Wieder vereint

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Sicht von Tim


Kais Augen weiten sich: "Wir müssen Ruby finden...!" Er geht in meine Richtung und will an mir vorbei gehen, als ich ihn festhalte: "Jetzt??" Kai antwortet erst gar nicht - Er reißt sich los und brüllt mich an: "Wir müssen Ruby finden, Tim! Jetzt! Nicht später! Wir suchen Ruby jetzt!" - "Kai...!" Und schon läuft er zu meinem Auto, reißt die Tür auf und setzt sich hinein: "Komm, verdammt!" Wie könnte ich jetzt nein sagen? Der kleine macht sich so große Sorgen um seinen Ruby. Eilig laufe ich zum Auto und steige ein: "Aber wo soll er sein?? Wir haben doch schon überall gesucht...!" Kai sieht mich etwas panisch an, so als würde er gleich ausrasten und weinen: "Was weiß ich! Überall! Dann gucken wir halt überall nochmal, dann an den Stellen an denen wir nicht geguckt haben und beschissen nochmal - wenn er da auch nicht ist suchen wir halt alles nochmal ab!" Gegen diese ängstlichen Augen kann ich nichts machen, dann werde ich halt den Rest meines Tages damit verbringen Ruby zu finden. Kai liebt Ruby anscheinend echt und ich will ihn ja auch wieder sehen. Irgendwie bin ich ja auch dafür verantwortlich, schließlich habe ich ihn überhaupt erst in die Stadt gezerrt.

- - -

Selbst nach über 3 Stunden, in denen wir gesucht haben, hat Kai sich nicht ansatzweise beruhigt. Er regt sich eher sogar noch mehr auf, denn immernoch gibt es keine Spur von Ruby. Dabei ist es hier in der Gegend passiert. Ich lege vorsichtig meine Hand auf Kais Schulter und lächle ihn hilflos an, als er sein Gesicht zu mir dreht. "Es ist schon bald 8.." - "Und selbst wenn es 3 Uhr morgens wäre...! Ich kann ihn nicht einfach allein lassen, Tim..." Was soll ich nur gegen diesen Hundeblick tun? "Natürlich, Kai, aber wahrscheinlich ist nicht nur Ruby hier draußen, vor allem wenn es dunkel ist...! Ich mache mir doch auch Sorgen um Ruby, aber dir soll genauso wenig was passieren...!" Er schiebt meine Hand von seiner Schulter: "Eben. 'genauso wenig'. Also darf ihm auch nichts passieren. Komm, Tim.." Er dreht den Rücken zu mir und geht weiter. Seine Mutter muss sich bestimmt bald Sorgen machen, denn er war ja nicht wirklich zuhause, nur sein Rucksack vor der Tür, und sein Handy hat er im Auto ausgeschaltet. Diese Frau wird mich köpfen.

Sicht von Ruby

Ängstlich sitze ich in einem alten Gebäude, meine Beine an meinen Körper gezogen. Es ist kalt. Verdammt kalt. Ich frage mich, wie lange hier schon keiner mehr war. Alles ist alt und kaputt. Deshalb ist es wahrscheinlich auch einer der besten Orte mich zu verstecken. Ich will nicht, dass mich jemand findet. Naja, so wirklich wahr ist das nicht. Sagen wir es mal so - ich will nicht, dass die falschen Leute mich finden. Aber gibt es überhaupt die richtigen? Ich wüsste zu gerne, was Kai gerade macht. Ob er mich vermisst? Oder ist er richtig sauer und froh, dass ich weg bin?

Ich vergrabe mein Gesicht in meinen Knien, als ich etwas höre. Erst zucke ich zusammen, dann lausche ich. War das mein Name? Da ist es wieder: "Ruby!? Hey, Ruby!" Das ist Kai! Ich stehe aufgeregt auf und sehe mich um. Das Rufen kommt von draußen - ich muss sofort raus. Schnell renne ich die Treppe in dem Gebäude runter und lausche wieder. "Ruby...!" Es ist lauter! Ich komme ihm immer näher! Eifrig kletter ich durch das kaputte Fenster, durch welches ich mir Zutritt verschafft habe. "Kai??", rufe ich. Auf einmal herrscht Stille. Keine Antwort mehr. Hat er mich nicht gehört? Ist er wieder weg? Nein, ist er nicht, denn er kommt mir entgegengelaufen, gefolgt von Tim. Kai sieht total erleichtert aus und fällt mir um den Hals: "Ruby! Wo warst du, verdammt?? Mach das nie wieder, hörst du?? Nie, nie wieder!" Er lässt mich nicht los und auch ich schlinge meine Arme um ihn, während sich ein warmes erleichtertes Gefühl in mir breit macht, und meine Augen feucht werden: "Kai...!" Ich verstecke mein Gesicht in ihm. Keiner soll mich ansehen und ich weiß, Tim tut es gerade. Auch er sieht überaus erleichtert aus. Das trifft wohl auf uns alle zu.

Langsam löst sich Kai von mir, legt dann aber seine Hände auf meine Wangen, woraufhin er mich zu sich zieht und seine Lippen auf meine legt. Mein Gesicht wird heiß, sehr heiß. "Ooh?~..", hört man Tim kommentieren. Er grinst uns schelmisch an, was ich sehen kann, da meine Augen durch die Überraschung noch immer weit geöffnet sind. Kai lässt mich wieder atmen und sieht mir direkt in die Augen: "Ich habe mir solche Sorgen gemacht...!" Eine seiner Hände wandert hinunter zu meiner Hand und ergreift sie mit etwas Druck: "Komm, Ruby... Wir gehen nachhause."





Ich möchte euch mitteilen, dass ich es übrigens in die Oberstufe geschafft habe und deshalb momentan weniger Zeit habe als sonst 🙇🏼

Trotzdem; welche Geschichte wollt ihr neben dieser hier eigentlich als nächstes geupdatet?

Im Licht der Straßenlaterne (BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt