Kapitel 40 - Der Chef

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Palle durfte nicht bei mir übernachten. Kaum war ich zuhause, wurde ich von meiner Mutter angemotzt, warum ich nicht nachhause gekommen bin. Sie hatte mir ihren Chef vorstellen wollen und war nun sehr enttäuscht von mir.

"Du hast mich noch nicht einmal angerufen!", schimpfte sie. "Was meinst du, was für Sorgen wir uns gemacht haben!"

"Es ist mir egal, ob dein Chef sich Sorgen um mich macht! Er ist nicht mein Vater!", erboste ich mich zurück und der entsetzte Ausdruck in den grauen Augen meiner Mutter sagte mir, dass ich zu weit gegangen war. Sie wurde sehr still, sehr traurig und fing an wie verrückt in ihren braunen Haaren herumzustreichen. "Du denkst total falsch von Lars. Ich lade ihn heute zum Abendessen ein!"

"A-aber... Es ist doch schon 20:00 Uhr!", versuchte ich sie leise umzustimmen. "Wenn du fertig bist, locker schon 21:00 Uhr. Viel zu spät für ein Abendessen."

"Wir gehen essen.", sagte meine Mutter bestimmt. "Los, Manu, zieh dich um. Wir fahren in einer Viertelstunde los."


Und so kam es, dass ich zwanzig Minuten später im Vorgarten des Chefs meiner Mutter stand. Gekleidet mit einer schwarzen Jeans, einem weißen Hemd und sauberen Sneakern. Sie selbst trug eine schwarze Hose und eine graue Bluse, was wunderbar mit ihren Augen aussah. Die Tür öffnete sich und heraus trat ein seriöser Mann im ungefähren Alter meiner Mutter mit braunen, leicht angegrauten Haaren und strengen, besitzergreifenden blauen Augen. Er trug einen grauen Anzug. Mit einem höflichen "Hallo, du musst Manuel sein."schüttelte er meine Hand und hielt meiner Mutter den Arm hin, die sich mit geröteten Wangen bei ihm einhakte und führte sie zu seinem Auto.

Gelangweilt kaute ich auf meiner Lippe herum und folgte den Beiden. Und als ich allein hinten im Auto saß und alle schwiegen, kam der Wunsch über mich, Palle würde hier sein und mich begleiten. Mein Freund. Wie gut das sich anhörte. Ich könnte ihn meiner Mutter vorstellen. Gleichzeitig, wenn sie mir ihren Chef vorstellte. Wäre doch schön gewesen.

Wir fuhren in eine Pizzaria, bei der ich noch nie essen war, weil die Preise meiner Mutter zu hoch waren. Also entweder verdiente ihr Chef total gut oder hatte geerbt.

Ich bestellte mir eine einfache Salamipizza und eine Cola, während meine Mutter sich einen Cappuchino und Sahne-Salbei Tortellini mit Rucola und ihr Chef eine Gyrospizza mit einem Alsterwasser holen ließ. (Ich weiß nicht, wie Alsterwasser bei euch heißt, aber bei uns ist es eine Mischung aus Bier und Sprite).

Das Essen brauchte lange und ich hörte dem Gespräch meiner mUtter mit Lars nicht wirklich zu, bis Lars mich anschaute. "Und Manuel.... Ich habe gehört, du gehst auf eine Gemeinschaftsschule. Wie läuft's da?"

"Ok.", sagte ich und schaute ihn nicht an. Ohne zu wissen, warum, war mir dieser Lars extrem unsympathisch und er schien zu merken, dass ich nicht mit ihm reden wollte, denn er wandte sich wieder meiner Mutter zu.

Hilfe...

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Noch ein zweites Kapitel für euch, weil ihr so toll seid! c:

Bis denne! :3


Palle, seine Freunde und ich / #kürbistumor #glpalleWhere stories live. Discover now