Kapitel 35 - Unerwarteter Besuch

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PoV: Chessy (Weil sie sich gewünscht wurde c:)

Heute hatte ich die letzten Stunden frei und so kam mir der Gedanke, Micha zu überraschen. Und dieser Gedanke gefiel mir so gut, dass ich sofort nach dem Klingeln meine Sachen packte und zu Michas Haus radelte.

Es war ein bescheidenes Reihenhaus mit schönem Garten und ich ging sofort zielstrebig auf die Haustür zu. Direkt daneben war eine Fensterbank und ich wusste schon lange, dass sich unter dem linken Blumentopf (es gab zwei) ein Haustürschlüssel versteckte. Sehr praktisch, wie ich fand. Schließlich vergaß ich immer meinen Schlüssel. Michael war zwar bei Weitem nicht so chaotisch wie ich, aber... Nützlich war es allemal.

Als ich den Schlüssel in das Schloss steckte, musste ich an heute morgen denken. Manuel und Palle, wie sie, nun ja, über den Tisch gebeugt dasaßen, in einen Kuss, der so innig und liebevoll ausgesehen hatte, dass mein Herz von einem Moment auf den Anderen geschmolzen war. So cuuuutte.

Lächelnd betrat ich den Vorflur, schloss die Tür und lauschte, ob eines von Michas Elternteilen da war. Nicht, dass es ein Problem wäre, ich hatte Beide schon sehr früh kennengelernt und sie waren zwei so liebe Menschen, die mich mochten und mit einem entzückten Lächeln in ihrer Familie aufgenommen hatten. Das hatte mich sehr gefreut und ich würde nie Michas glücklichen Gesichtsausdruck vergessen, wie er gestrahlt hatte wie ein Sonnenschein. Er war mein Lieblingsmensch. Ich liebte ihn so sehr, dass mein Herz sich jedes Mal, wenn ich ihn ansah, vor Liebe zusammenzog und mir ganz warm wurde. Er war perfekt. Alles an ihm war perfekt. Von seinen flauschigen, haselnussbraunen Haaren, über seine hellen, blitzend blauen Augen und den schlanken, aber breitschultrigen Körper:

"haaacchhh...", seufzte ich total verliebt und stellte mich in die Küche, um Micha sein Lieblingsessen, Nudeln mit Bolognese-Sauce zu zaubern. Ihm waren meine Kochkünste schon früh aufgefallen, aber dennoch hatte er auch häufig gekocht, da er der Meinung war, man solle Mädchen oder Frauen nicht in die Küche stellen, das wäre Mittelalterlike. Ein bisschen Abwechslung sollte schon drin sein und ich feierte ihn für seine Einstellung.

Michael kam um kurz nach 13:00 Uhr nachhause. Er blieb schon direkt im Vorflur stehen und zog den leckeren Geruch durch seine Nase ein.

"Du bist so wunderbar, Chessy...", lächelte er und schloss seine Arme eng um mich, um seine Lippen auf meine zu legen. Lächelnd erwiderte ich den Kuss und legte meine Hände in seinen warmen Nacken. Es war wunderschön wie immer. Atemberaubend. Seine Hände glitten über meinen Rücken und tiefer bis zu meinem Po, sodass ich anfangen musste, breiter zu lächeln. "Nicht jetzt, Michael!", grinste ich gespielt vorwurfsvoll. "Lass uns zuerst essen."

"Aber danach bin ich verabredet.", schmollte Micha, welcher mir in die Küche folgte. "Mit Manu?", fragte ich neugierig und schöpfte ihm eine große Portion Nudeln auf den Teller, was mein Freund mir mir einem dankbaren Lächeln dankte. "Mit Manu und Dado. Wir machen heute Nachmittag einen Film-Marathon bei Dado."

Der Name Dado sorgte für eine unangenehme Gänsehaut bei mir und ich schluckte hart. Es war keine Eifersucht, nein. Es war bloß tiefe Traurigkeit und Hilflosigkeit. Schon lange hatte ich das Glänzen in den Augen des Blonden gesehen, wenn er meinen Freund angeschaut hatte. Er war in Micha verliebt, aber Micha liebte mich. In dem Punkt war ich mir 100%ig sicher. Mir tat Michas bester Freund unglaublich Leid, da ich wusste, wie sich Liebeskummer anfühlte, aber ich hatte keine Ahnung, was ich tun könnte, um Dado zu helfen. Ich konnte ihm ja schlecht einfach meinen Freund anbieten, immerhin liebte Micha nur mich und ich nur Micha. Das wäre falsch. Er musste unsere Beziehung einfach akzeptieren, so weh es auch tat.

"Welchen Film guckt ihr?", fragte ich, als ich bemerkte, dass mein Freund mich verwirrt angeschaut hatte, da ich so lange geschwiegen hatte.

"Anime.", antwortete Micha mit vollem Mund. "Dado durfte aussuchen, da Manu und ich ihn schließlich als Entschuldigung auf den Marathon eingeladen haben.

Palle, seine Freunde und ich / #kürbistumor #glpalleWhere stories live. Discover now