Emmi POV:
Verliebt, verlobt, in einer Beziehung.
Ja, diese Beschreibung passte auf uns vier echt gut: Anne verlobt, Franzi und Lea in einer Beziehung und ich...tja, ich war noch immer alleine. Ich vermute mal, ihr alle wisst von meinen Gefühlen zu einem ganz bestimmten Elbenprinzen, und auch von der kleinen Sache, die da so zwischen uns steht, zumindest noch.
Noch?, fragt ihr euch sicher, habt ihr das nicht endlich aus der Welt geschafft?
Antwort: Nö.
Ich für meinen Teil war schon gewillt mit ihm darüber zu reden, mental war ich mehr schlecht als recht drauf vorbereitet, wenn auch noch etwas wankelmütig. Wir hatten alle den Plan gehabt einen großen Auftritt auf der Krönung zu machen, doch wisst ihr was das Problem war? Nun, der liebe Legolas ist einfach verschwunden, als ich die Gelegenheit sah endlich mit ihm zu reden.
Aber nun mal von Anfang an:
Meine drei Freundinnen und ich bereiteten uns also auf die Krönung vor, wir hatten unsere wunderschönen Kleider an und waren gerade bei Dís, welche uns die Haare machte, als wir noch mal unseren Schmugglerplan durchgingen. Wie gehabt hieß es, Franzi zu den Sängern, Lea zu den Künstlern und ich zu den Tänzern. Irgendwie vertraute ich dem ganzen noch nicht ganz, ich meine, die werden doch wohl wissen, wie viele von der jeweiligen Gruppe kommen. Würde es dann nicht auffallen, wenn es auf einmal mehr waren, als angegeben? Laut Dwalin nicht.
Also gut, dann wird das schon klappen, immer schön positiv denken.
Während dem Friseurbesuch besprachen wir außerdem teilweise wie das Wiedersehen mit unseren besseren Hälften aussehen sollte, doch im Endeffekt würde es doch bestimmt nicht alles so ablaufen wie geplant, immerhin tut es das irgendwie nie und ich sollte recht behalten, doch dazu später.
Nachdem nun unsere Frisuren saßen, gab man uns die Mäntel, die wir tragen sollten. Ich war ehrlich gesagt echt zufrieden mit meinem dunkelrot, aber Lea schien es irgendwie nicht so zu gehen, was uns alle auflachen ließ. Ein letzter Blick in den Spiegel wurde uns noch gewährt, bevor wir zu unseren unwissenden Schmugglern gescheucht wurden. Dís hatte echt ganze Arbeit geleistet, meine Haare sahen echt schön aus, zwar gekämmt, aber auch irgendwie gleichzeitig leicht zerzaust.
Die rote Kapuze zog ich mir tief ins Gesicht, jedoch versuchte ich aufzupassen meine schöne Frisur nicht zu zerstören.
Lea war die Erste, die verschwand, Dwalin schickte sie nämlich irgendwann in einen Raum hinein, in welchem die anderen Künstler bereits vor Leinwänden saßen. Hätte ich gewusst, dass die hier auch Leinwände und Farben dafür hatten, hätte ich mich auch dafür einschreiben lassen, ernsthaft.
Naja, der Marsch durch die, weiß ich wie viele Gänge, vorbei an Türen und Abzweigungen schien gar kein Ende zu nehmen, doch nun begann ich etwas anderes zu hören, als Schuhe auf Stein. Es war Musik.
„Keine Sorge, wir sind bald da. Dort bereiten sich nur gerade die Musiker vor, also all jene, die Instrumente spielen."
„Du weißt schon wir sind nicht ganz verblödet, oder?", lachte Franzi, als er uns erklärte, was Musiker waren. Seine Antwort darauf war ein herzhaftes Lachen.
Wir bogen ein weiteres Mal um eine Ecke und nun standen wir vor zwei Türen, eine auf der linken und eine auf der rechten Seite des Ganges.
„Okay, Emily, du musst darein"; er zeigte auf die rechte Tür, „und du darein, Franzi."
„Na dann, bis später", meinte ich zu meiner Freundin und betrat den Raum.
Ganz leise und vorsichtig öffnete ich die Tür und lugte vorsichtshalber erst mal hinein, nur um mir schnell sicher zu sein, dass mich keiner bemerken würde in dem Gewusel. Alle Leute in diesem Raum huschten von einer Seite zur anderen, wechselten ihre Beschäftigung im Sekundentakt, nur um es sich dann doch wieder anders zu überlegen, also stellte ich mich in eine Ecke, wo ich niemandem in die Quere kommen würde und tat mal so, als würde ich mich gerade dehnen. Den Mantel jedoch legte ich nicht ab.
Auf der anderen Seite des Raumes sah ich eine weitere Person, die jedoch nicht wie die anderen in Hektik und Stress versank, sondern mich anzustarren schien, doch ich tat es erst mal als Einbildung ab, strengte mich jedoch etwas mehr an, um glaubwürdiger zu wirken. Ich dachte echt, es würde was bringen, doch als ich das nächste Mal meinen Kopf hob, um zu der Zwergin zu linsen sah ich nichts als kalten Stein. Erleichtert atmete ich aus. Die Freude währte aber nicht lange, denn für einen kurzen Moment setzte mein Herz aus, als ein Räuspern und das Geraschel von Kleidung neben mir zu hören war. Sofort hielt ich in meiner momentanen Position inne und wagte es nicht zu der Person zu schauen.
„Weißt du, um unauffällig zu sein, trägt man normalerweise keinen Mantel mit in das Gesicht gezogener Kapuze, wo doch niemand sonst solch eine Kleidung trägt, nicht wahr?"
An der Wand richtete ich mich wieder auf, lehnte mich mit dem Rücken dagegen und starrte geradeaus.
„Ähm, ja schon, aber...ähm, also... wisst ihr.. Ich bin letztens gestolpert und hingefallen, wobei ich mir diese hässliche Wunde zuzog, diesen Anblick wollte ich den anderen nur so lange es ging ersparen", log ich. Ich weiß, nicht gerade einfallsreich, aber das war das erst Beste was mir in den Sinn kam.
Der Zwergin neben mir entfloh ein leises Kichern, ehe sie ihren Kopf zu mir wandte.
„Also, ich habe schon bessere Ausreden gehört, aber ich tu einfach so, als wärst du gar nicht da. "
Nun sah ihr ihr auch in das Gesicht und erblickte freundliche blaue Augen, konnte keine bösen Absichten in ihnen erkennen und so vertraute ich ihr einfach mal. Ich meine, was anderes blieb mir nicht wirklich übrig, oder? Lieber so, als dass ich es vermassle, weswegen ich ein Nicken mit Lächeln als Antwort gab.
Schon kurze Zeit nach unserem kleinen Gespräch war es dann auch Zeit uns zum Thronsaal zu begeben, die stressige Atmosphäre um uns herum wurde nur noch angespannter, doch ich registrierte sie gar nicht mehr richtig, viel zu sehr war ich in den Gedanken damit beschäftigt mir Szenarien auszumalen, wie ich mit Legolas in Kontakt kommen sollte. Wollte er mich überhaupt sehen? Was sollte ich sagen? Wie sollte ich mein Verschwinden erklären? Würde er mir glauben? Solche und noch viele weitere ähnliche Fragen geisterten in meinem Kopf herum und so bekam ich gar nicht mit, dass wir bereits am Einlass anstanden. Vor uns waren aber noch ein paar andere Gäste dran und meine eigene Anspannung stieg. Hoffentlich würde der Plan funktionieren.
Dann waren wir endlich an der Reihe, der Türsteher verlangte nach der Zugehörigkeit und auch nach der Anzahl der Mitglieder. „Neun", sprach eine Dame am Anfang unseres Zuges.
„Neun also? Und warum zähle ich dann 10?", fragte der Zwerg etwas missmutig und schon meldete sich mein unbekannter Helferin neben mir zu Wort: „Das ist meine Nichte. Verzeiht bitte diese Spontanität, jedoch wurden ihre Eltern verhindert und alleine traute sie sich nicht hier her zu kommen, weshalb ich sie mit mir zu den Tänzern nahm."
Wow, dachte ich, das war mal ne Ausrede, doch dem Gespräch hörte ich nur noch mit einem Ohr zu, als ich mir vertraute, lange blonde Haare erblickte. Mein Herz schlug auf einmal um ein vielfaches schneller und es fühlte sich an, als würde es gleich aus meiner Brust springen. So gerne wollte ich ihn rufen, mich zu ihm stellen, doch mich holte eine Stimme und ein permanentes Ziehen an meinem Arm aus meinen Tagträumen zurück.
