Fünf Jahre später

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So vergingen einige Tage, Wochen, Monate und sogar Jahre, in denen Newt, Jo, Leta und ich immer engere Freunde wurden - denn es schien mir grade erst gestern gewesen zu sein, als ich auf diesem wackeligen Holzstuhl saß. Und nun beobachtete ich meine fünf Jahre jüngere Schwester Mary dabei, wie sie nervös nach vorn schritt und sich den Sprechenden Hut aufsetzen ließ. Der schien recht lange nachzudenken und ich konnte mir gut vorstellen, dass sich diese halbe Minute für meine kleine Schwester wie eine halbe Ewigkeit anfühlen musste. Doch zu ihrer Erleichterung rief er dann endlich den Namen ihres Hauses aus, dem sie von nun an angehören sollte: "Gryffindor!"
So setzte sie sich zum besonders freudig klatschenden Tisch der Löwen und begann, sich mit ein paar ihrer neuen Hausgenossen zu unterhalten. Der restliche Abend verlief an sich ziemlich ereignislos, bis ich dann endlich in meinem weichen Bett in den Schlaf fiel.
Ich träumte, wie so oft in letzter Zeit, von Newt. Mir war bewusst, dass ich mehr als nur freundschaftliche Gefühle für ihn entwickelt hatte, doch ich glaubte, dass dies bloß eine Schwärmerei war. Und außerdem würde ich um nichts in der Welt unsere Freundschaft riskieren wollen, dafür war er mir viel zu wichtig. Besonders seit Dumbledore uns beide im dritten Schuljahr vor einem Rausschmiss bewahrt hatte, waren wir wie Pech und Schwefel.
Jeden Tag gingen wir zusammen zum Wildhüter oder in den Verbotenen Wald, um bei magischen Geschöpfen zu sein, sie zu studieren und sie zu pflegen, wo es nur ging. Wir beide wollten nach der Schule gemeinsam durch die Welt reisen und alle möglichen magischen Geschöpfe erforschen und sie verstehen, denn wir beide waren absolut unzufrieden damit, dass diese armen Wesen von der Zaubererwelt so missverstanden wurden und wollten dies unbedingt ändern.

Ich wachte auf. Wie jeden Morgen zog ich mich an und schleppte mich in den Gemeinschftsraum, wo ich nicht lange auf Newt warten musste und gemeinsam gingen wir zum Frühstück, während wir uns mal wieder über Tierwesen unterhielten.
"Das war doch gestern deine Schwester, die nach Gryffindor gekommen ist, richtig?", fing er ein neues Thema an, als wir gemeinsam an unserem Haustisch saßen.
"Ja, das war meine kleine Schwester Mary. Sie ist die Jüngste von uns Geschwistern", erklärte ich.
"Achso, seid ihr Geschwister denn alle in verschiedenen Häusern gewesen?"
"Nicht ganz. Wir haben keinen Ravenclaw bei uns. John war auch ein Hufflepuff und Ann ist in Slytherin. Passt eigentlich wirklich gut zu ihr, füher hat sie Mary immer zu irgendwelchem Unsinn getrieben", erklärte ich und musste schmunzeln bei dem Gedanken daran, wie die beiden einmal Johns Zauberstab versteckt hatten und er deshalb das Essen von Hand zubereiten musste. Es war zwar wirklich unfassbar witzig, ihm zuzuschauen, wie er auf ganzer Linie beim Anbraten der Eier versagte, doch, so witzig es war, so scheußlich schmeckte das Essen danach auch.

Wir unterhielten uns während des Frühstücks weiterhin über unsere Familien und als wir beide mit dem Essen fertig waren und unsere neuen Stundenpläne bekommen hatten, gingen wir gemeinsam in unseren Gemeinschaftsraum, um unsere Taschen zu holen.
Newt hatte gleich eine Doppelstunde Zaubertränke und mein Tag begann mit einer Doppelstunde Kräuterkunde bei dem neuen Lehrer, Professor Grow. Ich war gespannt, wie sein Unterricht wohl sein würde. Hoffentlich nicht so langweilig wie bei der alten Professor Plant.

Auf dem Weg zum Gewächshaus drei begegnete ich Nancy, die sich gerade über irgendetwas aufzuregen schien.
"Hey, Nancy, was ist los?", wollte ich wissen.
"Hey, Beth. Ach weißt du, diese Lestrange ist manchmal echt zum Haareraufen. Ich weiß ja, dass du mit ihr befreundet bist, aber Greta und dem Rest von uns Gryffindor-Mädchen spielt sie andauernd irgendwelche gemeinen Streiche. Gerade eben erst hat sie Greta mit dem Ocausi-Spruch den Mund weggezaubert. Sie war ganz aufgelöst, als sie mich gefunden hatte und dann sind wir zu Professor  Dumbledore, damit wenigstens er sie zurückverwandelt."
"Hmm, das tut mir natürlich irgendwo leid für sie, aber ist nicht gerade Greta eine von denjenigen, die ständig über sie herziehen, wann immer sie nur können? Ich kann da schon verstehen, dass Leta sich von sowas verletzt fühlt  und wütend  wird", meinte ich. "Aber ich werde mal mit ihr reden", versuchte ich,  die Situation zu entschärfen, als ich sah, wie sich im Gesicht meiner besten Freundin Empörung und Entsetzen breitzumachen drohten, bevor wir uns dann gemeinsam in das Gewächshaus begaben.

Die Unbekannte im Fall Newt Scamander, Artikel 3Aजहाँ कहानियाँ रहती हैं। अभी खोजें