~19~ Am Abend

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Nun stehen wir vor dem gewaltigen Tor Erebors. Die Elben haben sich schon zurückgezogen. Naja, fast alle, denn Veldar ist noch geblieben. Neben ihm stehen Gandalf und Bilbo. Auch Dain ist noch hier. Smaug liegt dösend auf der Anhöhe und Legolas steht, mit meiner Hand in seiner, neben mir und strahlt glücklich.
Während die Zwerge was besprechen, wende ich mich an meinen Freund.
,,Vel, was machst du noch hier?“ frage ich ihn, auch, wenn ich die Antwort schon erahnen kann. ,,Weil ich dich noch mal sehen wollte. Mel, ich habe dich für tot gehalten und dann stehst du auf ein mal vor mir. Mit einer Kraft in dir, die ich nicht versteh. Und mit Smaug an deiner Seite. Natürlich bin ich noch hier.“ ,,Hast ja Recht. Aber du solltest gehen. Nicht, dass Thranduil deswegen noch ausrastet.“
,,Aber ich möchte nicht gehen. Ich möchte bei dir bleiben.“ ,,Vel, du hast deine Familie, deine Freunde im Düsterwald. Du musst zurück. Denke immer an mich, ja?“ ,,Aber... Okay, du hast Recht. Ich werde dich nie vergessen, wie könnte ich. Aber vergiss du mich auch nicht.“ ,,Das werde ich nicht. Lebe wohl, Veldar.“ Ein letztes Mal drücke ich meinen Freund, der sich auf den Weg nach Hause macht.

,,Wir reden morgen über alles. Dann kannst du uns alles erklären, Meldyth. Aber jetzt gehen wir erst ein mal schlafen. Es war ein anstrengender Tag und wir alle sind erschöpft. Ihr könnt natürlich auch in dem Berg schlafen.“ wendet sich der König unter dem Berge an den Zauberer, seinen Vetter, den Hobbit und Legolas und mich. ,,Danke, Thorin, aber ich bleibe lieber hier draußen.“ lehne ich dankend ab. ,,Und ich bleibe an ihrer Seite.“ meint Legolas und drückt meine Hand, als hätte er Angst, er könnte mich verlieren. ,,Tut das. Kommt morgen einfach rein.“
Damit verabschieden wir uns von der Gemeinschaft und den anderen und gehen nach Thal.

Arm in Arm liegen wir an einer Mauer angelegt und blicken gen Sterne. ,,Legolas, ich weiß nicht, was ich hier nach machen werde. Wohin ich gehen werde. Meine Eltern sind womöglich noch an leben und ich möchte sie suchen. Smaug kommt natürlich mit. Ich werde durch ganu Mittelerde reisen, keine Ahnung wie lange. Du sagtest, du würdest an meiner Seite bleiben wollen, für immer. Aber bist du dir sicher, dass du so lange von deinem Zuhause vortbleiben möchtest?“ Lange guckt er mich an, bis er schließlich antwortet. ,,Etwa eine Woche habe ich in dem Glauben gelebt, du seist tot. Mein Vater hat dir all diese schlimmen Dinge angetan, versucht, dich zu töten. Mich hält nichts mehr im Düsterwald. Ich liebe dich, Meldyth. Mehr als alles andere. Natürlich möchte ich an deiner Seite bleiben. So lange, wie es das Leben mir erlaubt. Nie wieder werde ich von deiner Seite weichen.“ ,,Ich liebe dich auch, Legolas Grünblatt. Und ich bin so froh, dass wir zueinander gefunden haben. Auf irgend eine Art und Weise ist dein Vater ja mit Schuld daran.“ ,,Wie meinst du das?“ Verwirrt schaut er mich an. ,,Naja, hätte Thranduil nicht den Fehler begangen, mich zu misshandeln, hättest du dich niemals um mich gekümmert und wir wären jetzt nicht hier, wo wir gerade sind. Oder was sagst du dazu?“ ,,Stimmt. Du hast Recht. Weißt du, ich habe schon lange etwas für dich empfunden, wenn ich ehrlich bin. Nur hatte ich nie den Mut, dir das zu sagen. Hatte Angst, du könntest diese Gefühle nicht erwidern. Und wenn Thranduil etwas davon erfahren hätte, wäre er außer sich vor Wut gewesen. Doch so, durch diese Vorfälle, hatte ich endlich die Chance, dir nahe zu sein. Und jetzt sieh uns an. Wir sind ein Paar!“

Opfer? Thranduils FehlerWhere stories live. Discover now