A day in life

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Im Laufe des Tages verbreitete sich die Nachricht der toten Muggelfamilie in dem kleinen Dorf wie ein Lauffeuer. Vier Hexen klingelten bei den Potters und fragten ob Harold und Julie da seien. Cora reagierte, anders als ihr Bruder, ziemlich geschockt auf die Nachrichten. Ja Leute starben täglich, aber von einem solch sinnlosem, grausamen Mord hatte ich in meinem ganzen Leben noch nicht gehört. Und ich war ein Kind mit einer Vorliebe für Muggelkrimmibücher gewesen.

Spätestens als Remus, der im Nachbardorf wohnte am Nachmittag vorbei kam, um mit uns darüber zu diskutierte bekamen wir alle ein schlechtes Gefühl. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass ein Krieg, Kämpf und Tote Alltag werden könnten. Keiner von uns hätte gedacht, dass es jemals so enden würde, wie es dann endete. Aber an diesem Tag hatte alles begonnen, drei Tage vor Weihnachten war klar, Voldemort würde nicht einfach wieder verschwinden. Und das verbreitete allgemein Angst. Er war schließlich ,,Der dessen Name nicht genannt werden darf". Schon nach dem Mord in Hogwarts hatten manche diesen Spitznamen verwendet, aber ab diesem Tag verbreitete er sich wie ein Lauffeuer. Sie hatten Angst, ja sogar Respekt vor ihm. Von diesem Tag an hatte ich das schlechte Gefühl, dass etwas nicht stimmte, dass etwas auf uns zu kam. Und auch wenn wir nicht darüber sprachen, ich wusste, dass die anderen das selbe dachten.

Ich saß mit Sirius auf dem Sofa im Wohnzimmer und machte meine Verwandlungshausaufgeben. Naja ich versuchte sie zu machen. Leider verstand ich nicht einmal die Hälfte von dem was ich da las. Ich wusste, dass es Teil unserer ZAG Prüfung war ein Tier, das mindestens die Größe eines Leguans hatte zu verwandeln oder auch verschwinden zu lassen. Aber momentan war ich mir noch nicht sicher, ob ich das hinbekommen würde. Was mussten diese bescheuerten Zauber auch so schwer sein? Normal war ich gut in Verwandlung aber je größer die Tiere wurden desto schwere wurde es auch sie zu verwandeln. Frustriert schlug ich das Buch zu und warf es auf den kleinen Tisch neben dem Sofa. Mein Freund schenkte mir einen belustigten Blick. Er würde ganz bestimmt ein Ohnegleichen in Verwandlung bekommen. Klar, Sirius Black, der nie Hausaufgaben machte und ständig Mist baute war ja auch gut in der Schule.
,,Was muss es denn auch ein Leguan sein? Können wir nicht einfach weiter Mäuse verwandeln? Die waren viel einfacher" beschwerte ich mich zum hundertsten Mal.
,,Zeig mal her."
Sirius schnappte sich das Buch vom Tisch und begann zu lesen. Heute hatte er wirklich seinen Sozialentag. Mr Sirius Black las freiwillig ein Buch. Nach knapp 10 Sekunden klappte er es allerdings wieder zu und legte es zurück auf den Tisch. Erwartungsvoll sah ich ihn an.
,,Das versteht doch kein Mensch."
,,Sehr hilfreich Mister Black danke" murmelte ich.

In diesem Moment kam Cora rein.
,,Ihr scheitert an Verwandlung? Dann guckt euch das mal an. Wahrsagen? Woher soll ich bitte wissen wie das geht?" wütend ließ sie sich neben mich aufs Sofa fallen.
,,Warum erfinden wir nicht einfach was" grummelte sie. Interessiert sah ich sie an.
,,Ja! Das ist gut, aber was besonders dramatisches, Saja steht auf Todesfälle."
Entgeistert sah sie mich an: ,,Eigentlich sollte das ein Witz sein, aber warum eigentlich nicht?"

Eine halbe Stunde später waren unsere Wahrsagenhausaufgaben gemacht. Sie endeten damit, dass Sirius, der begeistert mitmachte, auch wenn er eigentlich mit James zusammen arbeiten sollte, Cora prophezeite, dass sie betrunken vom Astronomieturm stürzen würde, nachdem sie Lily ihr Alkoholproblem gestanden hatte. Unsere Hausaufgaben waren mit Sicherheit nicht richtig, aber ich war mir sicher, dass wir am meisten Spaß gehabt hatten. Ich beschloss meine anderen Hausaufgaben auf morgen aufzuschieben und kuschelte mich an Sirius, der gerade mit seinen Hausaufgaben für Geschichte der Zauberei angefangen hatte. Die Lehrer gaben uns dieses Jahr wirklich Tonnen von Hausaufgaben. Cora streckte sich neben mir aus und starrte gedankenverloren aus dem Fenster.

