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Ich lief den Gang entlang, aber er folgte mir komischer Weise. Ich drehte mich um und sah ihn an, er überlegte irgendwas. Ich sah wieder zur Tür und ging zu meinen Schuhen, um sie anzuziehen. Als ich mich gerade bückte um sie anzuziehen durchbrach er das Schweigen. "Gibt's da noch etwas?". Ich sah ihn verwirrt an. "Du sagtest um es kurz zu halten. Gibt es mehr, was ich wissen sollte?" er sah mich fragend an, wobei er an der Wand angelehnt stand mit den Armen vor seiner Brust. Er schein so kalt, so unerreichbar. 

Ich sah gerade aus und überlegte. "Es ist nicht mehr so wichtig, du willst wahrscheinlich deine Ruhe jetzt vor mir haben, das kann ich verstehen" ich wollte wieder mich bücken, um sie anzuziehen, doch er redete wieder. "Wenn es etwas gibt, was dir auf der Seele brennt und ich es besser wissen sollte, dann raus damit. Jedes Detail" er stand einfach dort und löcherte mich mit seinem Blick. Ich wollte weinen, hielt mich jedoch zurück. Ich wusste echt nicht was ich tun konnte, er war nicht mehr mit mir zusammen und ich wollte ihm keine Schuldgefühle machen. Außerdem hatte ich furchtbare Angst vor morgen, da Tim mich hundertprozentig zur Rede stellen wird und ich keine Kraft mehr dazu hatte. Der Abstand zu Joachim hatte mich so unfassbar seelisch angegriffen, dass ich nur ein Wrack war. Meine Augen füllten sich mit Tränen, während ich ihn ansah und ich wollte, dass er herkam und mich in seine Arme schloss. "Es ist fast so weit gekommen" flüsterte ich und die erste Träne fand ihren Weg nach unten. Joachims Kälte zu mir verwandelte sich sofort in Wärme. Er kam näher. "Was hat er gemacht?" er sah mir tief in die Augen und wartete bis ich antwortete. "Er wollte.. mich-" ich brach jedes Mal ab und sah weg, dann war es zu spät, ich weinte wieder. Er zog mich zu sich und umarmte mich fest. Wie ich die Nähe vermisst hatte, ich klammerte mich an ihn und weinte einfach. Ich hörte seinen regelmäßigen Herzschlag und mich machte alles einfach traurig. Ich wünschte mir einfach, dass alles wie früher sein würde. "Hat er dich angefasst?" fragte Joachim gerade raus und ich nickte. "Da wo niemand was verloren hat?" ich nickte erneut. Er drückte mich näher an sich und ich spürte seinen Zorn. Langsam drückte ich mich von ihm weg und sah ihn dann tief in die Augen. "Joachim, ich weiß ich hab dir wehgetan und ich weiß auch wie das hier enden wird, aber ich will dass du weißt, dass ich wirklich dich immer noch liebe und dich brauche", meine Lippen zitterten vor Angst. Er sah mich an und ich wusste, dass alles vorbei war. Er reagierte nicht und seine Berührungen fühlen sich anders an, er liebte mich nicht mehr. Ich ging ein paar Schritte nach hinten ohne, dass wir den Blickkontakt abbrachen.

Ich wollte gerade zum dritten Versuch ansetzten meine Schuhe anzuziehen, aber dann spürte ich zwei Arme dich sich um mich schlangen. "Ich lass dich nicht gehen, denn wenn du jetzt gehst, ist alles vorbei, sowie mit uns". Ich drehte mich um und sah in seine blauen Augen. Er nahm meine Hände in seine, "Du hast mir weh getan und das weißt du". Ich schluchzte bei seinen Worten. "Aber ich kann und will dich nicht gehen lassen. Die Tage ohne dich zerrten an mir wie nie zuvor, deine Abweisungen taten mir unfassbar weh und ich hoffe das wusstest du auch". Ich sah zu Boden und es kamen immer mehr Tränen. "Doch nun weiß ich endlich den Grund warum" er hob mein Kinn an. "Und in diesen Tagen ist mir klar geworden, dass meine Liebe zu dir unendlich ist. Ich habe gespürt, dass etwas nicht stimmt und du diese Zeit brauchst um deine Gedanken zu sortieren. Bitte bleib bei mir Emily" meine Tränen verschwanden für einen kurzen Augenblick und ich sah ihn schockiert an. Er wollte mich trotzdem. "Und du bist dir sicher, dass du mich trotzdem zurück willst, nachdem ich dir das alles angetan habe?" unglaubwürdig sah ich ihn an, aber er nickte nur und hob immer noch mein Kinn an. Ich umarmte ihn fest und er legte seine Hände sanft um mich. "Es tut mir alles so leid" flüsterte ich leise. "Ich weiß" seine Stimme klang lieblich und vertraut so wie früher. Er ist zu gut für mich. "Ich liebe dich so" nuschelte ich in seine Brust, er gab mir einen Kuss auf den Kopf. "Ich liebe dich mehr". Ich sah hoch und er lächelte mich sanft an, ich zog ihn zu mir runter und küsste ihn innig.

His blue eyes | Band 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt