Noch viel zu lernen

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Sicht von Kai

Ich schließe die Tür, nachdem ich Ruby in mein Zimmer gebracht habe und drehe mich zu ihm: "Jetzt sag mir mal, wo du die ganze Zeit gewesen bist! Ich bin fast gestorben! Nein - nicht nur ich - Tim auch! Sogar meine Mutter hat sich Sorgen gemacht!" Ruby hält schweigend seinen Blick auf den Boden und zuckt bloß mit den Schultern. Das ist ja sehr hilfreich. Mit einem Seufzen setze ich mich auf mein Bett und sehe auf zu Ruby: "Florian war ein Arsch zu dir, nicht wahr?" Erneut zuckt er mit den Schultern. "Mag sein..", murmelt er. "Wieso bist du nicht einfach zurück gekommen...?" - "Ich dachte.. Du willst mich nicht mehr sehen, nachdem ich Florian geschlagen hab..." Ich werde etwas wütend, bleibe aber ruhig: "Und deshalb verschwindest du einfach und verletzt eine Frau?" Auf einmal erhebt Ruby seinen Kopf und sieht mich an. Er sieht ertappt und erschrocken aus. "Was..." Ich nicke: "Es war in den Nachrichten. Sie wissen, wie du aussiehst, Ruby. Was hast du dir dabei gedacht...?" Würde ich sagen, ich wäre nicht enttäuscht von Ruby, würde ich lügen. Trotzdem möchte ich seinen Grund wissen. Vielleicht würde es mich ja umstimmen.

Rubys Blick verändert sich - er sieht aus, als würde ihn etwas stören und er zieht seine Augenbrauen zusammen, während er mir genau in die Augen sieht: "Ach, ich weiß nicht, Kai. Eventuell wollte ich nicht verhungern." Bei dem frechen Ton fällt es mir immer schwerer, weiterhin ruhig zu bleiben. Ich atme einmal tief ein und aus; jetzt bloß nicht aufregen. "Aber warum ein Mensch, Ruby?" - "Warum auch nicht.", erwidert er: "Steht ja eh an erster Stelle auf dem Speiseplan der Vampire, nicht?"

Was ist nur auf einmal mit ihm los?

"Ruby, hör auf dich so zu benehmen. Das, was du getan hast, war scheiße. Ich wusste nichtmal, dass du dazu überhaupt in der Lage bist. Davor hast du dich so geziert mich zu beißen. Und jetzt?" Er sieht mit den Augen in eine andere Richtung und grummelt: "Wo ist das eigentlich deine Sache.."

Soll das ein schlechter Scherz sein? "Wo das meine Sache ist? Ich bin derjenige, der auf dich aufpassen und sicherstellen, dass sie dich nicht wieder zurück holen, muss!" - "Du musst gar nichts.", antwortet er darauf: "Du willst."

"Komisch, gerade warst du noch so niedlich und jetzt benimmst du dich plötzlich wie ein Kotzbrocken. Schäm dich Ruby, wirklich." Genervt sieht Ruby in meine Richtung: "Wenn es dir nicht passt, dann geh doch zu Florian." - "Ruby!", ermahne ich ihn, während ich aufstehe. Was ist sein Problem?!

Ruby dreht sich weg und beginnt sein Oberteil auszuziehen: "Ich bin müde - Ich gehe schlafen." - "Willst du nicht wenigstens vorher duschen?" Man hört ein kleines genervtes Seufzen von ihm: "Meinetwegen.." Ich gehe zu ihm und nehme seine Hand, dann führe ich ihn in unser Bad. Ohne ein Wort folgt er mir und beginnt sich im Bad auszuziehen, während ich ihm ein Handtuch hole und hinlege. "Gib mir deine Kleidung. Ich wasche sie und gebe dir was neues, dann fühlst du dich auch wohler." Er nickt, hebt seine Kleidung auf und hält sie zu mir, woraufhin ich sie an mich nehme. "Schließ nicht die Tür ab, sonst kann ich sie dir nicht bringen." Er sagt nichts. Mit einem Kuss, welchen ich auf seine Stirn drücke, verlasse ich das Badezimmer.

Diese Kleidung kann ich meiner Mutter nicht zeigen, an ihr ist Blut. Ich weiß nichtmal ob es gut oder schlecht ist, dass dieses Blut nicht Ruby gehört. Ein seufzen entfährt mir, als ich die Kleidung anstarre. Anscheinend gibt es doch viel über Ruby, was ich noch lernen muss.


Ein kleines Kapitel, aber das ist nur, da ich es schon vor über einem Monat geschrieben habe und gerade wiedergefunden habe. Da ich eigentlich eine neue Idee hatte, wie ich weitermache, konnte ich da nicht mehr viel mehr als die letzten beiden Abschnitte hinzufügen. 😂 Es kommen von nun an aber wieder mehr Kapitel 👌🏻 Eventuell auch in den anderen Geschichten, aber für diese hier habe ich mit Abstand die meisten Ideen.

Im Licht der Straßenlaterne (BoyxBoy)Where stories live. Discover now