Wie wir Dorcas Meadows aufgabelten

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James musste ganze drei weitere Tage im Krankenflügel bleiben, um sich von seiner schweren Schädleprellung zu erholen. Auch Malfoy, Sirius und die anderen Jungs liefen mit diversen blauen Augen und geschwollenen Lippen herum und Toby hatte einen Arm eingegipst bekommen. Die Rivalitäten zwischen den Häusern waren größer denn je. Das galt natürlich auch für den Unterricht. Mein Cousin Rodolphus zum Beispiel. In Verteidigung gegen die dunklen Künste verfehlte er sein Ziel versehentlich und schickte Melinda Monrose aus meinem Haus in den Krankenflügel. Nicht nur die Lehrer reagierten besorgt, es gab etliche Heuler, denn Madame Canon hatte es sich nicht nehmen lassen, nach dem Vorfall beim Quidditsch Spiel an sämtliche Eltern zu schreiben. Deshalb war es auch keine Überraschung, als Dumbledore sich eines morgens beim Frühstück erhob um eine Rede zu halten.

,,Liebe Schüler, wie ihr sicher alle wisst, kam es in den letzten Tagen immer wieder zu Ausschreitungen und Verletzungen. Der Streit zwischen den Häusern ist noch schlimmer, als in den letzten Jahren. Auf uns kommt eine schwere Zeit zu und wir müssen alle zusammen halten. Aus diesem Grund haben die Lehrer und ich beschlossen einen Ball, für die Schüler ab der vierten Klasse zu veranstalten. Wie sie vielleicht wissen feiern wir in vier Wochen den 2000 Gründungstag unserer Schule. Euren Partner oder wie ihr wohl sagen werdet, euer Date, wird von uns Lehrern ausgesucht. Das ist eine Maßnahme, um den Zusammenhalt zwischen euch allen zu stärken und ich bitte euch dafür offen zu sein. Die Teilnahme an diesem Ball ist Pflicht. Genaueres werdet ihr in kürze erfahren."

Sofort brach lautes Geschrei in der Halle aus. Man spekulierte, wie wohl die Paare aussehen würde und was der jeweils andere anziehen sollte. Die Farbe der Kleider und die neuste Mode wurden diskutiert, welches Mädchen war das schönste und welches das hässlichste? Und in all diesem Gekicher und Gekreische saß ich. Zum erstem mal fiel mir auf, wie oberflächlich die Mädchen an dieser Schule waren und noch viel schlimmer, mir fiel auf, dass ich genau so war. Ich war niemals mit einem Jungen ausgegangen, nur weil ich seinen Charakter mochte. All meine Dates hatten gut ausgesehen. Ich legte eine Menge wert auf mein Aussehen und ich wusste, dass meine Freundinnen genau so waren. Ich freute mich auf den Ball. Es gab immer wieder Partys und so, aber einen richtigen Ball hatte es abgesehen von dem Halloween Ball, zu meiner Zeit noch nie gegeben. Meine Grandma hatte mir erzählt, wie sie in der fünften Klasse die Zauberschule Beauxbatons in Frankreich besucht hatte. Dort hatte das Trimagische Turnier stattgefunden und es hatte auch einen Weihnachtsball gegeben. Noch heute schwärmtet sie von der wunderschönen Dekoration, dem Essen und den Kleidern. Es war ein magischer Abend gewesen und ich stellte mir den Ball in Hogwarts genau so vor. Das einzige Problem war die Begleitung. Eine Begleitung wie Lucius Malfoy oder Rockwood aus Slytherin konnte den Abend völlig ruinieren. Und das war auch das große Thema, als Cora und ich uns auf den Weg zu Kräuterkunde machten.

,,Ich meine ich verstehe ja, dass ihm der Streit zwischen den Häusern auf die Nerven geht. Aber wenn er Slytherin einfach abschaffen würde, dann wäre das Thema beendet" stellte Cora klar, auf welcher Seite sie stand. Nicht, dass jemand daran gezweifelt hätte, dass sie eine waschechte Gryffindor war.

,,Das ist nicht so einfach, in der Geschichte von Hogwarts steht, dass der Schulleiter die vier Häuser und ihre Einteilung nicht verändern darf. Meine Mutter hat mich mal gezwungen das zu lesen."

,,Tja wir können es wohl nicht ändern, aus welchem Haus soll dein Partner sein?" seufzte sie.

,,Na auf gar keinen Fall aus Slytherin" ich verzog das Gesicht. „Die Ravenclaws sind meistens wirklich in Ordnung, so wie Zack. Und mit Hufflepuff kann ja irgendwie nichts schief gehen oder?"

Inzwischen waren wir bei den Gewächshäusern angekommen. Wir waren die ersten.

,,Ganz recht Miss Lestrange. Hufflepuff nimmt die netten, loyalen und fleißigen Leute auf. Mit diesen wichtigen Eigenschaften kann eigentlich nichts schief gehen. Aber die Schüler dieses Hauses neigen leider dazu unter sich zu bleiben und als unsichtbar und unwichtig abgestempelt zu werden. Aus genau diesem Grund habe ich eine Aufgabe für Sie und Miss Potter."

I might be Crazy but at least I'm freeOpowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz