Kapitel 28

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Ich beobachtete Bernd noch eine ganze Weile und verdammt, es fiel mir immer schwerer nicht einfach über ihn herzufallen. Er sah aber auch einfach verboten gut aus, wie er da so hoch konzentriert auf den Bildschirm starrte und mit seinen Händen den Kontroller bediente. Ich schluckte hart, musste mich beherrschen. Mit einem Mal drückte Karim auf Pause.
"Sorry Bernd, aber ich muss schnell auf die Toilette", erklärte Karim sich und Bernd nickte genervt.
"Los, aber beeil dich, ich will weiter machen", brummte Bernd und Karim verschwand ins Bad. Das war meine Gelegenheit. Ehe ich mich aufhalten konnte, war ich zu Bernd gestürmt und hatte meine Lippen auf die seinen gepresst. Zunächst erwiderte Bernd wahrscheinlich vor Überraschung nicht, aber dann stieg auch er mit ein. Dieser Kuss hatte nichts sanftes oder zärtliches an sich. Er war wild, verlangend, ein Kampf um die Dominanz, den ich verlor. Aber das machte mir nichts. Es war okay, fühlte sich sogar gut an, wie seine Zunge jeden Millimeter meines Mundes erkundete. Erst als wir beide dringend Luft brauchten, lösten wir uns.
"Bernd", keuchte ich außer Atmen und lehnte meine Stirn auf seine Schulter.
"Das...war...heiß"  Auch Bernd keuchte bei seinen Worten. Doch leider wurde dieser herrliche Moment auch schon zerstört. Wir hörten die Badtür aufgehen und fuhren hastig auseinander. Peinlich berührt kehrte ich auf mein Bett zurück und auch Bernd schien sich gerade nicht sehr wohl zu fühlen. Karim hatte von der Situation zum Glück nicht viel mitbekommen, denn der startete als wäre nichts gewesen erneut das Spiel. Mit unterdrücktem Seufzen beschränkte ich mich also wieder darauf, Bernd beim spielen zuzusehen. Nur hatte dieser offensichtlich Probleme sich zu konzentrieren.
"Was ist denn mit dir los?", fragte Karim irgendwann genervt.
"Ach ich weiß nicht recht. Kann mich halt einfach nicht richtig konzentrieren", antwortete ihm Bernd schulterzuckend, "vielleicht sollte ich mich einfach mal ein wenig bewegen."
"Hmh", brummte Karim.
"Sorry Kumpel, aber ich glaube ich gehe wirklich ne Runde in den Pool", entschuldigte sich Bernd und stand tatsächlich auf, um sich auf den Weg zur Tür zu machen. Unbemerkt von Karim schenkte er mir dabei einen auffordernden Blick und dann war er schon verschwunden.
"Toll, das ist alles deine Schuld", pampte Karim mich an, doch ich ignorierte ihn. Viel mehr beschäftigten mich meine Gedanken. Sollte ich Bernd hinterher? Es war ja ziemlich eindeutig, was dann passieren würde. Aber andererseits wollte ich es ja auch. Ich hatte immerhin angefangen. Am Rande bekam ich mit, dass Karim mich immer noch blöd anpampte.
"Weißt du was Karim? Lass dich bei jemand anderem aus. Ich hab darauf keinen Bock", sagte ich ganz ruhig zu ihm und war schon aus dem Raum verschwunden, ehe er noch irgendwie reagieren konnte. Was hatte Bernd gesagt, er ist am Pool? Ohne zu zögern machte ich mich auf den Weg in den Keller des Hotels, wo der Indoorpool war. Tatsächlich fand ich dort im Pool Bernd, wie er ein paar Bahnen schwamm.
"Hey", sagte ich schüchtern, als er mich entdeckte. Er kam sofort in meine Richtung geschwommen.
"Hey", antwortete er und grinste mich an, "na, worauf wartest du? Komm rein."
"Ich...also...ähm...ich hab meine Badehose vergessen", stammelte ich verlegen. Bernd lachte: "Na und? Dann komm so rein. Oder glaubst du, du hättest die lange angehabt?"
Spätestens jetzt war ich vermutlich knallrot im Gesicht. "Nein, vermutlich nicht."
"Na also, dann komm rein", forderte er mich lachend auf und ich kam dem nach. Als ich dann schließlich neben ihm im Wasser war, verwickelte er mich gleich in einen leidenschaftlichen Kuss.
"Gleiches Recht für alle", forderte ich ihn in einer Luftpause keuchend auf, bevor Bernd schon wieder seine Lippen auf meine presste. Während diesem Kuss zog er sich dann die Badeshorts aus. Der Kuss wurde immer wilder und Bernd begann mich gegen den Rand des Beckens zu drängen. Wie automatisch schlang ich meine Beine um seine Hüften und spürte seine Erektion an meinem Hintern. Aber auch ich konnte meine Erregung nicht verleugnen.
"Bernd", stöhnte ich in den Kuss und er löste sich von mir.
"Pscht, ganz ruhig", murmelte er angestrengt und ich nickte. Es war nicht in meinem Interesse erwischt zu werden. Allerdings konnte ich mir ein Aufstöhnen dann doch nicht verkneifen, als Bernd sanft begann mich zu weiten. "Bernd", jammerte ich, als er quälend langsam dann noch den zweiten Finger dazu nahm.
"Pscht ganz ruhig", murmelte er mir zu, setzte aber noch nach: "Bist du bereit mein Engel?"
"Ja, oh Gott ja!", stöhnte ich sehnsüchtig und Bernd entzog mir seine Finger um dann endlich unglaublich sanft in mich einzudringen, was uns beide unisono zum Aufstöhnen brachte.
"Gott Marc, du bist so verdammt eng", keuchte er und begann mit den ersten Stößen. Dann wurde er immer schneller und schneller und wir beide konnten uns nicht mehr halten, bis er uns zum Orgasmus brachte. Erschöpft ließ ich meinen Kopf wieder auf seine Schulter sinken und atmete schwer. Auch Bernd verharrte in seiner Position.
"Das. War. Verdammt. Gut", brachte er abgehackt raus und ich hatte nicht die Kraft ihm zu widersprechen. Wir verharrten noch eine Weile, bis Bernd sich vorsichtig aus mir zurückzog. Auch ich löste meine Beine von seiner Hüfte, blieb aber immer noch an ihn gelehnt stehen.
"Na komm, wir legen uns noch in den Whirlpool" schlug Bernd vor und ohne Protest ließ ich mich von ihm dorthin führen. Als wir gemeinsam dann im Wasser lagen, war es irgendwie komisch. Dieser plötzliche Abstand und auch Bernd schien es so zu gehen, als er einladend den Arm für mich öffnete, damit ich mich an ihn kuscheln konnte. Die Stille zwischen uns war friedlich und ruhig und ja, sogar schön.

CollideWhere stories live. Discover now