„Komm, wir können rein."
Gemeinsam gingen wir also den anderen unserer Gruppe wieder hinterher, bis in eine kleine Ecke. Sachen wurden abgestellt und alle stellten sich in einen Kreis, um die Krönung noch mal durchzugehen.
Jetzt wäre der perfekte Moment, um abzuhauen, dachte ich und anscheinend hatte mein Helferlein den selben Gedanken gehabt.
„Ich glaube, hier trennen sich unsere Wege", meinte sie.
„Geh und genieße den Abend."
Ein Nicken meinerseits als Antwort und ich wandte mich zum Gehen. Doch dann drehte ich mich noch einmal zu der Person um und dankte ihr, aber bei dem Namen stockte ich. Stimmt ja, sie hatte ihn mir noch nicht verraten.
„Morga", meinte sie lächelnd und ich lächelte zurück.
„Danke, Morga", grinste ich und drehte mich um.
Gerade war ich aus der Ecke herausgetreten, da erblickte ich Franzi und lief zu ihr hin.
Wir begrüßten uns und redeten etwas darüber, wie es uns bei unseren temporären neuen Freunden ergangen war, doch ganz auf unser Gespräch konzentrieren konnte ich mich nicht konzenrieren, immer wieder folgte mein Blick dem Elbenprinzen. Franzi war das nicht ganz entgangen, denn ich hörte sie kichern, vermutlich würde ich das auc,h wenn ich sehen könnte was für Verrenkungen ich auf mich nahm, nur um einen kleinen Blick auf ihn zu erhaschen.
„Ich kann dich ja verstehen, ich will Fili auch so schnell wie möglich wieder sehen, aber denk an den Plan ja?"
Kurz angebunden ließ ich ein gemurmeltes: „Jaja", verlauten und stalkte weiter. Franzi ging währenddessen woanders hin, ich glaube sie hatte Anne da hinten irgendwo gefunden.
*Als ich dann endlich auch bei unseren Freunden saß, versuchte ich mich auf die anderen zu konzentrieren, so war ich mir ja sicher, dass Legolas irgendwo vor uns saß.
Elrohir benahm sich echt merkwürdig und ließ dann irgendwann die Bombe platzen: Er und Lailany waren zusammen!
Wir redeten dann noch über dies und das und die Krönung begann, welche Lea und ich natürlich irgendwie unterbrechen mussten. Zuerst bekam ich nämlich einen Schluckauf und dann auch noch sie. Man, war das peinlich, alle hatten sich umgedreht, um die Geräuschquelle zu finden, doch glücklicherweise versuchten sie es irgendwann dann doch einfach zu überhören.
So, aber wie gesagt die Krönung begann dann echt feierlich, die royalen Zwerge kamen an den Thron heran und ich muss sagen, Thorin und Fili sahen echt sehr mitgenommen aus, doch als Lea und Franzi sich dann endlich zu erkennen gaben, erhellten sich ihre Gesichter und alles war wieder gut, naja hoffentlich...
In all dem Trubel huschten meine Augen hinüber zu dem Platz auf dem Legolas gesessen hatte und mein Atem stockte. Er war weg. Suchend sah ich mich um und schon kurz darauf legte sich eine Hand auf meine Schulter. Mein Blick glitt den Arm hinauf und ich schaute in das tröstende Gesicht von Thranduil.
„Er ist fort, oder?" fragte ich ihn mit der Hoffnung, dass er verneinen würde, doch er tat genau das Gegenteil.
Okay, dachte ich, der hat mich scheinbar aufgegeben, besteht dann noch irgendeine Art Hoffnung für mich? Meine Miene wurde trüber und mein Blick senkte sich.
„Aber wenn du dich beeilst, kannst du ihn noch einholen. Er liebt dich, Emily, und dass wird er bis an sein Lebensende."
Warte, hatte der große Eisklotz mir da gerade Mut machen wollen? Was sagte er noch mal? Oh mein Gott, Legolas... und er... oh gott, ich muss sofort zu ihm. Ich muss mich beeilen, ich muss mich beeilen!
Ohne groß darüber nachzudenken, was ich da gerade tat, sprang ich von meinem Stuhl auf, das Stechen in meiner Seite ignorierend und knuddelte Thranduil einmal durch, ich war ihm einfach total dankbar dafür. Etwas perplex schien er zu sein, doch erwiderte er vorsichtig die Umarmung mittels eines Schultertätschelns und als ich mich löste, gab er mir einen kleinen Aufmunternden Schubs. In diesem Moment fragte ich mich auch nicht, woher er das wusste, doch das war auch nicht wichtig, wichtig war Legolas so schnell wie möglich zu finden und ihm alles zu sagen, was mir auf dem Herzen lag.
