Bausa Teil 2

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Mal wieder stand ich vor dem Spiegel und schminkte mich. Diesmal allerdings nicht für eine Show sondern für ein Treffen mit Bausa, beziehungsweise Julian wie ich ihn nennen sollte.
Es hatte ihn 2 Wochen gedauert mich zu einem treffen zu überreden. Ich wollte einfach nicht glauben das er mich, eine stink normale Stripperin zu der er Zufällig zugeteilt worden war, interessant fand.

Ich hatte eine enge Jeanshose an, ein enges langärmliges Oberteil, was in der Hose steckte, darüber einen weiten Cardigan und wie jeder Mensch trug ich Sneaker. Ich zog mich nicht gerne freizügig an. Mein Job reichte mir aus.

Stehe unten.

Lass ich die Nachricht von ihm. Meine Nervosität stieg weiter an. Wir hatten zwar ein wenig hin und her geschrieben, aber ich hatte keine Ahnung worauf ich mich da einließ.
Dennoch wollte ich ihn nicht lange warten lassen, weshalb ich mich schnell auf den Weg nach unten machte.

Er saß in einem ziemlich treuen Auto, was aber auch zu ihm passte. Vorsichtig öffnete ich die Beifahrertür und stieg ein. Ein lächelnder Julian sah mich an.
„Gut siehst du aus, wirklich." ,gab er mir als Kompliment. Ich lächelte ihn ebenfalls an und bedankte mich.
„Ich wusste nicht was du gerne isst, deshalb würde ich sagen fahren wir einfach in ein Café. Da gibt es ja meistens so gut wie alles." ,er schaute mich an, als würde er abwarten, ob es für mich okay wäre.
„Klar, sehr gerne."
Julian nickte zufrieden und fuhr los.

Während wir auf unser essen warteten, führten wir ein wenig Smalltalk. Ich war durchgehend etwas angespannt, da ich eigentlich nur auf den Moment wartete, in dem Julian nachfragen würde.

„Also?" ,er sah mich abwartend an. „Du musst mir nicht alles erzählen wenn du nicht willst."
Immer noch fragte ich mich was das sollte, aber egal. Jetzt saß ich ja hier mit ihm.

„So spannend ist es gar nicht. Ich habe kein Kontakt zu meiner Familie. Wir waren alle immer extrem unterschiedlich und nie wirklich wie eine Familie. Sobald ich ausgezogen bin, mit 18, wurde der Kontakt zu meinen Eltern immer weniger. Ich fing eine Ausbildung an, merkte aber schnell, dass das Geld hinten und vorne nicht rausreichte. Eine Kollegin damals von mir hatte mir anvertraut, dass sie ab und zu Nachts in Clubs Tanzt. Am Anfang war das keine Option für mich. Aber nach einiger Zeit wusste ich nicht mehr weiter. Also fragte ich sie, ob sie Tipps hat wie man da rein kommt. Tanz Erfahrungen hatte ich schon. Es hat alles ein wenig gedauert bis ich dahin gekommen bin, wo ich jetzt war, da die meisten Stripclubs erst Frauen ab 21 nehmen. Damals war ich kurz vor meinem 20. Geburtstag." ,mehr erzählte ich ihm nicht. Ich sagte ja, es war keine außergewöhnliche Geschichte, dass ich irgendwie 3 Kinder zuhause hätte, die ich Versorgen muss. Oder das ich Geld für irgendwas bestimmtes aufbringen musste.

Julian hörte mir aufmerksam zu. Als ich fertig war, wartete er eine Weile.
„Also hättest du einen besseren bezahlten Job gehabt, wärst du nie Stripperin geworden?" ,hackte er nach.
„Nein ich hätte nicht einmal darüber nachgedacht. An sich habe ich nichts gegen den Job. Klar er ist körperlich anstrengend und man hat kaum Freunde, weil man sich Tagsüber meistens ausruht, aber er kann Spaß machen, wenn man so Leute wie dich hat." ,er lächelte zufrieden nach meiner Bemerkung, was ich erwiderte. Allerdings wollte er die Wahrheit, also erzählte ich weiter.

„Es kann aber auch ganz schön beängstigend sein. Anfassen ist zwar nicht erlaubt, aber Männer dürfen Kommentare abgeben. Die sind nicht immer schön und schmeichelhaft. Wenn du das nicht ignorieren kannst und man sich das du Herzen nimmt, hat man verloren. Noch dazu hat man, oder wohl eher nur ich, immer im Hinterkopf, wie viele verheiratete Männer mich gerade halb Nackt sehen. Ich will gar nicht wissen, wie viele Beziehungen und Ehen ich mit so einem Job zerstört habe."

„Scheiße, du hast echt ein viel zu gutes Herz für den Beruf. Das habe ich sofort dir angesehen, weißt du das?" ,er sah mich mit einem wissenden lächeln an. „Du hast hier überhaupt nichts zerstört. Die Männer haben diese Entscheidung selber getroffen, du lädst ja niemanden von denen ein da rein zu gehen, okay? Denkt sowas bitte nicht." ,er legte seine Hand kurz auf meine und drückte zu. Ich lächelte leicht. Durch die Anwesenheit von Julian und durch seine Gesten, merkte ich, wie sehr ich mich wieder nach einer Beziehung sehnte.

„Wenn du eine Chance auf einen gut bezahlten Job bekommen würdest, der nichts mit Strippen zu tun hat, würdest du ihn annehmen?" ,fragte Julian mich.
Ohne großartig zu Überlegen nickte ich. Julian erwiderte es und schien Nachdenklich zu werden.

                                     .      .      .

„Danke für's Nachhause bringen."
Wir standen vor meiner Haustüre.
„Keine große Sache." ,Julian schien wegen irgendetwas mit sich zu rangen.
„Hör zu D/N, ich will dich da raus holen." ,fuhr er nach einer Denkpause fort.
Ich sah ihn mit großen Augen an.
„Du bist nicht Glücklich und dieser Beruf wird dich kaputt machen mit deinem guten Herz. Ich gehöre zu einem Musiklabel, Two Sides. Ich kann dir da ein sehr gut bezahlten Job besorgen, im Büro oder an der Rezeption." ,fing er an doch ich unterbrach ihn.

„Julian das kann ich nicht annehmen. Ich kenn mich mit sowas gar nicht aus."

„Mach dir deswegen keine Sorgen, du wirst eingearbeitet. Doch bitte denk darüber nach. Ich habe kein Recht dazu dass zu sagen, aber ich will nicht das du diesen Job machst. Für mich alleine gerne, aber nicht für andere." ,ich verdrehte lachend die Augen. „Das war übrigens auch eine Anspielung darauf, dass ich dich gerne weiterhin sehen möchte." ,fuhr er fort und sah mir in die Augen.

Ich wusste nicht was mich ritt, aber ich viel ihm in die Arme. Ich war seit dem Beruf kein großer Freund mehr von Körperkontakt, aber diese Umarmung tat mehr als gut. Auch er schling seine Arme um mich.

„Keine Ahnung womit ich das alles verdient habe, aber danke. Und ich würde dich auch sehr gerne weiter sehen, Julian." ,gestand ich. Er lächelte mich zu frieden an. Wir hielten einen Intensiven Augenkontakt. Er strich mir ganz klassisch eine Haarsträhne hinter mein Ohr und gab mir einen Sanften Kuss auf die Wange.

„Wir schreiben Okay? Ich kläre alles ab, was den Job angeht. Und unser nächstes Date, habe ich auch schon geplant." ,Julian grinste mich an, was extrem ansteckend war.

„Da freue ich mich schon drauf." ,gab ich zurück.

Mit einem Glücklichen Gefühl und einen lächeln auf den Lippen, viel ich in mein Bett.
Dieser Mann wird mein Leben auf den Kopf stellen. Aber im Positiven Sinne. Es kam endlich wieder Farbe in mein Eintöniges Leben. Dank ihm.

Deutschrap One Shots/ImaginesNơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