Kekse für alle!

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Lea POV:
Ich verzog das Gesicht, als ich mir irgendwo den Fuß mit einem lauten Poltern anstieß. Erschrocken hielt ich den Atem an. Doch nichts rührte sich.
„Schhh! Kannst du nicht einmal in deinem Leben aufpassen, Lea?!", zischte mir Franzi zu.
„Was kann ich denn dafür, wenn ich im Dunkeln nichts sehe", flüsterte ich in die Richtung zurück, in der ich meine Freundin vermutete.
Im nächsten Moment hörte ich ein leises Zischen und schon stand Anne mit einem angezündeten Streichholz in der Hand neben uns. Jetzt sah ich auch Emmi, die beinahe gegen einen Schrank geklatscht wäre, wenn Anne nicht das Licht angemacht hätte.
„Erst guckt jemand, ob er wirklich schläft. Freiwillige vor! Wer will?"
Als sich niemand meldete und alle drei mich ansahen, seufzte ich und drückte Franzi das Messer in die Hand.
„Ich geh ja schon", murrte ich. Leise schlich ich zu dem Bett und beugte mich darüber. Das Bett war viel zu groß für einen Zwergen, aber für Mister Majestic musste es natürlich so sein. Thorin hatte die Augen geschlossen und ein paar schwarze Strähnen fielen ihm wirr ins Gesicht. Ich warf einen Blick über meine Schulter zu meinen drei Freundinnen, um mich zu vergewissern, dass sie nicht mein Gesicht gesehen hatten. Verdammt, wieso musste dieser Typ auch so gut aussehen, wenn er schlief?
Ich streckte vorsichtig einen Finger aus und stupste dann seine Schulter an. Er brummte nur und drehte sich auf die andere Seite. Jup, der pennte auf jeden Fall.
Zum Glück schnarchte er nicht so wie Elrond. Kann man sich so etwas vorstellen? Ein Elb der schnarcht? Wir hatten uns total erschreckt, als der Herr von Bruchtal mit offenen Augen an die Decke starrte, da wir dachten, dass er wach war. Doch dann hatte uns Emmi versichert, dass Elben immer mit offenen Augen schliefen. Dies hatte uns aber nicht davon abgehalten, ihm einen Schnurrbart aufzumalen, während er schlief und das dann mit einem Foto festzuhalten. Der würde morgen sein blaues Wunder erleben...
Ich winkte Anne, Emmi und Franzi zu mir heran. Diese grinsten und stellten sich neben mich. Wir krempelten die Ärmel hoch, zückten unsere Messer und Emmi flüsterte: „Operation 'new hair' hat begonnen!"
Zusammen machten wir uns ans Werk und schnippelten, mit Hilfe der Messer die ersten Spitzen von Thorins dunklen Haaren ab. Dabei kicherten wir immer wieder leise, dies würde nicht das letzte sein, was wir heute Nacht noch vorhatten. Als nächstes wollten wir einen Wassereimer über die Tür von Filis und Kilis Zimmer deponieren und wenn sie dann aus dem Zimmer raus gehen würden...muhahaha...
Wir hatten schon die Hälfte geschafft und Emmi wollte gerade ihre Kamera zücken, als plötzlich blitzschnell eine Hand nach meinem Arm griff und mich mit einem schmerzhaften Griff daran hinderte, weiterzumachen.
„Scheiße!", rief Franzi aus und ließ erschrocken die Hand sinken.
„Was soll das?", knurrte der Zwergenkönig gefährlich leise und schlug die Augen auf, um uns wütend an zu funkeln.
Es wurde totenstill, bis Anne schließlich die Stimme erhob und murmelte: „Jetzt sind wir, glaube ich, bei dem Zeitpunkt angekommen, bei dem wir uns ganz schnell aus dem Staub machen sollten..."
Mit einem: „Und Tschüss!", verkrümelten sich diese Memmen einfach.
Ich konnte nur fassungslos ein: „Ey, ihr lasst mich jetzt nicht wirklich alleine!", hinterher schreien. Doch da mich Thorin immer noch festhielt, das übrigens ziemlich wehtat, konnte ich mich nicht befreien, um zu verschwinden.
Als die Tür ins Schloss fiel, wandte ich mich wieder ängstlich dem wütenden Zwerg zu.
„Kannst du mir mal erklären, was hier los ist?"
Er hatte Mühe, nicht gleich los zu schreien. Als ich nicht antwortete, schnaubte er und fluchte auf Zwergisch.
Dann bemerkte er seine Haare.
„Das...habt ihr jetzt nicht wirklich getan, oder?"
„Äääähhh...", brachte ich nur hervor. Jetzt ließ er endlich meinen Arm los. Das würde bestimmt ein blauer Fleck werden.
„Das wird ein Nachspiel haben, Lea! Geh jetzt", befahl er kalt und ich wurde immer kleiner. Wie ein begossener Pudel tapste ich zur Tür und schlüpfte schnell aus dem Zimmer. Vor der Tür raufte ich meine Haare und flüsterte: „Fuck, fuck, fuck!"
Ich sprintete, soweit man das bei mir sprinten nennen konnte, zu Annes Zimmer und riss die Tür auf. Wir hatten es so abgemacht, dass wir uns bei ihr treffen würden, falls etwas schief ging und ja, verdammt, es ist etwas schief gelaufen!
Meine Freundinnen grinsten mir entgegen und rutschten etwas, damit ich mich auch noch auf Annes Bett quetschen konnte.
„Das findet ihr auch noch lustig?"
Die drei prusteten los und Emmi fiel sogar vom Bett, während sie sich schlapp lachte.
„Habt ihr sein Gesicht gesehen?", gluckste Anne.
„Haha, danke, dass ihr mich im Stich gelassen habt.", sagte ich lahm.
„Habt ihr wenigstens den Wassereimer bei Fili und Kili über die Tür gehangen, während ich Thorin erklären musste, was wir in seinem Zimmer machen?"
„Jaja, alles erledigt. Und außerdem war das doch gar nicht so schlimm! Jetzt kannst du mal sehen, wie ich mich immer fühle!", meinte Franzi.
Immer noch etwas beleidigt half ich Emmi wieder auf die Beine, die die ganze Zeit neben dem Bett gelegen hatte.
„Leute, ich muss jetzt pennen gehen, sonst komm ich morgen nicht raus", sagte Anne und gähnte einmal, „Aber vorher wollte ich dir noch etwas geben, Lea."
„Was denn?", fragte ich neugierig. Anne beugte sich zu dem kleinen Nachttisch rüber und kramte in einem Schubfach, bevor sie eine Bratpfanne hervorholte und mir das Teil in die Hand drückte.
„Wat soll ich denn damit?", fragte ich perplex und meine Freundin grinste.
„Kämpfen. Als ich hier in Bruchtal gelandet bin, ist mir aufgefallen, wie gut man sich damit verteidigen kann und da du ja anscheinen zu blöd zum richtigen Kämpfen mit einem Schwert bist..."
„Hey!", unterbrach ich sie.
„...dachte ich, dass du die vielleicht gebrauchen kannst, damit du nicht ganz so hobbylos rum stehst, wenn alle anderen Orks abkratzen lassen", fuhr sie fort.
„Danke?", sagte ich immer noch etwas verwirrt. Ich wusste nicht wirklich, was ich davon jetzt halten sollte.
„Sieh es als Geschenk an", erklärte Anne und ich nickte.
Dann lösten wir uns auch schon bald auf und liefen jede zu unseren eigenen Zimmern. Mupfel wartete schon auf mich und kam begeistert piepsend auf mich zu gehüpft, als ich mein Zimmer betrat.
„Na du?", meinte ich und knuddelte ihn einmal durch, bevor ich todmüde einfach mit Sachen ins Bett fiel und auf der Stelle einschlief.

* „WER, IN DURINS NAMEN, WAR DAS?!", brüllte Kili durch ganz Bruchtal. Im nächsten Moment traten zwei klitschnasse, vor Wut schnaubende Zwergenprinzen in unser Sichtfeld. Franzi neben mir hüstelte und Emmi murmelte: „Plan aufgegangen!"
Wir hatten bis gerade eben gemütlich mit allen Zwergen, außer Fili und Kili, die noch gepennt hatten, gefrühstückt und taten ganz unschuldig. Doch als dann auch noch Elrond mit einem aufgemalten Schnurrbart an uns vorbei lief, ohne zu merken, dass ihn jeder anstarrte, brachen wir doch in Gelächter aus. Ich verschluckte mich fast an dem Stück Brot, auf dem ich gerade rumgekaut hatte.
Erst als ich merkte, dass keiner mehr außer mir lachte, blickte ich etwas verwirrt auf und sah Thorin, der sich wütend vor uns aufgebaut hatte. Seine Haare waren jetzt ein ganzes Stück kürzer, aber die würden ja eh wieder wachsen.
„Ups...", meinte ich noch und stellte mein Grinsen sofort ein.
„ES REICHT! Ab sofort werdet ihr als Strafe...", schimpfte Thorin los, doch Franzi unterbrach ihn schnell: „Wir backen auch Kekse!"
Wir anderen drei nickten zustimmend.
„Das bekommt ihr zurück! Stellt euch schon mal drauf ein!", zischte Kili und funkelte besonders Franzi an. Er war ja eh schon angepisst gewesen, weil sie sich so gut mit Elladan verstand, aber der Streich hatte ihm den Rest gegeben.
„Uhh, da wird aber einer böse...", hörte ich Anne neben mir flüstern und unterdrückte ein Grinsen.
„Ey, kommt schon! Seid doch nicht immer so ne' Spaßbremsen! Wir gehen jetzt sofort in die Küche und backen Kekse, dann ist alles wieder gut! Euch noch einen schönen Tag", mit diesen Worten stand Emmi auf und verschwand einfach. Wir folgten ihr nur schulterzuckend. Von Thorin hörte ich nur noch ein: „Ich hasse Kekse!"

* Ratlos standen wir vor dem Steinofen und guckten auf die Kekse, die irgendwie nicht so aussahen, wie sie eigentlich aussehen sollten.
„Leute, ich glaube da ist irgendwas falsch...", sagte ich und Elrohir machte ein besorgtes Gesicht. Wenigstens die beiden Elbenzwillinge hielten noch zu uns und halfen uns, die Kekse zu backen. Elladan hatten wir eine Blume ins Haar gesteckt, damit wir die beiden unterscheiden konnten, denn außer Anne verwechselten wir die Zwillinge immer. Emmi hatte die ganze Zeit Fotos gemacht, Franzi hatte überall Mehl verteilt, Anne war damit beschäftigt gewesen, Elladan anzuschmachten und Elrohir und ich hatten versucht, das alles noch halbwegs zu retten. Jaa, und weil ich nicht kochen konnte, war auch das in die Hose gegangen. Mupfel machte alles noch viel schlimmer, da er die ganze Zeit irgendwelche Krüge mit Zucker oder Wasser umschmiss. Die Küche sah eher wie ein Schlachtfeld aus, als alles andere. Anne und Elladan waren mittlerweile zusammen verschwunden.
„Uuuh, läuft da was zwischen denen?", fragte Emmi und wackelte mit den Augenbrauen.
„Jup, ein Käfer!", entgegnete Franzi und im nächsten Moment lachten wir drei los. Elrohir stand nur etwas verwirrt neben uns und ich verdrehte die Augen.
„Lilli Fee versteht voll keine Flachwitze", murmelte ich noch.
Plötzlich ertönte ein ohrenbetäubender Knall und ich hörte Mupfel erschrocken aufpiepsen. Dann sah ich nur noch schwarz und grau. Ich hustete und stolperte ein paar Schritte zurück.
„Fuck, man. Was is'n jetzt los?", fluchte ich aufgebracht und wedelte den dichten Rauch weg, der sich in der ganzen Küche verteilt hatte.
„Explosition!", brüllte Franzi und ich wischte mir den ganzen Ruß aus dem Gesicht. Ich wollte schon: „Ja, Franzi...", sagen, wurde aber von einem gewissen Elben unterbrochen, der jetzt in mein Sichtfeld trat. Ich gackerte los und ein völlig schwarzer Elrohir mit zerzausten Haaren sah mich böse an. Ey, dieser Anblick ist echt Gold wert! Habt ihr schon mal einen Elben voller Ruß gesehen?
„Ich glaube, etwas ist explodiert", vermutete Elrohir und bannte sich einen Weg zu dem Steinofen.
„Oh, mein Gott, Mupfel! Du siehst ja echt hübsch aus!", lachte Emmi jetzt hinter mir und ich drehte mich um. Die Eule hatte statt weißen Federn jetzt schwarze und sah aus, als hätte man ihn lebendig in eine Waschmaschine gesteckt und danach in einen Trockner. Die Federn standen in alle Richtungen ab und seine großen, gelb-orangenen Augen waren wie immer total schnuckelig. Ich grinste, wandte mich dann aber wieder unserem Problem zu.
Tatsächlich zog sich ein großer Riss über den ganzen Steinofen und die Kekse darin waren so was von verkohlt.
„Ja, das war's dann wohl", murmelte Elrohir vor sich hin. Ich nahm einen von den Keksen und stopfte ihn kurzerhand Franzi in den Mund, der nichts anderes übrig blieb, als den Keks zu kauen und dann runterzuschlucken.
„Und?", fragte Emmi.
„Hm...Dafür, dass er so verkohlt ist, schmeckt er eigentlich ganz okay. Aber das können wir nicht den Zwergen präsentieren. Die werden denken, dass wir jetzt einen totalen Dachschaden haben, was wir ja auch haben, wenn ich mir es genauer überlege, aber dann werden sie uns für noch verrückter halten, als sie bis jetzt dachten...", plapperte Franzi drauf los und klaute sich dann noch einen Keks.
„Ich hab eine Idee! Wir sagen einfach, der da war's", Emmi zeigte auf Elrohir, der sofort die Hände nach oben nahm und sagte: „Das könnt ihr vergessen! Ihr sagt das jetzt schön den Zwergen und ich such meinen Bruder und Anne."
Der Elb machte sich aus dem Staub und wir standen ratlos in dem Schlachtfeld, dass früher mal eine Küche gewesen war.
„Tja, dann bleibt uns wohl nichts anderes übrig. Wagen wir uns in die Höhle des Löwen!"
Franzi stapfte voraus.
„Oder eher, in die Höhle des Königs unter dem Berge", erwiderte Emmi und hüpfte hinterher. Ich schnappte mir noch schnell Mupfel und folgte dann meinen Freundinnen.
Als wir bei den Zwergen und Bilbo ankamen (Gandalf laberte wahrscheinlich gerade mit Herrn Elrond), kicherten Kili und Fili erstmal los. Kein Wunder, wenn wir total verkohlt und mit in allen Richtungen abstehenden Haaren auf sie zu liefen.
„Was ist denn mit euch passiert?", grinste Bofur.
„Sieht man doch...Em, jetzt bist du dran!", wechselte ich schnell das Thema und schob Emily auf Thorin zu. Die setzte ihren süßesten Blick auf, den sie jemals gehabt hatte und tapste auf den Zwergenkönig zu. Wenn man keine andere Möglichkeit mehr hatte, Niedlichkeit half immer und Emmi hatte davon reichlich. Wir stellten uns neben sie und blickten mitleidserregend zu Boden.
„Thoooriiin?", säuselte Emmi und Angesprochener drehte sich zu uns um. Er musterte uns alle einmal kurz und hob dann eine Augenbraue.
„Wir haben's ja versucht und haben uns wirklich, wirklich richtig viel Mühe gegeben, aber wir hatten einen kleinen Zwischenfall und jetzt können wir euch keine Kekse geben und...", fing Emmi an, doch Thorin unterbrach sie mit einem: „Men kemgu gajum menu."
Er wandte sich wieder von uns ab und verschwand einfach. Wir sahen ihm ratlos und etwas verwirrt hinterher.
„Und was heißt das jetzt?", fragte Emmi leicht genervt, sodass ihre aufgesetzte Niedlichkeit sofort verschwand.
„Er sagte, dass er deine Entschuldigung annimmt.", antwortete Balin.
Für einen Moment sahen wir drei Mädchen uns sprachlos an, dann fragte Franzi: „Wieso haben wir uns nicht schon früher entschuldigt, wenn das so einfach ist?"
„Frag mich nicht, wenigstens haben wir keine Strafe bekommen", sagte ich erleichtert.
„Ihr solltet ein Bad nehmen, wenn ihr nicht weiter so herum laufen wollt", riet uns Bilbo und Emmi packte uns am Arm.
„Da hat er Recht. Kommt, Leute! Und danach erobern wir Bruchtal!"

