Luciano

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- Sicht von Luciano -

Ich saß mit meinen Jungs im Auto. Wir hörten laut Musik, waren am Handy und auf dem Weg ins Studio.
„Ey Patrick lässt du deine Freundin alleine feiern gehen?" ,fragte mich Hussein.Ich guckte ihn verwirrt an. „Was? Nein." ,antwortete ich nur selbstverständlich auf seine Frage. Hussein sah sich nochmal das Video auf seinem Handy an und schaute mich anschließend mit einem skeptischen Blick an. Ich riss ihm sein Handy aus der Hand und schaute mir ebenfalls das Video an. Ich glaubte meinen Augen kaum. Auf dem Video tanzte meine Freundin mit ihren Freundinnen, zwar nicht provokant, aber wir haben darüber geredet, dass ich das nicht will. Ich erinnerte mich, dass sie meinte ihre Freundin wollte im Club ihren Geburtstag rein feiern und hat mich gefragt, ob ich nicht eine Ausnahme machen kann. Aber nein konnte ich nicht. Wir haben an dem Abend lange über das Thema diskutiert, bis sie auf gab. Deswegen schockierte mich dieses Video. „Will die mich verarschen?" ,sagte ich sauer und sah nach vorne auf die Straße. Ich brodelte innerlich, obwohl man es sehr wahrscheinlich auch von außen sehen konnte. „Bruder lass mich bitte bei mir raus, ich geh die holen." ,sagte ich nur knapp zu Nima. Er nickte nur verständlich.

„Man sieht sich Bruder, fahr vorsichtig." ,sagte Nima während ich den beiden die Hand gab. Ich murmelte nur ein ja und stieg dann aus. Ich holte den Schlüssel von meinem Auto und stieg ein. Während der fahrt zum Club gingen mir jegliche Gedanken durch den Kopf. War sie schonmal hinter meinem Rücken feiern? Haben sich irgendwelche ekelhaften Typen an sie ran gemacht? Solche Gedanken machten mich nur noch aggressiver.

Als ich am Club an kam, war mir noch nicht so ganz klar, wie ich sie finden sollte bei den vielen Menschen, aber solange warten bis sie raus kommt konnte ich ebenfalls nicht. Nach kurzem Überlegen kam mir eine Idee. Ich werde sie anrufen. Meinen Anruf hat sie bis jetzt immer angenommen, aber dafür müsste sie ja eben raus gehen. Also wählte ich ihre Nummer und wartete. Mailbox. Ich war kurz davor mein Handy hinzuschmeißen. Ich wählte ihre Nummer nochmal doch diesmal ging sie ran. „Hey alles in Ordnung?" ,sagte sie mit einer normalen Stimme. „Ja bei mir ist alles gut." ,sagte ich langsam und ließ mir noch nichts von meiner Wut anmerken. Im Auto sitzend suchte ich ganz genau nach ihr. Als ich sie endlich hatte, zögerte ich keine Sekunde, legte auf und kam mit schnellen Schritten auf sie zu. Als sie mich sah, weiteten sich ihre Augen.

„Willst du mich eigentlich komplett verarschen? Du gehst feiern hinter meinem Rücken, obwohl du genau weißt was ich davon halte. Du lügst mir ins Gesicht, du hast gesagt, deine Freundin hat sich um entschieden und feiert zuhause. Du hast mein scheiß Vertrauen missbraucht, um in einen Club zu gehen!" ,meine Stimme war laut und es war mir egal ob ich sie gerade verletzte. Sie brachte kein Wort heraus, was mich noch saurer machte, wenn das überhaupt noch möglich war. Ich packte sie an ihrem Handgelenk und zog sie mit zu meinem Auto. „Steig ein." ,sagte ich knapp und ließ sie los. „Du hast noch nicht einmal den Mut mir jetzt in die Augen zu gucken!" ,sagte ich zu ihr als wir im Auto saßen.
„Es tut mir leid, dass ich dein Vertrauen missbraucht habe. Aber ich schwöre es dir, ich war noch nie hinter deinem Rücken feiern.Ich wollte einfach nicht schon wieder ein Geburtstag verpassen." ,sagte sie leise.Sie guckte mich aber immer noch nicht an. Ich schüttelte nur den Kopf. „Das ist keine Entschuldigung. Es hat Gründe warum ich das nicht will. Ich will dich damit nicht Einschränken oder dich von deinen Freunden fernzuhalten, sondern ich will dich nur beschützen. Aber anscheinend schätz du das nicht." ,sagte ich zum Abschluss und fuhr schnell los.

Als wir bei mir ankamen, wartete ich darauf, dass sie ausstieg. „Kommst du nicht mit rein?" ,fragte sie, da ich nicht den Anschein machte auszusteigen. „Nein ich geh jetzt mit den Jungs feiern." ,sagte ich in einem provokanten Ton und starrte nur nach vorne. „Das machst du nicht." ,sagte sie und schaute mich das erste mal richtig an. Ich lachte nur sarkastisch auf. „Komm mir jetzt nicht so. Aber du hast recht. Ich bin nicht so, ich fahre jetzt ins Studio." ,antwortete ich und sah ihr in ihre schönen Augen. Sie verdrehte nur die Augen und öffnete die Tür. „Du übertreibst langsam Patrick." ,erwiderte sie, während sie ausstieg. „Ich? Ich übertreibe jetzt?" ,fragte ich unglaubwürdig. „Ja." ,antwortete sie nur und machte die Beifahrer Tür zu. Die will mich doch komplett verarschen. Sauer fuhr ich wieder los, sobald ich sah, dass sie die Eigangstür erreicht hatte.

Am nächsten Morgen

Ich kam erst um 4 Uhr Nachts nachhause, weshalb ich auch erst um 14 Uhr aufgewacht bin. In meinem Haus roch es nach essen, also ging ich neugierig Richtung Küche. Dort sah ich einen gedeckten Tisch, darauf einen Teller mit meinem Lieblingsessen. An der Herdplatte stand meine Freundin die sich ihren Teller auffüllte. Als sie sich umdrehte und mich sah, stand sie da wie angewurzelt. Wir starrten uns für einige Sekunden an.
„Ich weiß, dass das die Sache jetzt nicht vergessen macht, aber ich wollte mich trotzdem irgendwie entschuldigen. Es war nicht richtig von mir und ich weiß du hast deine Gründe, warum ich nicht feiern gehen soll, dass muss ich respektieren. Es wäre trotzdem schön, wenn du mir ein bisschen entgegen kommen würdest und wenn eine Freundin das nächste mal in einem Club ihr Geburtstag feiern möchte, dass du dann mitkommst. Ich will nicht immer die einzige sein die nicht da ist." ,sagte sie ruhig und ehrlich. Ich sehe, dass sie sich Mühe gegeben hat. Ich ging auf sie zu und nahm sie in den Arm. „Ich bin froh, dass du das einsiehst, warum ich dass nicht möchte. Mir tut es auch leid, dass ich einige Sachen gesagt habe, die verletzend waren. Und ich werde dir entgegen kommen, du sollst dich ja nicht ausgeschlossen fühlen, dass war nie meine Absicht." ,gab ich ihr ehrlich zurück. Daraufhin bekam ich ein lächeln von ihr. Ich beugte mich leicht zu ihr runter und wir küssten uns innig.

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