Begegnung mit magischen Geschöpfen

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Heute hatten wir zu Anfang eine Doppelstunde Zaubertränke, danach eine Flugstunde und zuletzt Zauberkunst.
Den Unterricht fand ich ziemlich interessant, vor allem Zaubertränke, denn man konnte mit Zaubertränken so viel Verschiedenes bewirken. Man könnte Liebestränke, Wahrheitselixiere, Heiltränke und sogar Glückstränke brauen! Außerdem lernte man dabei noch etwas über die magische Welt an sich, beispielsweise was Phönixtränen bewirkten oder warum Phönixfeder so ein guter Zauberstabkern sei.
In Zauberkunst hingegen lernten wir nützliche Zaubersprüche für den Alltag, wie Accio, Lumos und Nox.

Gerade saß ich in der Bibliothek, um meine Aufgaben für Zaubertränke zu erledigen, als auf einmal Newt, Leta und Jo um die Ecke kamen.
"Hey Liz, wir haben dich schon gesucht", sagten die drei im Chor.
"Oh, warum das denn?", fragte ich etwas verdutzt.
"Naja, wir wollten dir ein wenig das Schloss zeigen", meinten sie und grinsten, als ob es das reinste Vergnügen sei, durch Hogwarts zu streifen.
Da ich meine Aufgaben ja auch morgen noch erledigen könnte, stimmte ich zu und packte meine Sachen wieder in meine Tasche und schulterte sie, bevor ich den anderen dreien aus der Bibliothek folgte.

Die drei schienen das Schloss nicht nur zu kennen, sondern sie kannten sich hier sicherlich besser aus als mancher Lehrer. Die drei lotsten mich durch verschiedenste Gänge und andere unscheinbare Winkel und zeigten mir so unzählige Abkürzungen zu Klassenzimmern, der Bibliothek und anderen Räumen von Hogwarts.
Aber schließlich führten meine neuen Freunde mich nach draußen, auf den Verbotenen Wald zu.
"Was wollt ihr mir denn im Wald zeigen? Da dürfen wir doch gar nicht hingehen", meinte ich skeptisch.

"Ach, mach dir da mal keine Sorgen", entgegnete mir Leta mit einem Zwinkern, "unser Newt hier hat noch eine Art Überraschung für dich".
Damit musste ich mich wohl erstmal zufrieden geben, aber schon kurze Zeit später kamen wir offenbar an unserem Ziel - einer Lichtung in der Nähe des Waldrandes - an, aber da war nichts.
Fragend sah ich die anderen an: "Und was genau wolltet ihr mir hier zeigen, außer der Lichtung?"

"Warte noch kurz", sagte Jo, kurz bevor Newt ein paar mir unbekannte tierähnliche Geräusche von sich gab. Daraufhin kamen ein paar Wesen hervor, die wie riesige Adler aussahen, allerdings setzte sich ihr Rumpf hinter den Flügeln mit dem eines Pferdes fort, sodass sie vorne gefiedert waren und Krallen an den Füßen besaßen, während sie um ihr Hinterteil herum Fell hatten, sowie einen Schweif, der ein wenig im Licht glänzte und mit seiner Länge fast die Hinterhufe der Tiere erreichte.
"Wow", staunte ich. Diese Wesen sahen wunderschön und imposant aus.
"Das sind Hippogreife. Sie sind - einfach ausgedrückt - Mischwesen aus Greif und Pferd und sehr stolze Geschöpfe. Komm ihnen also lieber nicht zu nah, bevor sie es dir nicht erlaubt haben", erklärte Newt mir, wobei er total in seinem Element zu sein schien. Er, Jo und Leta demonstrierten mir daraufhin, dass ich die Hippogreife am besten um Respekt bitten könnte, indem ich mich ihnen vor ihnen verneigte und darauf wartete, dass sich die Pegasi mit den Adlerköpfen ebenfalls verbeugten.
Nach nur wenigen Sekunden zeigten sie mir, dass ich sie berühren durfte, woraufhin ich auf die Hippogreife zuging. In der kleinen Herde befand sich auch ein junger Hippogreif, der sich mir schnell näherte und ganz den Anschein machte, als wolle er von mir gestreichelt werden.
Mit einem Lächeln auf den Lippen ging ich auf das kleine Geschöpf zu und als ich seinen Kopf berührte, spürte ich, wie weich sein Gefieder war und begann zugleich, mich sehr zu entspannen, was das Junge mir gleichzutun schien.

"Es ist spät. Wir sollten wieder zurück ins Schloss", riss Jo mich aus meinen Gedanken. Es war tatsächlich schon ein wenig dunkel geworden, weswegen ich und die anderen ihm zustimmen und uns auf den Rückweg machten, nachdem wir uns von den Hippogreifen verabschiedet hatten.

Die Unbekannte im Fall Newt Scamander, Artikel 3AWhere stories live. Discover now