„Ich muss sofort los!"
Gerade wollte ich losstürmen, doch Gandalf hielt mich auf, meinte er müsste noch etwas loswerden. Kurz hatte ich überlegt ihn einfach zu ignorieren, entschied mich jedoch dagegen, als er mit seinem Stab bestimmend auf den Boden stampfte.
Gandalf hielt also seine Minirede über Zeit und so und dann gab er uns, also Anne und mir ewiges Leben, was ich erstmal irgendwie verarbeiten musste.
Wie vier rannten den alten Zauberer fast um, nachdem wir uns wieder gefasst hatten und umarmten ihn einmal ganz fest. Die anderen, welche um uns herum standen, hatten alle ein kleines Lächeln auf ihren Gesichtern, meine Freundinnen begaben sich zu ihren Liebsten, ich stand nur bereit, um endlich los sprinten zu können. Sie umarmten mich alle noch einmal und wünschten mir Glück und schon war ich auf dem Weg.
Meine Schritte hallten in den langen, steinernen Gängen wieder, mal von einem Schlittern unterbrochen, wenn ich eine Kurve beinahe nicht bekam, doch nie war es still. Ich rannte durch Gänge, Treppen hinunter und wieder hinauf, wich mal hier mal da anderen Zwergen aus, welche sich nicht mehr im Krönungssaal befanden und dann sah ich Tageslicht. Meine Schritte beschleunigten sich und dann hatte ich es geschafft, ein lauer Wind wehte mir ins Gesicht, meine Augen für einen kurzen Moment von der Helligkeit geblendet, doch nichts konnte mich aufhalten, dachte ich zumindest.
Draußen, genau vor dem Tor stand nämlich noch Dís, und hielt mir meine Tasche entgegen, doch neben ihr stand noch etwas, einer dieser Steinböcke.
Anstatt weiter geradeaus zu laufen, bog ich schnell zu ihr ab und schnappte mir meinen Rucksack, um ihn mir um zu machen.
„Hier, zu Fuß wirst du das Prinzlein nur schwer einholen. Aber bitte schicke ihn wieder zurück, wenn du ihn gefunden hast, ja?", erklärte sie und übergab mir den Steinbock. Etwas unbeholfen schwang ich mich auf diesen und Dís fügte noch etwas hinzu: „Ich habe dir auch noch ein paar Verbände eingepackt. Und nun viel Glück!"
Mit einem Mal gab die Zwergin dem Tier einen leichten Klaps auf da Hinterteil und es lief los, gerade als ich sie noch fragen wollte, wie ich überhaupt mit dem hier klarkommen sollte, doch nun klammerte ich mich hilflos an seinen Hörnern fest.
Mein neuer Freund legte ein ordentliches Tempo vor und als ich einmal kurz einen Blick nach hinten riskierte, war der Erebor bereits ferner als gedacht. Ich dachte mir, wenn wir in der kurzen Zeit schon so eine lange Distanz zurücklegten, sollte es ein leichtes werden, Legolas einzuholen, doch mit einem Mal bemerkte ich es: Wo genau ist er lang?! Nach Norden, Süden, Westen oder doch Osten?
Da ich das Tier aber eh nicht lenken konnte, musste ich wohlk oder übel einfach in eine Richtung reiten.
Aus dem Augenwinkel sah ich weiterhin die Landschaft an mir vorbei ziehen und meine Gedanken rasten immer schneller, wenn ich nicht bald eine Lösung finden würde, wäre ich verloren, im wahrsten Sinne, mein Orientierungssinn war immerhin NICHT vorhanden!
Moment mal, da war doch was, stellte ich gedanklich fest und suchte meine Umgebung ab. Für einen kurzen Moment hatte ich etwas in der Ferne aufblitzen sehen, was nicht grün war.
Da war es schon wieder! Nun starrte ich in genau diese Richtung und konnte zwar nur schwer aber immerhin etwas Blondes ausmachen. Etwas Blondes, das im Wind wehte, so wie... Haare! Yass, ich hab ihn gefunden!
