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Die Zeit verging relativ schnell, fast. Die 12. Klasse organisierte eine Feier, denn unsere Schule hatte irgendein Jubiläum zu feiern. Die gesamte Schule war eingeladen, das hieß  ALLE würden kommen, und wir sind eine nicht gerade kleine Schule. Die Berufsschule, die auch zu uns gehörte, war auch eingeladen. Ich hatte eigentlich keine Lust auf feiern, aber Joachim überredete mich doch hinzugehen. Er ging schließlich auch hin. Und das wiederum hieß, dass wir uns "schick" anziehen sollten. Am Ende sollte es auch ein Feuerwerk geben. Ein bisschen übertrieben für meinen Geschmack, aber naja. Am Tag der Feier machte ich mich fertig. Sie würde um 18.00 Uhr beginnen. Ich machte mich schon um 16.00 Uhr fertig, weil ich ein wenig Zeitpuffer haben will. Ich zog ein schwarzes Spitzenkleid an, welches bis zum Knie ging. Einen Teil meiner Haare band ich elegant zusammen, aber ließ es nicht krampfhaft aussehen. Ich schminkte mich dezent und trug noch einen roten Lippenstift auf, der meine starke Persönlichkeit betonte. Dazu zog ich noch hohe schwarze Schuhe an.

Als ich an der Schule ankam traf ich auf Olivia und ihre Freundin Diana. Ich ging zu den Beiden. „Wow, du siehst voll hübsch aus!" überrannte mich fast Diana. „Ja sie hat recht!" schloss sich nun auch Olivia an. „Danke" lachte ich leicht. „Ihr sehr auch nicht schlecht aus, haha". Ich ärgerte die beiden ein bisschen. „Nein Spaß ihr seht hübsch aus". 

Als wir uns ein bisschen unterhielten, konnte ich es nicht mehr erwarten Joachim zu sehen. Das wird das erste Mal sein, dass ich ihn im Anzug sehen würde. An uns kamen immer mehr Leute vorbei und gingen rein. „Sollen wir rein gehen?" fragte ich dann. Die beiden nickten. Als wir hinein gingen blieben wir auf dem Gang stehen. „Wow ist das voll.." fing ich an und sah mir die überfüllten Gänge an. „Ja so ziemlich.." fügte nun auch Olivia hinzu. „Kuk mal der da drüber sieht gar nicht schlecht aus" sagte Diana und zeigte auf einen braunhaarigen großen Jungen. „Ja du hast recht!" schloss sich Olivia an. „Aber schau mal den an" flüsterte Olivia und zeigte in die andere Richtung. „Hier sehen alle irgendwie gut aus" lachte Diana und wir schlossen uns ihr an. Beide unterhielte sich über die Jungs, die wirklich elegant aussahen. „Holt euch doch die Nummern von denen" sagte ich lässig und nahm einen Schluck vom Sekt, den wir angeboten bekamen. „Was nein!" rief Olivia panisch. „Ja, was wenn die schon Freundinnen haben?" fragte Diana aufgeregt. Ich sah die beiden mit großen Augen an. 

„Willst du dich eigentlich nicht auch umschauen?" grinste Olivia mich an und Diana macht es ihr gleich. „W-was?!" Nie im Leben. Ich bin schon vergeben. „Ja der da sieht auch nicht schlecht aus, er würde auch zu dir passen" sagte Diana und zeigte auf einen Jungen der blonde Haare hatte. Ich schaute in die Richtung und sah die beiden mit misstrauischem Gesicht an. „Ja frag ihn doch!" ertönte Olivia aufgeregt und hibelig. „Lasst mich aus euren Jungskram raus" lachte ich, um der peinlichen Stimmung zu entkommen. „Außerdem hab ich keine Interesse an den Typen. Ich bin glücklich so wie es ist" sagte ich und trank noch einen Schluck. Die beiden sahen sich an und konnten mein Gesagtes überhaupt nicht nachvollziehen. „Ich komm gleich wieder" sagte ich spontan und lief in die Richtung aus der wir hergekommen sind. „Wo willst du hin?" rief mir Olivia nach. „Ich seh mich mal um" grinste ich. Um ehrlich zu sein wollte ich Joachim suchen, aber in dieser riesigen Menschenmenge fand ich ihn nicht.

