Luciano Teil 2

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Seine Sicht

Ich war im Studio mit meinen Freunden und wir stoßten auf einen neuen erfolgreichen Aufgenommenen Song an. Generell herrschte gute Laune hier und ich war auch sehr zufrieden.

„Schick den Song mal D/N, will wissen was sie davon hält." ,meinte einer meiner Kumpels.
Das war der Moment, an dem es mich traf. Sie gehörte gar nicht mehr zu mir. Ich hatte es verdrängt und einfach weiter gemacht, wie ich zuvor weiter gemacht hatte.
Ach du scheiße, was war ich für ein schlechter Freund. Wir haben die letzten Tage kein Kontakt gehabt und uns nicht gesehen und es viel mir bis gerade nicht einmal mehr auf. Eigentlich hatte ich ihr immer die aufgenommenen Songs geschickt, damit sie mir ihre Meinung sagen konnte, aber das ging nicht. Es machte mich fertig. Wie konnte ich nur so dumm sein.

„Patrick?" ,holte mich mein Freund aus meinen Gedanken heraus. Ich schüttelte kurz meinen Kopf.
„Ja später vielleicht." ,versuchte ich ihn abzuwimmeln. Er sah mich nur kritisch an.
„Gehen wir los? Heute mal ins M-Bia?" ,fragte ich um auf ein anderes Thema zu lenken. Alle stimmten mir zu und einige Zeit später machten wir uns auf den Weg.

Im Club angekommen hatte jeder gute Laune, außer ich. Meine Gedanken waren nur bei ihr. Sie musste denken, dass ich bin das größte Arschloch der Welt sei. Es tat mir so leid, dass sie dachte, ich interessiere mich nicht mehr für sie oder für uns. Das war nie so. Ich hatte einfach nur eine gute Phase mit meinen Freunden. Jeder hatte momentan Zeit, in den Clubs wurde gute Musik gespielt und da wir an einem Album arbeiteten, war das eine gute Abwechslung. Ich bin ehrlich sie hat da nicht so reingepasst, aber genau das ist der falsche Gedanke von mir gewesen.
Wie oft hätte ich sie mitnehmen können? Zu oft. Eigentlich immer.

Nach ein paar Stunden konnte ich hier nicht mehr ruhig sitzen. Ich sagte meinen Freunden Bescheid und ging.
In meinem Auto, zündete ich mir erstmal eine Zigarette an. Ich konnte mir denken, bei welcher Freundin sie momentan war. Ich hatte auch vor dahin zu fahren, nur was sage ich? Eigentlich dass, was die ganze Zeit in meinen Gedanken schwirrte. Doch reichte es, ihr zu sagen, dass ich mich komplett dumm verhalten habe? Man muss sagen, sie verzieh schnell, aber gibt mein Gewissen dann Automatisch ruhe?
Ich dachte noch ein wenig nach, bevor mir eine Idee kam, wie ich es wieder gut machen konnte.
Ich schmiss meine Zigarette aus dem Fenster und fuhr zu dem Haus, wo sie sein sollte.

Als ich da war klingelte ich und ihre Freundin machte auf.
„Hey, ist D/N bei dir?" ,fragte ich vorsichtig, da sie nicht Glücklich aussah mich hier zu sehen.
Sie rief meine Freundin, die dann auch kurze Zeit später an der Tür stand. Sie sah fertig aus. Dunkle Augenränder schmückten ihr Gesicht.

„Bitte hör mir zu." ,fing ich an und sie verschränkte die Arme vor ihrer Brust.
„Ich weiß ich habe mich wie ein komplettes Arschloch verhalten. Ich will dich auch nicht anlügen oder so. Ich war einfach mit meinen Jungs unterwegs und habe nicht wirklich an dich gedacht. Es tut mir wahnsinnig leid. Ich brauche dich trotzdem in meinem Leben. Ich habe heute einen Song fertig aufgenommen und konnte dir den nicht schicken. Da hat es mich wirklich getroffen. Das ist alles keine richtige Entschuldigung ich weiß. Mein Verhalten war einfach nur scheiße. Aber ich liebe dich und es tut mir leid. Ich sehe alles ein was du vor zwei Wochen zu mir gesagt hast."

„Patrick ich -"
„Moment noch." ,unterbrach ich sie.
„Du kannst so viel Zeit haben wie du brauchst um darüber nachzudenken, aber als Entschädigung würde ich gerne mit dir in den Urlaub fliegen. Nur du und ich. Nach Lissabon. Da wolltest du schon immer hin, dass weiß ich. Für ein oder zwei Wochen, wie du magst. Ich will dich wieder Glücklich sehen und vor allem mit mir." ,ich sah sie nach meinem Vortrag erwartungsvoll an.

„Ich weiß nicht was ich sagen soll." ,lachte sie leicht, was mich ebenfalls lächeln ließ.
„Danke dass du das alles einsiehst. Ich meine du kennst mich, du hast mich sowieso schon um den Finger gewinkelt, ich kann dir gar nicht lange Böse sein. Trotzdem hoffe ich, dass sowas nicht mehr vorkommt. Du kannst feiern gehen wie du willst, aber Kommunizier mit mir. Und vor allem trink nicht immer so viel." ,sie schlug mir leicht auf den Hinterkopf. „Das mit Lissabon ist eine schöne Idee, darüber würde ich mich sehr freuen."
„Komm her." ,sagte ich und zog sie in meine Arme. Erleichterung machte sich in mir breit.
„Es tut mir wirklich leid. Kommst du wieder mit zu mir?" ,fragte ich sie.

„Ich komme die Tage." ,sagte sie und sah mich an. Ich zog eine Augenbraue in die Höhe.
„Was denn? Ich verzeihe dir, trotzdem darfst du erstmal noch ein paar Tage schmollen. Hast du dir selbst eingebrockt." ,sie streckte mir die Zunge raus. Ich seufzte lachend.
„Ja das habe ich wohl nicht anders verdient." ,gab ich zu.

„Also wir sehen uns in ein paar Tagen." ,sie winkte mir noch zu, nachdem wir uns verabschiedet hatten. Ich schaute ihr noch ein wenig ungläubig hinterher, da sie es anscheinend wirklich ernst meinte. Aber gut, ich hatte es nicht anders verdient. Wenigstens kann es jetzt mit uns nur noch Berg auf gehen.

Deutschrap One Shots/ImaginesWhere stories live. Discover now