~18~ Wiedersehen

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,,Thorin! Ihr habt es geschafft! Er ist endlich tot!" freue ich mich für die Zwerge. ,,Ja, das haben wir. Und der Krieg ist auch vorbei. Dank dir, Meldyth." Der König dreht sich zu mir um und schaut mich voller Dankbarkeit an. Ich löse meine Rüstung und die restlichen Schatten auf und stellte mich neben sie. ,,Natürlich. Dwalin, Kili. Legt ihn hin, das ist besser für Fili." wende ich mich an die Beiden. ,,In Ordnung." Sie tun, wie ihnen geheißen und legen den Prinzen vorsichtig hin.
Plötzlich ertönen Schritte in der Nähe. Sie kommen immer näher. Neugierig und kampfbereit drehe ich mich in die Richtung, aus der sie kommen. Doch es gibt keinen Bedarf zum Kämpfen. Denn es ist Legolas!
Als er mich sieht, wird er langsamer, bis er schließlich ganz stehen bleibt. ,,Mel... Bist du es wirklich?" haucht er ungläubig. ,,Ja. Ich bin es." lache ich ihn an. Unendlich Freude breitet sich in mir aus. Endlich sehe ich ihn wieder. Endlich rede ich wieder mit ihm. Der Prinz des Waldlandreiches kommt auf mich zu gelaufen und nimmt mich stürmisch in den Arm.
,,Ich dachte, du wärst tot. Ich dachte, mein Vater hätte dich umgebracht. Ich dachte, ich könnte dich nie wieder sehen. Dich nie wieder..." ,,Ich bin doch hier. Ganz ruhig. Jetzt haben wir uns wieder." unterbreche ich seinen Redeschwall.

Er fährt über die Narbe in meinem Gesicht. Bei seiner Berührung kribbelt meine Haut angenehm.
,,War er es? Hat er es dir angetan?“
fragt er traurig. ,,Ja. Thranduil hat das getan.“ ,,Und dein Haar?“ ,,Das war ich. Als Zeichen des Neuanfangs.“ lächle ich. ,,Die Edelsteine, warum trägst du sie?“ Legolas berührt die Kette an meinem Hals. ,,Das ist eine lange Geschichte. Sag mir lieber, warum du aus dem Düsterwald gegangen bist?“ ,,Mein Vater, naja, eher Thranduil. Ich erkenne ihn als Vater nicht mehr an. Jedenfalls hat et mir gesagt, du seist tot. Es hat mir das Herz zerbrochen. Nichts hat mich mehr dort gehalten. Also bin ich gegangen.“ Tief schaue ich ihm in seine wunderschönen Augen, die mich liebevoll mustern. ,,Legolas, ich...“
,,Legolas! Was suchst du hier? Bei dieser Verräterin?“ ertönt die genervte Stimme Thranduils.
,,Ich bin hier, weil ich jemanden wieder sehe, von dem ich gedacht habe, dass er tot sei. Also verzeih mir, Vater, wenn ich hier bin.“ zischt der Prinz. ,,Sie wollte mich umbringen, hat Elben getötet, steckt mit den Zwergen unter einer Decke, hat einen Drachen an ihrer Seite und unbändige Kräfte. Sie ist gefährlich. Und jetzt komm gefälligst mit mir!“ knurrt der König bedrohlich. ,,Nein! Ich bleibe bei ihr.“ ,,Und warum?!“ Legolas wendet sich wieder mir zu. ,,Weil ich sie liebe.“

Hat, hat er das gerade ernsthaft gesagt? Legolas Grünblatt liebt mich!
,,Ich liebe dich auch.“ flüstere ich glücklich. ,,Mach doch, was du willst. Aber erwarte nicht, dass ich dich aufnehme, wenn du angekrochen kommst.“ Wütend dreht der Elb sich um und will gehen, doch ich halte ihn auf. ,,Ich glaube du hast da noch was, das den Zwergen gehört.“ Wieder dreht er sich um und mustert mich ein mal abwertend. ,,Du hast schon meine Kette, meine Erbstücke. Wegen dir habe ich meine Elben verloren...“
Thranduil holt etwas aus seiner Manteltasche. ,,Dann kannst du den auch noch haben.“ Er wirft mir den Stein zu und verschwindet vollends.
,,Thorin, ich glaube, der hier gehört dir.“

Opfer? Thranduils FehlerWhere stories live. Discover now