Ich ging an die frische Luft, um ein wenig frische Luft zu schnappen. Drinnen war es so heiß und stickig, deswegen ging ich nie gerne feiern. Es ist schon mittlerweile 19.30 Uhr. Es ist auch kälter geworden, aber das störte mich nicht. Ich liebe die Kälte. Ich sah verträumt in den Nachthimmel. Ich hörte leicht die Musik, welche von drinnen kam. Langsam trank ich einen Schluck und wollte mich wieder umdrehen, um reinzugehen als mich jemand daran hinderte. „Hey" ertönte es auf einmal neben mir. Ich sah schnell nach links und erkannte einen Jungen. „Ähm, hey..?" Kenn ich den Typ? Er hatte ein weißes Hemd an. Er hatte blonde Haare und grüne Augen. „Was machst du hier so allein?" fragte er ein wenig schüchtern. „Nichts eigentlich. Sorry aber kenn ich dich?" Ich lachte kurz um diese komische Stimmung zu ändern. „Sorry, ich bin Tim". Ich nickte und nahm noch einen Schluck. „Ich hab dich vorher beobachtet, du und deine Freundinnen haben einen Freund von mir abgescannt" er lachte beschämt. Ach du scheisse, ich wusste da würde noch was kommen. „Oh ähm sorry, aber sie wollte mir nur jemand zeigen" jetzt lachte ich beschämt. Ist das peinlich. „Ja.. also ich wollte dich eigentlich fragen, ob ich vielleicht deine Nummer haben kann?" er kratzte sich verlegen am Kopf. „Oh.. ähh" dieses Gespräch wurde immer noch komischer. „Sorry, aber nein" lächelte ich. „Echt nicht?" er sah mich mitfühlend an, dochich schüttelte den Kopf. „Ne tut mir leid", akzeptiert er keine Abfuhr? Vorallem, ich kenn den nicht mal und Fremden würde ich sowieso nicht meine Nummer geben. Andere in meinem Alter sind zwar mit dem Thema lockerer, doch ich würde nie so leichtfertig meine Nummer herausgeben. „Naja. okay. Trotzdem danke, und man sieht sich" sagte er noch schnell und dann ging er. Was war das denn fürn Vogel? Mit dem Glas in meiner Hand machte ich mich kurze Zeit später auch auf den Weg hinein. Als ich gute 7 Meter vor der Tür war, stand jemand dort. Ich blieb stehen. Ihn würde ich Kilometer weit erkennen. Er kam langsam auf mich zu gelaufen. „Herr Feihl..". „Emily". Er stand vor mir und sah auf mich herab. Er sah so verdammt sexy aus in dem Anzug. Am liebsten würde ich ihn jetzt sofort küssen. „Du siehst atemberaubend aus". Seine Augen strahlten ich an. Ich lächelte. „Danke, aber du sieht auch umwerfend aus". Er grinste und sah mich wieder an. Dann wurde er ernster. „Wer war der Typ vorher?" hakte er nach mit einem kritischen Blick. Er muss mich mit ihm gesehen haben. „Keine Ahnung. Er wollte meine Nummer haben". Seine Augen wurden größer und er zog seine Augenbrauen leicht hoch. „Was hast du gesagt?". „Dass ich ihm sie nicht gebe. Was sonst?" lächelte ich ihn an. Er kam noch einen Schritt näher. Er strich mir eine Haarsträhne hinters Ohr. Er sah nachdenklich aus. "Pass auf dich auf, du weißt was man alles hört". Mein Lächeln verschwand. Ich legte meine Hand auf seine, welche an meiner Wange war. Dann nickte ich. "Natürlich". Doch weiterhin sah er nachdenklich aus und reagierte nicht. „Was ist?" fragte ich ihn dann. „Ich würde es so gerne offiziell machen..". „Nein", seine Augen wurden größer und er schaute mich an. „Ich will nicht, dass du deinen Job aufs Spiel setzt". Er lächelt warm. Dann ließ er seine Hand sinken. Jetzt bemerkte er erst das Sektglas. „Immer am Trinken" lachte er. Er nahm mir das Glas aus der Hand und nahm meine rechte Hand in seine. „Komm" sagte er und zog mich leicht Richtung Schulgebäude. Die meisten Gänge waren leer, da alle tanzen in der Aula waren. Joachim schliff mich die Treppen hinauf und anschließend in ein Klassenzimmer, wo man nicht so leicht von einem Anderen hineinschauen konnte. Er machte die Tür zu. Dann sah er mich an. Er nahm den letzten Schluck Alkohol aus dem Glas und stellte es auf einen Tisch. Der Raum war relativ leer nur ein paar Tische und Stühle waren da. Er kam langsam auf mich zu. Anschließend nahm er meine rechte Hand und legte sie auf seine Schulter. Die Linke nahm er zärtlich in seine und zog mich an der Taille zu sich. Die Musik hörte man deutlich, sie war langsam. Seine Stirn lag dicht an meiner. Langsam bewegten wir uns im Takt und tanzten somit miteinander. Wir schlossen unsere Augen und genossen die Nähe des jeweils anderen. „Ich will, dass du mir gehörst" raunte er auf einmal dicht an meinem Ohr gegen meine Wange. „Ich gehöre nur dir" flüsterte ich ihm zu. Es muss an dem Typen von vorhin gelegen haben. „Ich lass dich nie wieder gehen, außer du sagst genau das zu mir" flüsterte er zurück. Seine Stimme klang wie eine wunderschöne Melodie, die mich von nun an immer begleiten würde. „Ich werde nie gehen. Ich werde immer bei dir bleiben". Er lächelte. „Ich liebe dich" hauchte er mir entgegen. „Ich dich auch" flüsterte ich ihm zu als ich tief in seine Augen sah. Sanft legte er seine Lippen auf meine und küsste sie als gäbe es kein Morgen.

„Darf ich kurz um eure Aufmerksamkeit bitten!" rief die Rektorin ins Mikrofon. „Ich möchte ein paar Worte sagen". Joachim unterbrach den Kuss. „Ich glaube wir sollten runter gehen". Ich nickte und strich ihm noch kurz über die Wange, bevor er zur Tür ging. „Werden wir uns heute noch sehen?" fragte ich ihn als er schon die Türklinke in der Hand hatte. Er sah mich an und sein warmes Lächeln ließ mein Herz sofort wieder schmelzen. Dann kam er auf mich zu. „Wie wärs wenn du heute bei mir bleibst?" ich sah ihm tief in die Augen und nickte. Dann küsste er mich erneut.
„Komm" er hielt mir seine Hand entgegen und ich nahm sie in meine.

His blue eyes | Band 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt