V (Teil 3)

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Nick

Nick spürte Gees Wärme, als dieser sich auf seinen Schoß setzte und legte seinen Kopf auf dessen Schulter ab. Gee lehnte sich sanft gegen Nicks Oberkörper, was Nick zum Schmunzeln brachte. Er genoss die Nähe des Kleineren, seinen Geruch. Vorsichtig schlang er seine Arme um Gees Bauch und begann leise murmelnd ein Gespräch, die Augen beruhigt geschlossen, als er Ina plötzlich aufspringen hörte. Er öffnete die Augen und hob überrascht den Kopf. "Ich muss los!", meinte Ina. "Bye Gee, Moony", sie grinste, als sie die beiden anblickte. "Hör auf mich Moony zu nennen, ich bin kein Werwolf!", brüllte Nick ihr hinterher, bevor sie verschwand. "Hör auf Harry Potter Anspielungen zu machen, wenn du weder die Filme gesehen, noch die Bücher gelesen hast!", schimpfte Ina vom anderen Ende der Wiese zurück und verschwand dann, nachdem sie den beiden noch kurz zugewunken hatte.
Gee machte keine Anstalten sich zu bewegen, obwohl er auf die andere Schaukel hätte wechseln können und Nick lächelte glücklich.
So lange war das, was er für den Jüngeren fühlte schon so viel mehr als Freundschaft, so lange hatte Nick sich körperlich von ihm fern gehalten, aus Angst, er würde ihn zurückweisen, verstoßen, würde er es herausfinden. 
Aber jetzt, in diesem Moment, war alles okay. Alles war gut und Nick fühlte sich vollkommen richtig.
Sie saßen lange dort und schwiegen, während die Sonne langsam den Himmel berührte. Erst als sie beide anfingen zu frieren, machten sie sich auf den Weg nach Hause.
Sie trotteten langsam nebeneinander her, bis Gee plötzlich stehen blieb. Nick blickte ihn überrascht an. Die blonden Haare seines Freundes glänzten im schwindenden Sonnenlicht und seine braunen Augen blickten nachdenklich an Nick vorbei.
"Nick, ich denke ich muss dir etwas sagen", meinte Gee und blickte Nick in die Augen. Sein Herz fing an heftig gegen seine Brust zu hämmern, wie es es immer tat, wenn Gee in ansah, oder wenn jemand 'Wir müssen reden' zu ihm sagte. Das letzte mal, als jemand solche Worte ausgesprochen hatte, hatte Nick erfahren, dass seine Mutter an einer unheilbaren Krankheit litt.
Er schluckte und nickte. Gee holte tief Luft und begann dann zu sprechen. "Ich denke, dass es vermutlich ziemlich dumm von mir ist, dir das zu sagen, aber ich schwöre, wenn ich es noch eine Sekunde für mich behalte, dann platze ich. Ich... Nick, also... ich m-mag dich. Also, nicht so, wie ich Ina mag, sondern..." Nick ließ ihn nicht ausreden, sonder überbrückte den Meter zwischen ihnen und tat das, was er seit Jahren ständig hatte tun wollen. Er küsste ihn und er steckte alles in diesen Kuss hinein, was er empfand, aber niemals hätte in Worte fassen können.
Als sie sich voneinander lösten, legte Nick seine Stirn an Gees. Noch nie in seinem Leben hatte er sich so glücklich gefühlt.
"Oh Scheiße Gee, ich bin so verliebt in dich", flüsterte er leise und er hörte Gees Lachen und spürte dessen Finger in seinen Haaren und seine Lippen auf seinen und plötzlich war da nur noch er und die ganze Welt um sie herum verschwamm. Nichts zählte mehr. Nur sie beide und dieses unendliche Glück.

RegenstürmeWhere stories live. Discover now