~27~ Zurück

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,,Was wollt ihr hier?!“ will einer der Wachen barsch wissen, als wir vor dem Palast landen. Die Flügel löse ich nicht auf. Ich will nämlich schön einschüchternd wirken. ,,Den König sprechen, meinen Vater.“ antwortet Legolas monoton. ,,Ihr wurdet als Verräter eingestuft. Wir sind verpflichtet, euch und diese Elbin neben euch zu verhaften.“ spricht die andere Wache kühl weiter und Beide stürmen auf uns zu. Mit einer Handbewegung erstehen  Schatten und fesseln ihre Besitzer. ,,Was seid ihr?“ zischt der eine Elb. ,,Die Mutter der Schatten.“ grinse ich böse und stolziere an ihnen vorbei. Legolas mir hinterher.
Jerder normaler Elb, der uns begegnet, flüchtet vor mir. Die Wachen und Soldaten versuchen uns natürlich an zu greifen. Doch auch sie lasse ich von ihren Schatten fesseln.

Und so gelangen wir in den Thronsaal, in dem der gefühllose König auf seinen Thron sitzt. 
Meine Flügel stolz ausbreitend stelle ich mich vor den König. Dieser schaut herablassend auf mich hinab. Dann wandert sein Blick zu Legolas. ,,Was will eine Verräterin, die versucht hat mich zu töten, und ihr genau so verräterischer Freund hier?“ verlangt er zu wissen. Pure Abneigung und Hass liegen in seiner Stimme. ,,Ihr Werk vollenden und mich ermorden? Du kannst es ruhig versuchen.“ lacht er hönisch. ,,Warum? Warum bist du so? Ich habe gedacht, du hättest dich geändert. Aber da habe ich mich wohl getäuscht. Erklärst mich, deinen eigenen Sohn zum Verräter.“ grollt Legolas und schaut traurig und verzweifelt zu Boden. ,,Du bist nicht mein Sohn! Das hast du selber gesagt! Also warum beschwerst du dich?!“
brüllt Thranduil ihn an. ,,Weil ich dachte, du könntest wieder zu Vernunft gekommen sein! Aber wieso habe ich auch nur daran gedacht?! Wieso habe ich bloß angenommen, das sei der Fall?! Du änderst dich ja eh nicht!“ fuchst mein Freund zurück.
,,Jetzt haltet doch mal den Mund!“ brülle ich dazwischen und habe sofort die volle Aufmerksamkeit der Beiden.
,,Ich bin nicht hier, um dich zu töten. Sonst würdest du längst nicht mehr unter uns weilen.“ spreche ich ruhig weiter. ,,Pha, dass ich nicht lache! Und jetzt halt dich aus diesen Gespräch heraus! Es ist eine Angelegenheit zwischen Legolas und mir! Wie ich sehe, hat er mir einiges zu sagen! Also, was willst du, Legolas?!“ ,,Was ich will? Was ich will?! Das fragst du noch?! Ich will meinen Vater wieder haben! Meinen Vater, der mich liebt! Der mir seine Gefühle zeigen kann!“ schreit er verzweifelt und bricht fast in Tränen aus. Zärtlich nehme ich ihn in den Arm und beruhige ihn ein wenig. ,,Das ist alles?! Ha...“ fängt Thranduil wieder an zu schnauzen, doch ich unterbreche ihn grob. ,,So, das reicht mir jetzt! Das kann ich nicht länger mit ansehen!“ keife ich, erhebe mich in die Lüfte und stehe nun vor den König in der Luft. Dieser zieht sein Schwert. Er versucht es jedenfalls, denn mein Schatten fesselt ihn schon. Ich presse ihm meine Hand auf die Brust. ,,Das Licht der Liebe soll seine Brust durchströmen und die Gefühle in seinem Herzen erkeimen lassen.“ Kaum habe ich dieser Worte ausgesprochen, woher auch immer diese kamen, rutscht Thranduil schwach in seinen Thron und wird bewusstlos. ,,Was hast du getan?“ will Legolas entsetzt wissen. ,,Mach dir keine Sorgen. Vertraue mir einfach, nín Leo.“ lächle ich, löse unsere Flügel auf, die wir ja jetzt nicht mehr brauchen, und befehle den Schatten, den König auf sein Gemach zu tragen.

Ich sitze vor der Tür, umgeben von gefesselten Wachen, die mich böse anstarren, und lausche dem Geschehen im Inneren. Bis jetzt kam noch nichts von dort, doch auf ein mal höre ich etwas. ,,Legolas? Was, was tust du hier?“ will eine geschwächte Stimme wissen. Es ist die von dem König. ,,Ich wollte warten, bist du wieder wach bist.“ ,,Aber warum? Nach all dem, was ich dir angetan habe... Bitte verzeih mir.“

Opfer? Thranduils FehlerWhere stories live. Discover now