Kuchen

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Ich fahre mit meiner Hand unter sein Oberteil und berühre seinen Rücken überall. Nachdem er realisiert, was passiert, sieht er zu mir hinauf. Ruby hat einen Blick, der zeigt, dass es ihm sehr peinlich ist. Er ist sehr rot, allerdings scheint er es auch nicht zu hassen. Ich drücke ihn auf mein Bett, sodass er auf dem Rücken liegt und sehe ihn an. Ohne ein Wort fahre ich mit meinen Händen, unter seinem Oberteil, über seine Brust. Er schließt seine Augen halb und sieht mich dabei an. Stört es ihn gar nicht? Ich hätte damit gerechnet, dass er sofort aufspringt und seine Arme schützend vor seinen Körper hält, stattdessen scheint er es eher zu genießen. Er schließt seine Augen und als ich mit meinen Fingern über seinen Nippel streiche, ertönt ein leises hohes Geräusch von ihm. Sofort stoppe ich jede Bewegung, werde total rot und starre Ruby mit großen Augen an. Langsam öffnet er seine Augen wieder, mit einem etwas fragenden Blick: "Huh...? Das war schon alles...?" Ich ziehe meine Hände schnell zurück und halte sie nun schützend vor meinen Körper: "J-ja??" Ein wenig enttäuscht setzt er sich aufrecht hin: "Achso..." Ich hätte jetzt alles erwartet, aber nicht das. Aber hey, Kai - du hast jetzt schon einen Jungen geküsst und einen Jungen betatscht - mit deiner Heterosexualität ist es nun so ziemlich gelaufen. Rubys hand verschwindet unter seinem Oberteil und er tastet eine gewisse Stelle an seiner Brust ab: "Hm... als du es angefasst hast, hat es sich besser angefühlt..." Will er mich umbringen?? "Ruby...!" Ich lege meine Hände auf mein Gesicht und verstecke es damit. Dabei hat er sich vorhin noch so geschämt...! Es gibt wohl doch noch vieles, was ich über ihn lernen muss. Besser wäre es, wenn ich jetzt das Thema wechsel. Ich sehe mich in meinem Zimmer um: "Ah...! Genau." Als ich meinen DS erblickte, stehe ich auf und hole ihn, dann halte ich ihn zu Ruby, welcher mich fragend ansieht. "Ein DS. Damit kannst du spielen, während ich nicht da bin, aber stell den Ton auf leise!" Er nimmt den DS und betrachtet ihn, woraufhin er ihn aufklappt. "Was mach ich damit...?" Ich drücke auf einen Knopf und starte den DS für ihn. "Du spielst Spiele darauf." - "Spiele...?" - "Ja - zum Beispiel..." ich klicke auf das Spiel, welches sich im DS befindet. "Das! In dem DS ist ein Stift und mit diesem kannst du auf die Felder klicken. Du kannst auch die Tasten verwenden. Ich würde dir ja jetzt alles erklären, aber wenn du es dir selbst beibringst, während ich weg bin, hast du mehr zutun." Er nickt und sieht sehr interessiert aus. Ein wenig muss ich lächeln und beginne, über seinen Kopf zu streicheln. Er ist doch nicht böse... Er ist total goldig. Es tut mir Leid, wie ich davor über Vampire gedacht habe - Es ist nur so, dass die Medien einem vermitteln, dass Vampire schlecht sind und nur Monster sein können. Dabei sehe ich in ihm, außer dass er wenig anders aussieht und sich nunmal von Blut ernährt, nichts weiter als einen gewöhnlichen Jungen. Allerdings ist es ein Junge, der bis jetzt noch nicht viele Chancen in seinem Leben bekommen hat. Ich habe echt Mitleid mit ihm. Er sollte nur alles Gute dieser Welt bekommen.
Ich werde aus meinen Gedanken gerissen, da ich höre, wie meine Mutter meinen Namen ruft. Kurz schrecke ich auf und drehe mich zur Tür. Danach sehe ich wieder zu Ruby: "Bleib hier und sei bitte leise..!" Ich greife den Schlüssel meiner Zimmertür, verlasse den Raum und schließe ab. Dann laufe ich runter, zu meiner Mutter. "Ja, Mama? Was gibt's?" Sie hält einen Teller mit Kuchen zu mir: "Bring das zu unserer Nachbarin." - "Welcher?" Sie seufzt: "Die einzige - die wir genug mögen, um ihr Kuchen zu bringen." Ich nicke und gehe zur Haustür. Offensichtlich meint sie Frau Neumann. Ich ziehe mir Schuhe an und mache mich auf den Weg nach drüben.

Dort angekommen klingel ich an der Tür, worauf eine ältere Frau, namens Petra Neumann, mich nett lächelnd empfängt: "Wenn das mal nicht Kai ist...!" Ich lächle zurück und halte ihr den Kuchen hin: "Hallo Frau Neumann. Meine Mutter hat ihnen etwas Kuchen gebacken." - "Das ist aber nett...! Da freu ich mich aber...!" Sie nimmt den Kuchen an sich und nach einem kurzen Gespräch verabschieden wir uns und ich mache mich auf den Weg zurück. Ich muss seufzen. Da mache ich mir schon direkt Sorgen, dass sie Ruby gesehen haben könnte, da sie ja unsere Nachbarin ist. Dabei hat sie nichtmal etwas der Art angedeutet. Ich denke wahrscheinlich einfach echt zu viel nach.

Im Licht der Straßenlaterne (BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt