Is it over yet can I open my eyes?

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Die Party war in vollem Gange und ich war wirklich froh, zugestimmt  zu haben. Es war zwar wie jedes Jahr ein riesen Fest, aber alle meine  Freunde waren da und ich war wirklich glücklich. Ich verließ gerade die  Tanzfläche und sah mich nach meinen Freunden um. Remus und Mary  hatten sich an die Bar verzogen und unterhielten sich. Ich wollte sie nicht stören, also suchte ich die Menge nach jemand anderem ab. Cora stand bei Ben und strahlte übers ganze Gesicht, der Grund dafür war  vermutlich, dass er einen Arm um sie gelegt hatte. Lily und Alice konnte  ich nirgendwo erkennen. Seufzend ließ ich mich an einem der Tische  nieder und beobachtet die anderen beim Tanzen. Ich hatte Zack noch  nirgendwo gesehen. So langsam bekam ich den Verdacht, dass er genauso  wie ich gemerkt hatte, dass wir einfach nicht zusammen passten. Ich war  ein wenig enttäuscht, wenn ich sah, wie alle meine Freundinnen über  beide Ohren verliebt waren und ich niemanden hatte, manchmal fragte ich mich, ob es an mir lag, dass ich einfach noch niemand gefunden hatte. Vermutlich hatte ich es deswegen so lange mit Zack versucht. Ich wollte einfach in ihn verliebt sein, aber es war nicht so und Zack hatte es auch gemerkt.

Es schlug gerade halb zwölf, als ich beschloss ein  wenig frische Luft schnappen zu gehen. Es war total heiß und laut in der  großen Halle und meine Füße schmerzten von den hohen Schuhen. Also zog  ich sie aus und lief barfuß durch die Eingangshalle in Richtung See. Ich konnte nie genau sagen was mich an dem dunklem Wasser so anzog, aber ich war einfach gerne am See. Auf halbem Weg ließ ich die Schuhe ins  kühle Gras fallen und rannte zum Ufer. Das schwarze Wasser schwappte um meine Füße und kühlte sie herrlich. Anders als die meisten Schüler hatte ich keine Angst vor dem riesen Kraken und somit auch keine Probleme  damit meine Füße in den See zu halten.

,,Cinderella ich glaube du hast da was verloren" rief eine Stimme  hinter mir. Ich musste mich gar nicht erst umdrehen, um zu wissen wer es war. Unwillkürlich schlich sich ein Grinsen auf mein Gesicht. Vor Sirius  hatte man auch nie seine Ruhe. Nicht, dass ich das wollte... Mein bester Freund erschien neben mir, mit einer Flasche Feuerwhisky in der einen und meinen Schuhen in der andern Hand.

,,Ach die Dinger meinst du? Tu die bloß weg von mir. Die haben versucht meine Füße zu ermorden" kicherte ich. Lachend warf er die  Schuhe zurück ins Gras und ließ sich neben mich fallen. Es gab  wahrscheinlich ein komisches Bild ab, wie ich in meinem teuerem Kleid  und er in seinem Festumhang im Gras saßen. Es war ziemlich kalt draußen, schließlich war es schon der letzte Tag im Oktober, aber ich war schon nicht mehr ganz nüchtern und so spürte ich die Kälte nicht. Auch Sirius schienen die niedrigen Temperaturen nichts auszumachen.
,,Hast du schon alle Mädchen in Hogwarts durch oder wie kommt's, dass du hier draußen landest?"
Es war mir in der Tat aufgefallen, dass Sirius in den letzten Wochen keine Freundinnen mehr gehabt hatte. Ich nahm ihm den Feuerwhisky aus der Hand und trank einen Schluck. Das Zeug brannte wie Hölle und wie der meiste Alkohol schmekte er mir nicht mal, aber ich trank ihn trotzdem. Die Rumtreiber schienen einen endlosen Vorrat an dem Zeug zu haben. Wie sie es an den Lehrern vorbeischmuggelten war mir schleierhaft, aber ich nahm an, dass sie mit der Zeit ihre Tricks hatten.

,,Es ist dein Geburtstag. Da sollte ich hier sein" erwiderte Sirius schlicht.
Ich nahm noch ein paar Schlücke und gab ihm die Flasche wieder zurück. Mein Kopf landete wie automatisch auf seiner Schulter und wir sahen zurück zum Schloss. Hogwarts war zu jeder Jahreszeit wunderschön, aber ich liebte den Herbst. Es war meine absolute Lieblingszeit, wenn die Blätter von den Bäumen fielen und es zu regnen begann. Der Herbst war ein Chaos, genau wie ich. Es war komisch hier so mit Sirius zu sitzen. Einerseits  so vertraut, aber andererseits war es anders als sonst. Etwas war anders, ich konnte nicht genau sagen was es war, aber ich hatte ein Gefühl in meinem Bauch. Ich fühlte mich sicher, glücklich, geborgen und das nur weil ich in seiner Nähe war. Etwas zwischen Sirius und mir hatte  sich in den letzten Monaten verändert, ich konnte nicht genau sagen, was es war, aber so sehr es mich auch beunruhigte, gleichzeitig gefiel es mir. Letztendlich war ich es, die beschloss das Schweigen zu treffen.  Ich musste irgendwann mit ihm reden, wir mussten rausfinden, was sich  da verändert hatte. Ich nahm meinen Kopf von seiner Schulter, um ihm  ansehen zu können.
,,Sirius-"
,,Nicht jetzt okay?" unterbrach er mich leise.
Die  Lichter des Schlosses spiegelten sich in seinen grauen Augen und ich  konnte eine Mischung aus Verzweiflung, Schmerz, aber gleichzeitig auch  so unglaublich viel Liebe erkennen. Und ich wusste es, ich wusste in  genau diesem Moment, dass ich es eigentlich schon immer gewusst hatte. Unbewusst kamen unsere Gesichter einander immer näher. Erst als kaum  noch ein Blatt Papier zwischen uns gepasst hätte fiel mir auf was wir da eigentlich taten. Aber es war mir egal, ich wollte es. Vielleicht lag es an dem vielen Alkohol, vielleicht aber auch nicht, ich wusste nur  eins, ich wollte Sirius unbedingt küssen. Gerade als sich unsere Lippen  berührten und eigentlich ein Feuerwerk in mir ausbrechen sollte, ertönte  ein ohrenbetäubender Schrei aus dem Schloss und alle Lichter erloschen. Keine Sekunde später gingen die Lichter wieder an, aber Sirius und ich waren schon auf den Beinen und rannten Richtung Schloss. 

I might be Crazy but at least I'm freeWhere stories live. Discover now