Warm

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"Wie soll das funktionieren..?" fragt mich der Vampir. "Ich... ich weiß es nicht, aber mir wird schon was einfallen." Er seufzt: "Ich kenne mich schon mit dem Verstecken aus... der Schuppen ist besser als alles, was ich in letzter Zeit hatte.. mach dir keine Sorgen, es geht schon." Darauf schüttle ich meinen Kopf: "Es ist immernoch kalt draußen! Und hier drinnen bist du schon viel lebendiger...!" Mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen sieht er mich an. Mein Gesicht wird wiedermal warm. Wie schafft er es nur, mich jedesmal erröten zu lassen? Ich werde durch seine Stimme aus meinen Gedanken gerissen: "Wenn ich hier bleibe... darf ich dann wieder deine Dusche benutzen...?" Etwas verdutzt sehe ich ihn an und nicke daraufhin: "Sag mal... wie kommt's eigentlich, dass du nicht wusstest, wie man eine Dusche benutzt... und generell diese ganzen Dinge nicht kanntest?" Sichtbar unwohl ändert er seine Haltung und schaut sich bloß mit den Augen um: "Ich... Da, wo ich vorher gewohnt hab, hat man bloß einen Schlauch genommen, aus dem kaltes Wasser kam und hat mich abgespritzt... das war dann alles..." Deutlich überrascht starre ich ihn an, woraufhin er wegschaut. Wo war er bloß vorher? "Und das Handy? Du sagtest, du wolltest schon immer wissen, was das ist. Also wo hast du es vorher gesehen?" - "Diese Leute... hatten auch welche und sie haben sich diese immer an ihr Ohr gehalten... Ich wollte wissen, was sie da tun..." Ich sehe ihm an, dass ich besser erstmal keine weiteren Fragen stellen sollte. "..Ich ziehe mich dann selbst auch mal um." Er nickt und ich beginne, meine Kleidung umzuziehen. Als ich fertig bin, setze ich mich auf mein Bett. Immernoch sieht er irgendwie bedrückt und in Gedanken aus, deshalb greife ich seine Hand und ziehe ihn zu mir runter, sodass er halb auf mir und halb neben mir liegt. Er scheint verwirrt und ich muss lachen. Nachdem er sich an seinen Händen abgestüzt hat, lege ich meine Handflächen sanft auf seine Wangen: "Hey... schau nicht so betrübt...?" Nach einem überraschten Blick schenkt er mir ein Lächeln. Es erwärmt auf eine unbekannte Art und Weise meinen gesamten Körper. Ich werde wieder rot und so, als würde mich jemand steuern, bewege ich mein Gesicht auf seins zu. Ich schließe meine Augen und fühle daraufhin seine Lippen auf meinen. Ich hätte erwartet, dass sie rau sind, aber da liege ich falsch - sie sind sehr weich. Nach einem kurzen, aber schönem Moment, ziehe ich langsam und vorsichtig meinen Kopf wieder zurück, während ich die Augen wieder öffne. Ich sehe ihn errötet an und er sieht mich errötet an. Ein wenig verwirrt sieht er auch aus und legt ein Paar Finger auf seine Unterlippe: "Was war das... das war... toll..." - "Ein Kuss..." Über seinem Kopf bildet sich ein Fragezeichen: "Ein Kuss...?" Meine Augen fliehen von seinen: "Das erklär ich dir später mal... uhm... komm" Ich ergreife seine Hand und ziehe ihn zu mir. Dann drücke ich ihn sanft runter auf mein Bett und lege meine Decke über ihn: "Da. Zugedeckt!" In seinen Augen ist ein funkeln. Es dauert nicht lange und er kuschelt sich in die Decke: "Ich mag es hier..." Er schließt seine Augen. Jetzt muss ich lächeln. Wie niedlich... "Es freut mich, dass es dir hier gefällt." Sag ich mit einer sanften Stimme.

Ein Paar Stunden später höre ich, wie unsere Haustür mit einem Schlüssel geöffnet wird. Meine Augen weiten sich. Meine Mutter ist zurück...! Ein wenig panisch sehe ich zu dem Vampir: "Du...! Du musst leise sein, ja?? Und folg mir nicht!" Er nickt ein wenig fragend und kurz darauf verlasse ich das Zimmer. Ich laufe die Treppe runter und zu meiner Mutter: "Aah! Mama! Du bist wieder da! Wie lief's??" Sie lächelt mich an und legt ihre Hand auf meinen Kopf, worauf sie meine Haare verwuschelt: "Toll! Er ist total charmant." - "Das ist toll! Das ist toll... ah-! Ja...! Mama? Weißt duu... ich hätte gern, dass du von jetzt an nicht mehr in mein Zimmer kommst.." - "Huh...?" Fragend sieht sie mich an. "Ja, weil...! Privates Zeug...! Undso...!" Nach einem kurzen Augenblick grinst sie mich an: "Verstehe~ aber dann machst du auch allein dein Zimmer sauber."- "Natürlich...!" - "Dann habe ich nichts dagegen - solange du nichts von mir verheimlichst." - "Ich doch nicht...!" Sie gibt mir einen misstrauischen Blick: "...naja - ich bin müde. Ich würde mich jetzt gern fertig machen und schlafen." - "Natürlich...! Ich wollte jetzt auch schlafen gehen...! Das trifft sich perfekt...! Also gut" Ich laufe die Treppe hinauf: "Nacht, Mama!" Von unten ruft sie: "Gute Nacht!" Schnell flitze ich in mein Zimmer und verschließe die Tür. Danach seufze ich erleichtert. Ich drehe mich zu dem Vampir, welcher mich müde und fragend ansieht, dann gehe ich zu ihm hin und fange leise an, zu sprechen: "Hey... ab sofort musst du leise sein, solange sie Zuhause ist, ja? Wenn ich nicht da bin, dann... gib besser keinen Ton von dir. Wenn ich da bin können wir leise reden... und wenn sie weg ist, kannst du auch lauter sein, ja?" Er nickt: "Ja..." - "Also gut. Dann... naja - ich habe nur ein Bett... also schlafen wir zusammen... ist das schlimm?" Er schüttelt seinen Kopf. Gähnend gehe ich zu meinem Lichtschalter und schalte das Licht aus: "Gut.." Dann gehe ich zu meinem Bett und lege mich neben ihn unter die Decke. Für ein Paar Minuten liegen wir Rücken an Rücken. Irgendwie fühlt sich das komisch an. Ich linse rüber zu ihm: "bist du noch wach...?" - "...Ja" Langsam drehe ich mich um und rutschte näher an ihn ran: "Wenn dich das stört... dann sag mir das, okay?" Er nickt, während ich meine Arme sanft um ihn schlinge und ihn umarme. Sein Haar riecht gut. "Gute Nacht..." - "Gute Nacht..." Ich schließe meine Augen und schlafe langsam ein.

Im Licht der Straßenlaterne (BoyxBoy)Dove le storie prendono vita. Scoprilo ora