,,Hast du mal wieder was von Ben gehört?" fragte ich sie neugierig.
,,Naja..." sie zögerte einen Moment und warf einen Blick in Sirius Richtung, der war jedoch so in sein Buch vertieft, dass er es nicht mal bemerkte. ,,Es läuft irgendwie nicht ganz so wie ich es mir vorgestellt hatte."
Ich sah einen traurigen Ausdruck über ihr Gesicht huschen, der aber sogleich wieder verschwand. Trotzdem sah ich ihr an, dass sie irgendwie traurig war. Ich fühlte mich schlecht für sie, da war ich so glücklich mit Sirius und sie hatte endlich Ben und dann lief es nicht gut, das war wirklich scheiße.
,,Das tut mir leid" ich wusste nicht wirklich was ich sonst sagen sollte. Es war eben einfach blöd, da würden auch keine Aufmunterungssprüche helfen.
Cora lächelte nur gequält. Ich wusste, dass sie solche Sätze hasste.
,,Du kannst da ja nichts für."
Eine Weile schwiegen wir. Ich war einfach nur froh, dass ich hier mit Sirius und Cora sitzen konnte und nicht mehr im Grimmauldplatz festsaß. Erst als wir einen Schlüssel im Schloss hörten, sahen wir auf. Keine Minute später kam Julian ins Wohnzimmer und ließ sich neben Cora aufs Sofa fallen. Einen Moment saßen wir einfach nur da, dann richtete er sich auf und musterte uns misstrauisch. Sein Blick schweifte kurz über Cora, dann zu mir und schließlich zu Sirius.
,,Ist was passiert?" fragte er dann ziemlich besorgt. Verwirrt sahen wir ihn an.
,,Nein was soll sein?"
Einen Moment schwieg er, dann breitete sich das ein Grinsen, dass ich schon von James kannte auf seinem Gesicht aus.
,,Naja, Sirius Black ließt ein Buch und anscheinend macht er sogar seine Hausaufgaben."
Cora begann zu lachen und auch ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Sirius hingegen sah ziemlich beleidigt aus.
,,Hab ich denn eine Wahl? Dein bescheuerter Bruder weigert sich ja sie zu machen also kann ich bei ihm nicht abschreiben. Remus ist voll auf dieser Vertrauensschüler Schiene und dann bleibt nur noch Wurmschwanz und wenn ich das abschreibe, dann bekomm ich am Ende noch ein T. Also bleibt mir wohl nichts anderes übrig" seufzte er theatralisch.
Cora sah ihn mitleidig an. ,,Sieht aus als hätten James und du eine Ehekrise. Wo ist der eigentlich?"
Jetzt grinste wiederum Sirius.
,,Der liegt im Bett und vermisst Evans."
Logisch kaum war James auch nur einen Tag von Lily getrennt, so dass sie ihn nicht mehr beleidigen konnte und er sie wiederum nicht mehr nach einem Date fragen konnte, vermisste er sie.
,,Sag mal weißt du ob die Auroren wegen den Muggelmorden schon was unternommen haben?" fragte ich Julian, da er offenbar grade von seiner Arbeit aus dem Ministerium kam. Dieser schüttelte allerdings nur den Kopf.
,,Ich hab's auch erst heute morgen in der Zeitung gelesen. In der Abteilung für magische Spiele und Sportarten bekommt man nicht viel von den Auroren mit. Aber es fällt auf, dass in letzter Zeit alle sehr gestresst sind. Besonders die Auroren. Und ich weiß sicher, dass der Minister jemanden beauftragt hat, seine Familie zu schützen. Das hat sich im Ministerium rumgesprochen" erklärte er.

,,Er hat jemanden beauftragt seine Familie zu schützen und im Tagespropheten sagt er, wir sollen nicht in Panik ausbrechen" schnaubte Sirius. Julian nickte nur.
,,Ich würde mir nicht zu viele Sorgen machen, das wird bald vorbei sein" meinte er ebenso zuversichtlich wie James.
,,Was macht mein großer Bruder eigentlich den ganzen Tag bei der Arbeit? Abteilung für magische Spiele und Sportarten, klingt interessant'' wechselte Cora das Thema, wir stiegen schnell darauf ein, denn bei dem Thema Muggelmassenmord fiel die Stimmung im Raum meist unter den Nullpunkt. Endlich gab auch Sirius den Versuch auf seine Hausaufgaben zu machen und wandte sich dem Gespräch zu.