*Mit schnellen, aber gründlichen Strichen skizzierte ich das Gesicht von Fili und widmete mich dann seinen Augen. Emmi saß neben mir und machte das gleiche mit Elladan. Wir saßen beide auf einer Treppenstufe, die zu einem Garten hinführte und zeichneten schon eine ganze Weile. Wir wollten die Chance nutzen, solange wir Pergament und ein Stück Kohle hatten, denn, wenn wir mit den Zwergen weiterreisen würden, würden wir bestimmt kein Pergament haben, auf dem wir malen könnten. Emmi und ich malten schon viele Jahre lang und hatten es zu einem Hobby entwickelt, dass wir nicht mehr wieder hergeben könnten. Emmi hatte einen ganz anderen Zeichenstil als ich, da sie Anime liebte und immer im Mangastil malte, was ich überhaupt nicht konnte und ich malte eher...klassisch? Naja, war ja auch egal, auf jeden Fall liebten wir beide das Zeichnen.
Franzi und Anne vergnügten sich derweil auf der Wiese mit dem Badminton spielen, das Anne irgendwie gebastelt und den Elben beigebracht hatte, sodass auch Elrohir und Elladan einigermaßen mitspielen konnten. Ein paar der Zwerge lümmelten auch in der Nähe herum, rauchten, aßen oder besauften sich. Unter ihnen war auch Fili, der mir gerade als Modell für meine Zeichnung diente. Nachdem wir ganz Bruchtal durchforstet und auf den Kopf gestellt hatten, brauchten wir eine kleine Pause und was war besser, als zu zeichnen, um ein bisschen runter zu kommen? Vorher hatte ich Elrond gemalt, dann Gandalf, Kili, Bombur und jetzt Fili.
Ich war völlig vertieft in meine Beschäftigung, dass ich erst gar nicht merkte, dass Emmi mit mir redete. Erst als sie sagte: „Denkst du, sie mag ihn?", wurde ich hellhörig und blickte auf.
„Wer mag wen?"
„Du hast mir mal wieder so überhaupt nicht zu gehört.
„Ähm...ja."
„Ich meinte, ob Anne Elladan mag."
Ich sah zu der Asiatin, die den Elben mit der Blume im Haar gerade breit angrinste.
„So wie es aussieht, denk ich mal schon...Sie weiß ja auch, dass er sie mag.", meinte ich nachdenklich und wandte mich genauso wie Emmi wieder meinem Bild zu.
„Aber wenn wir weiterreisen wird sie doch mit uns kommen, oder? Und dann lässt sie Elladan alleine", schilderte mir Emmi das Problem, worüber ich noch gar nicht nachgedacht hatte.
„Naja, mit den Zwergen reisen, macht er bestimmt nicht", sagte ich zweifelnd. Meine Freundin wollte gerade etwas erwidern, als Franzi sie mit einem lauten Kreischen unterbrach. Wir sahen beide wieder auf. Kili hatte sie unter dem Lachen einiger Zwerge einfach über die Schulter geworfen und trampelte mit ihr über die Wiese. Unsere Freundin keifte laut und schlug mit den Fäusten auf seinen Rücken ein, doch davon ließ er sich nicht stören und warf sie kurzerhand in den kleinen Teich, der am Rande des Gartens lag.
Kurz war es still, doch dann tauchte Franzi prustend wieder auf und schimpfte noch lauter.
„Ich hab gesagt, dass ich mich rächen werde!", grinste der braunhaarige Zwerg und wollte sich schon abwenden. Doch Franzi erwischte ihn am Mantel und zog ihn mit ins Wasser, sodass er rücklings in den Teich fiel.
„Ey, leg dich nicht mit mir an!", drohte die Schwarzhaarige lautstark und drückte ihn einmal kurz unter Wasser. So begann zwischen den beiden eine laute Wasserschlacht. Wenn gerade ein Elb seinen Mittagsschlaf machen wollte, war er jetzt bestimmt auch wach, weil die so einen Krach machten.
„Wenn ich es mir Recht überlege, zwischen den Bekloppten da könnte auch was werden...Schade, dass es Tauriel gibt", sagte ich zu Emmi und sie verzog das Gesicht.
„Oh, man. Lass mich bloß mit der in Ruhe..."
Ich kicherte und begann die Haare von Fili zu zeichnen. Dann fehlte nur noch der Hintergrund und ich war fertig mit dem Bild.
Und der nächste...wen soll ich jetzt malen? Bilbo wäre gut, aber ich hab keine Ahnung, wo der wieder rum wuselt. Egal, dann ist jetzt eben mal...Balin dran.
Also nahm ich ein neues Stück Pergament und fing von vorne an.

Vier Bekloppte in MittelerdeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt