Luciano

3.5K 38 5
                                    

Endlich kam ich an der letzen Tür im obersten Stock an. Bevor ich klopfte Kontrollierte ich nochmal, ob ich die richtige Summe an Geld dabei hatte.

„Jo!" ,hörte ich Jonnys Stimme, als ich an der Tür des Studios, in dem er arbeitete, klopfte. Ich trat ein und lächelte Jonny leicht an. „Ah Hey, setzt dich ruhig hier eben auf den Stuhl, wir sind gleich fertig." ,sagte er.
Auf meinem Weg zu dem Stuhl, der neben Jonny war, ging mein Blick auf die Couch die hinten im Studio stand. Dort saß der Rapper Luciano mit anderen Kollegen. Persönlich kannte ich ihn nicht, aber ich wusste, dass Jonny mit ihm arbeitete.

Ich lächelte ihn kurz zur Begrüßung an und er erwiderte es. Er und seine Kollegen haben mich hier schon das ein oder andere mal gesehen, aber ich habe noch nie ein wirkliches Gespräch mit einen von denen gehabt.
Ich setzte mich letztendlich neben Jonny hin. Ihn kannte ich aus der Schule. Er war damals 2 Klassen über mir, aber wir mussten mal bei der gleichen Lehrerin nachsitzen und so kamen wir ins Gespräch und wurden anschließend Freunde.

Nach 10 Minuten kam Luciano aus der Aufnahmekabine raus und nahm neben seinem Freund auf der Couch platz. Jonny drehte sich zu mir und umarmte mich.

„Warum riechst du nach Gras?" ,fragte er mich mit einer hochgezogene Augenbraue, als wir uns von der Umarmung lösten. Verdammt. Eigentlich hatte er es noch nie gerochen. Denk nach Alenia, denk nach. Jonny war wie mein großer Bruder und so verhielt er sich auch. Er hat mit so vielen Leuten zu tun die Rauchen und Kiffen, weshalb er das nicht noch bei seinen anderen Freunden haben wollte.
„Vor mir liefen ein paar Leute die gekifft haben. Habe den rauch abbekommen." ,sagte ich schnell und hoffte, dass er dabei beließ.

„Na dann. Alles gut soweit? Ist irgendwas seit dem letzten mal passiert?"
„Ja alles in Ordnung. Es ist nicht viel passiert, das übliche nur." ,erzählte ich schultern zuckend. Jonny nickte. „Du kannst mir das Geld ruhig hier geben, die wissen Bescheid. Hoffe das ist nicht schlimm."

Jonny schien wohl meinen wartenden Blick gesehen zu haben, denn normalerweise gingen wir in einen Nebenraum, damit nicht jeder sieht, wie viel Geld ich ihm gab. Ich machte meine Tasche auf und legte ihm zwei Geldbündel auf das Mischpult.

„Es ist diesmal weniger als die abgemachte Summer, meine Mutter hatte Geburtstag. Nächste Woche bekommst du wieder den vollen Preis und den Rest von heute." ,sagte ich während ich meine Tasche wieder zu machte und diese zwischen meinen Beinen stellte. Die Henkel hilt ich zwischen meinen Händen fest.
„Ist gut." ,erwiderte er darauf.

„Jonny wir wollen was zu essen bestellen, was willst du haben?" ,fragte Luciano oder wie die anderen ihn hier nannten, Patrick, was denke ich sein richtiger Name war, und unterbrach somit die Stille im Raum.
„Türkische Pizze, wie immer." ,antwortete Jonny daraufhin.

„Möchtest du auch was haben? Auf mein Nacken." ,fragte Patrick mich und schaute mir direkt in die Augen. Mein Herz klopfte vor Nervosität. Wie immer wenn ich mit einer Person redete die ich nicht kannte. Ich war einfach keine Person die auf viele Soziale Kontakte stand. Bei Patrick war nur noch das Problem, dass er verdammt attraktiv war.
„Nein danke, passt schon." ,sagte ich mit einer höheren Stimme als sonst, dank meiner Nervosität.

Patrick grinste mich nur an.
„Du musst nicht aus Höflichkeit ablehnen, sag einfach worauf du bock hast, ist kein Problem."
Ich seufzte.
„Pizza Brötchen reichen mir, danke schön." ,bedankte ich mich lächelnd und dieser nickte mir zu.
„Nichts zu danken."

Nachdem wir mit dem essen fertig waren, wollte ich mich langsam auf den Weg nachhause machen, denn ich war ziemlich müde.

„Wie kommst du nachhause?" ,fragte mich Jonny mich. Er konnte mich leider nicht fahren, da er noch viel zu tun hatte.
„Bus, Taxi mal schauen." ,antwortete ich schulternzuckend.

„Ich kann dich auch eben fahren." ,mischte sich Patrick ein. „Ich wollte sowieso noch was zum trinken holen."
Ich drehte mich zu ihm und sah ihn an.
„Alles gut ich will dir keine Umstände machen."
„Es ist alles für heute aufgenommen, wir chillen jetzt nur noch hier und außerdem haben wir schon 2 Uhr, ist wirklich kein Problem."
Ich nickte zögernd. Ich wurde ziemlich nervös bei dem Gedanken, mit Patrick alleine im Auto zu sitzen.

Ich verabschiedete mich von Jonny und den anderen im Raum.

Der Weg vom Studio bis zu Patricks Auto verlief ruhig. Ich musste zugeben, mein Herz klopfte sobald ich mit ihm alleine war. Wieso sah er auch so gut aus?
„Wohin musst du?" ,fragte er als wir uns in sein teures Auto setzten.
Ich gab die Adresse ins Navi ein und Patrick ließ den Motor aufheulen. Wir mussten einmal Quer durch die Stadt fahren, dass könnte eine Weile dauern.

„Sorry falls das so direkt kommt, aber wieso bringst du Jonny immer so viel Geld?" ,fragte Patrick, nachdem wir eine Weile durch Berlin gefahren sind.
Ich erzählte ihm den Grund und so kamen wir auf die Geschichte, wie ich Jonny kennengelernt hatte. Anschließend erzählte ich ein wenig von meinem Leben und auch er erzählte mir einiges.

„Ich feier deine Musik. Du bringst diesen Schwung, den viele nicht haben und den es in Deutschland eindeutig zu wenig gibt." ,sagte ich ihm ehrlich, als wir auf seine Musik als Gesprächsthema kamen.

„Das freut mich zu hören. Ich habe auch ein extrem gutes Team hinter mir und ohne Jonny wäre auch nur die Hälfte von dem möglich. Da bin ich schon sehr dankbar.
Ich lächelte ihn daraufhin an, was er erwiderte.

Als wir endlich bei mir ankamen, schnallte sich Patrick ab und stieg ebenfalls aus. Verwirrt sah ich ihn an.
„Kann ich dich etwas fragen?" ,fragte er.
„Klar."
„Hast du Lust dich mal alleine zu treffen? Ich würde das hier gerne mal fortsetzen, auch wenn ich sowas eigentlich nicht mal eben mache."

Mein Herz sprang mir fast aus der Brust. Patrick aka Luciano wollte sich mit mir treffen? Die Art und Weise wie er das sagte, so locker, ließ mich dahin schmelzen. Ich liebte es, wenn man so direkt sein konnte, ohne das es komisch war.

„Öh ja klar, gerne." ,gab ich stotternd von mir ab.
Zufrieden lächelte er.
„Dann gibt mir eben deine Nummer."
Mit zittrigen Fingern, vor Nervosität, gab ich meine Nummer ein. Patrick lächelte zufrieden.

„Dann will ich dich nicht länger aufhalten." ,sagte er und zog mich in eine Umarmung. Wenn es nach mir ginge, könnte er mich die ganze Nacht aufhalten.

„Danke fürs fahren."

„Nichts zu danken. Schlaf gut und ich schreibe dir!"
Damit setzte er sich wieder in sein Auto und düßte los.

Noch immer überfordert mit meinen Gedanken, schloss ich meine Haustüre auf.
Ich werde ein Date mit Luciano haben. Verrückt.

Ich bin ab Montag für ein paar Tage in Berlin, weshalb heute zwei One Shots kamen.
Ich werde in der Zeit an nichts schreiben, aber ich lasse euch nicht zu lange warten, denn es sind ja noch einige One Shot wünsche offen!
Hierzu wird es noch einen zweiten Teil geben. 💛

Deutschrap One Shots/ImaginesWhere stories live. Discover now