Nun hielt ich meinen Blick auf die Person gerichtet und beugte mich vorsichtig zum Ohr des Steinbocks und flüsterte ihm etwas zu.
„Hey, meinst du, du kannst noch etwas schneller laufen? Ich weiß, es ist viel verlangt, aber ich bitte dich inständig."
Einen Moment wandte er seinen Blick zu mir und gab etwas zurück, was klang wie ein Schnauben und seine Schritte beschleunigten sich. Fest drückte ich mich an den Körper unter mir, klammerte mich an den Hörnern fest und hoffte einfach nicht hinunterzufallen. Dann, als wir näher kamen und uns nur noch etwa 100m trennten, rief ich etwas über das weite Land: „Hey, warte doch!"
Das Pferd, welches wir verfolgten blieb langsam stehen und ein suchender Legolas wandte sich um. Diese Zeit reichte mir, um relativ weit zu ihm aufzuschließen und obwohl uns noch einige dutzend Meter trennten, brachte ich den Steinbock zum Stehen und rutschte von seinem Rücken, ehe ich selbst zu dem Elben lief.
Dieser war ebenfalls abgestiegen und lief in meine Richtung.
Dann endlich, spürte ich seine Arme um meinen Körper, eine unvorstellbare Wärme durchströmte mich und ließ mich die winterliche Kälte komplett vergessen. Warmen Atem spürte ich in meinen Haaren, von welchen ich glaubte, dass sie total zerzaust waren und dann hörte ich diese warme Stimme.
„Bist du es wirklich? Oder welch Zauber trügt meine Sinne?"
„Nein, kein Zauber, einfach nur ich", gab ich an seine Schulter murmelnd zurück.
Vorsichtig löste ich mich aus seinen Armen, doch keiner von uns war gewillt den anderen loszulassen, nur soweit, als dass wir uns in die Augen sehen konnten. Eisblau traf auf rotbraun.
„Aber, wie bist du... wie kann das sein? Ich habe dich fallen sehen. Und dann warst du verschwunden. Wir haben die gesamte Schlucht abgesucht, doch wir haben nichts gefunden."
Der Unglaube in seiner Stimme war kaum überhörbar, doch auch die Freude und unweigerlich musste ich lächeln.
„Weißt du, es gibt Dinge, die kann man einfach nicht verstehen, und doch passieren sie. Aber ich bin wieder da. Ich bin kein Trugbild, Zauber oder sonst etwas, sondern einfach nur ich."
Um meinen Worten Ausdruck zu verleihen, nahm ich sein Gesicht in meine Hände, stellte mich auf die Zehenspitzen und kam seinem Gesicht immer näher, konnte seinen Atem bereits auf meinen Lippen spüren. Für einen kurzen Moment zögerte ich, nahm jedoch meinen gesamten Mut zusammen und überbrückte die letzten Zentimeter die uns noch trennten. Ich steckte all meine Gefühle in den Kuss, alles was ich ihm irgendwie mitteilen wollte, und auch er schien dasselbe vorzuhaben. Als wir uns voneinander trennten, sah er mir tief in die Augen, suchte nach etwas in den meinen und drückte dann seine Stirn an meine.
„Du bist es"
„Legolas?"
„Ja?"
Stille.
„Melin lé*", flüsterte ich leise etwas abgehakt. Ich hatte es gesagt. Nach so langer Zeit.
Der Elb lächelte und nach einem kurzen Moment sagte auch er: „Melin lé."
Ich weiß nicht, wie lange wir so verharrten, doch die kalten Winde des Winters holten mich wieder ein und ich begann zu frösteln.
Also begaben wir uns zum Pferd und er half mir hinauf, ehe er sich hinter mir in den Sattel begab und wir den Steinbock weg schickten.
„So, wo geht's jetzt hin? Suchen wir Ara... ähm ich meine Streicher?", fragte ich ihn voller Enthusiasmus.
„Ja, genau das tun wir."
Und so endete die Reise zum Erebor für mich und ein neues Abenteuer stand bevor: die Suche nach Aragorn.
*Ich liebe dich.

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Vier Bekloppte in Mittelerde
FanfictionVier Bekloppte schaffen es das Leben in Mittelerde komplett umzukrempeln. Sie halten den krassesten Typen für schwul, spielen ihm Streiche, zerstören eine komplette Frisur und schießen andauernd Selfies. Sie machen mehr kaputt, als irgendwie zu hel...