speisen, möchte ich noch einige Worte an euch richten: Zunächst muss ich euch darauf hinweisen, dass das Betreten des Verbotenen Waldes aufgrund der dort lauernden Gefahren strengstens untersagt ist und gegebenenfalls mit einem Schulverweis bestraft wird. Weiterhin herrscht ab zehn Uhr Ausgangssperre. Nur den Vertrauensschülern und den Lehrern ist es erlaubt, sich dann noch in den Gängen herumzutreiben. Morgen früh beginnt der Unterricht.Vorher wird Professor Dumbledore", er deutete auf den Mann, der uns schon zum Schloss gebracht hatte, "euch eure Stundenpläne verteilen. Alle weiteren Informationen hängen in euren Gemeinschaftsräumen aus. Aber genug der Worte, nun lasset uns speisen!", rief er und prompt erschienen die wunderbarsten Speisen auf den Tischen.
Während wir aßen, unterhielt ich mich weiter mit Newt und anderen Hufflepuffs. Dabei erfuhr ich, dass unser Gemeinschaftsraum im Keller, direkt neben der Küche, lag, in der Hauselfen - die anderen wollten mich gerne mit ihnen bekannt machen - jeden Tag das Essen zubereiteten.
Außerdem wurde mir zugetragen, dass wir voraussichtlich die meisten Fächer mit den Ravenclaws haben würden, dafür aber weniger mit den Gryffindors und Slytherins zu tun hätten.

Nachdem alle mit dem Essen fertig waren, verschwanden all das Geschirr und alle Schalen und Schüsseln mit dem Nachtisch so schnell, wie sie erschienen waren. Ein paar ältere Schüler erhoben sich - von jedem Tisch einer - und stellten sich an das jeweilige Tischende bei der Tür der Halle. Erneut erhob sich der Schuldirektor, diesmal ohne vorzutreten, und wieder wurde es still.
" Nun, ich debje, unsere Magen sund gefüllt. Daher bitte ich euch, den Vertrauensschülern eures Hauses in die Gemeinschaftsräume zu folgen", sagte er und deutete dabei auf die Schüler, die an den Tischen standen.
Zuerst riefen die Vertrauensschüler von Gryffindor und Slytherindazu auf, ihnen zu folgen und danach die von Ravenclaw und Hufflepuff, um uns aus der Halle zu führen.
Wir wurden von einem rothaarigen Mädchen einige Treppen hinunter in eine Art Keller geführt, der einem Kerker aber nicht ganz unähnlich zu sein schien.
Als wir, so glaubte ich, in etwa unter der großen Halle waren, drehte sich das Mädchen zu einem der vielen sich bewegenden Bilder um, auf dem eine Hexe inmitten verschiedenster Kräuter zu sehen war.
"Passwort?", kam es von der Hexe. Sie hörte sich so an, wie es den Klischees der Muggel zu entsprechen schien.
"Bowtruckle", sagte unsere Vertrauensschülerin und das Bild klappte zur Seite, womit es einen großen und gemütlichen Raum freigab, der gänzlich in den Farben schwarz und gelb eingerichtet war.
Doch bevor wir uns groß umsehen konnten, wurden die Jungen schon von einem weiteren Vertrauensschüler in ihre Schlafsäle geführt und wir Mädchen ebenfalls von dem Mädchen, das uns bereits in unseren Gemeinschaftsraum geführt hatte und sich uns nun als Rita Diggory vorstellte.
Auch unsere Schlafsäle waren in schwarz und gelb gehalten. Es standen dort fünf schwarz-gelbe Himmelbetten aus Holz. An jedem war ein goldenes Namensschild angebracht. Somit konnte ich ablesen, dass ich an den Betten von Nora Stanford, Sally Connor, Melody Nighton und Loreen Bailey vorbeilief, bis ich schließlich bei Elizabeth Gorthon angelangt war.
Ich setzte mich auf mein Bett und wenig später trafen auch die anderen Mädchen ein.