Julian erzählte ein bisschen über seine Arbeit, die die meiste Zeit aus Papierkram bestand, den er selbst furchtbar langweilig fand. Aber er durfte auch dabei helfen die Quidditsch Weltmeisterschaft zu organisieren und das war schon ziemlich cool.
,,Hattet ihr eigentlich schon Berufsberatung?" fragte er irgendwann. Wir verneinten. ,,Das kommt bestimmt nach Weihnachten. Dann müsst ihr ein Einzelgespräch mit McGonagall frühen und sie sagt euch dann was ihr für euren Wunschberuf für Noten braucht und in welchen Fächern ihr eure UTZ machen solltet."
,,Warum grinst du?" fragte Cora leicht irritiert.
,,Weil ich mir ziemlich sicher bin das ihr alle noch nicht wisst was ihr nach der Schule machen wollt. Das wird ein lustiges Gespräch mit der alten McG" lachte Julian.
Er hatte recht, ich hatte mir nie ein Leben außerhalb von den sicheren Mauern Hogwarts vorstellen können. Ich hatte nie darüber nachgedacht, dass in weniger als zwei Jahren alles vorbei sein würde, dass ich dann alleine klarkommen musste, ohne meine Lehrer, die ich zwar manchmal hasste, aber die mir immer sagten was zu tun war. Ohne den Schlafsaal mit meinen Mädels, die in allen Lebenslage für mich da waren.
,,Deshalb haben die uns die ganzen Broschüren gegeben" erinnerte Sirius sich.
Das machte Sinn. Letzte Woche hatte McGonagall uns allen einen großen Stapel Broschüren mit verschiedenen Berufen und was man dafür brauchte gegeben. Darunter sogar Trollpfleger, Mary hatte sich dumm und dämlich gelacht, als sie das gelesen hatte.
,,Tja die sollten wir besser mal lesen, ich will schließlich wissen in welcher ZAG Prüfung ich gut sein muss" murmelte ich. Die anderen nickten zustimmend. Die ZAGs. Noch so eine Sache die ich aus meinem Kopf verbannen wollte. Ich hatte absolut keine Lust zu lernen. Da gab es viel zu viele andere schöne Dinge die man tun konnte, unteranderem Zeit mit Sirius verbringen, oder Quidditsch spielen... In dieser Hinsicht war Lily super motiviert und schleppte uns fast jede Freistunde in die Bibliothek. Seit unserem ersten Schuljahr hatte sie es sich zur Aufgabe gemacht unseren gesamten Schlafsaal zum Lernen zu zwingen und auch wenn ich meiner rothaarigen Freundin viel verdankte, manchmal war es einfach unglaublich nervig. 
Plötzlich schoss ein silberner Patronus durch die Decke und begann sich vor uns zu materealisieren. Erschrocken fuhren wir auf, beruhigten uns aber schnell wieder, als der silberne Bär mit der ruhigen, tiefen Stimme von Harold Potter zu sprechen begann.
,,Es tut uns leid Kinder, aber eure Mutter und ich kommen heute Abend spät. Wir müssen länger arbeiten, ihr müsst also selbst essen machen. Jagt das Haus nicht in die Luft und benehmt euch. Wir sehen uns morgen" erklärte der Bär.
Als er geendet hatte löste der Patronus sich in Luft auf und hinterließ nur einen leichten silbrigen Nebel, der nach wenigen Sekunden ebenfalls verschwand.
,,Na super und jetzt? Was sollen wir denn jetzt essen?" maulte Cora sofort los.
,,Keine Sorge, wir wollen das Essen nachher auch essen, keiner von uns wäre also so blöd und würde dich kochen lassen. Du musst schon nicht die Hände schmutzig machen" grinste Julian. Cora streckte ihrem Bruder nur die Zunge raus. Es war allgemein bekannt, dass Cora eine furchtbare Köchin war.
,,Wir könnten bei den Muggeln Pizza bestellen" schlug Sirius halbherzig vor.
,,Also ich hab kein Muggelgeld, einer von euch?'' fragend sah ich die anderen an, die ebenfalls den Kopf schüttelten. Dann konnten wir die Idee auch vergessen.
,,Okay ich guck mal nach was ihr noch in der Küche habt" gab ich mich geschlagen und stand auf.

Ich fand noch eine Packung Spaghetti, allerlei Gemüse, Joghurt, Bohnen und eine Packung fertig Steaks.
,,Wie wärs mit Spagetti?" rief ich zurück ins Wohnzimmer und bekam zustimmende Antworten. Seufzend setzte ich einen Topf mit Wasser auf und begann die Tomaten für die Soße rauszusuchen. Die anderen schienen es wohl nicht für nötig zu halten mir zu helfen. Das überraschte mich nicht wirklich, Cora würde niemand in die Küche lassen, Julian war gerade erst von der Arbeit nach Hause gekommen, James hatte Liebeskummer und Sirius war kronisch faul. Deprimiert wandte ich mich wieder dem Kühlschrank zu, um nach den Zwiebeln zu suchen, als sich zwei unglaublich Kälte Hände um meine Hüften legten. Vor Schreck hätte ich beinahe die Tomaten fallen gelassen. Es war natürlich Sirius. Spielerisch gab er mir einen Klaps auf den Hintern.
,,Weib wo ist das Essen?"
,,Du kannst gleich selber kochen, wenn du so weiter machst" erwiderte ich gereizt und drückte ihm die Tomaten in die Hand.
Er gab mir lachend einen Kuss auf die Wange.
,,Danke, dass du kochst."
Ich lächelte besänftigt. Wenigstens einer der sich bedankte. Dann beauftragte ich ihn damit Tomaten zu schneiden, für irgendwas mussten Männer ja auch gut sein.

I might be Crazy but at least I'm freeWhere stories live. Discover now