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Collin

Collin Folys Leben schien perfekt. Es mutete immer zu an, in den hellsten, buntesten Farben zu strahlen. Jeder beneidete den jungen attraktiven Mann um sein Leben, um das was er hatte und andere vielleicht nicht, um seine Stimme, um seine Wirkung auf Frauen und schlicht und einfach um die Art wie er war, wie sein Leben zu ihm war.

Aber das, was auch ihn belastete, darum beneidetet ihn keiner. Warum? Weil sie davon nichts wussten, denn keiner wagte es je hinter die Fassade zu blicken, hinter die mehr als nur solide Fassade, die er sich mühsam aufgebaut hatte. Nicht seine ehemaligen Freundinnen und auch nicht seine Kumpels, denn für sie alle war klar, was Collin Foly, der heiße Sänger und Gitarrist nun mal nicht hatte: nämlich ein schlechtes Leben. Im Gegenteil, jeder glaubte zu wissen, dieser Kerl hätte gar keine Probleme, jeder war der festen Überzeugung davon und genau darum, versuchte er nicht einmal den Leuten begreiflich zu machen, dass sein Leben, neben all diesen strahlenden Farben auch dunkel war. Dass der Schein oft trübte...

„Du fühlst dich warm an." Beförderte ihn die sanfte Stimme von East wieder zurück in die Wirklichkeit.

„Ja? Mir ist im Grunde genommen nie so richtig kalt, das ist ziemlich cool."

„Ja, das ist es." Bestätigte East. „Darf ich....kann ich dich was fragen?" fügte sie noch hinzu.

„Ja." East schluckte und holte Luft. Sie richtete sich etwas auf, sodass sie sein Gesicht betrachten konnte.

„Warum bist du stehen geblieben? Warum hast du angehalten, als...als du mich gesehen hast? Warum bist du nicht einfach weiter gefahren?" Collin nickte, als hätte er schon vermutet, dass in genau diese Frage erwarten würde und trotzdem ließ er sich Zeit damit, sie zu beantworten.

„Weil es bitterlich kalt ist. Weil es regnet. Weil...weil du so traurig ausgesehen hast. Weil ich mir Sorgen um dich gemacht habe. Weil ich tausend Fragen habe. Weil es du warst...." Nun sah er ihr noch tiefer in die Augen. „...weil du mir wichtig bist, East Lengston..." Sie wartete ab, ober er noch etwas sagen würde und das tat er: „In der Uni, als ich dich zum ersten Mal gesehen habe. Das war ungefähr vor zwei Jahren, da bist du am Campus auf dieser einen Bank, neben der großen Weide gesessen. Du hattest dieses süße rote Kleid an, das...das deine Beine unendlich schön aussehen ließ. Du warst wunderschön, aber du sahst traurig aus...geheimnisvoll und von diesem Moment an, konnte ich dich nicht mehr vergessen."



So wie die SterneWhere stories live. Discover now